Was tun bei Aggression aus Angst?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Erikadyck schrieb am 13.06.2022
Hallo,

ich bin Erika und habe einen 3 Jahre alten Chihuahua. Mein Problem ist, dass er Angst vor allem hat und deswegen angreift und beißt.

Ich kann mit ihm nicht zur Hundeschule, weil es für ihn Stress pur ist.

Beim Gassi gehen ist alles gut bis ein Hund kommt, da zieht er so doll und dreht sich bis er keine Luft bekommt! Ich gehe immer souverän weiter, um zu zeigen, dass keine Gefahr da ist, aber das interessiert ihn einfach gar nicht. Wenn ich mich zu ihm beuge und ich beruhigen will, beißt er sogar mich.

Ich habe schon viel ausprobiert, auch das mit dem umdrehen und wieder zurück gehen oder Leckerlies. Nichts funktioniert! Bestes Beispiel ist, wenn er im Haus ist und jemand in den Garten kommt und er dann auch raus darf, zeigt er unglaubliche Angst, aber ist er schon im Garten und jemand kommt rein, ist er aggressiv und läuft ununterbrochen im Kreis um die Person. Und bei Hunden kennt er nur Aggressionen.

Ich hoffe auf Hilfe
1 Antwort
Guten Tag,
ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Ab sofort lassen Siie den Hund nicht allein raus, wenn Besuch kommt, sondern grundsätzlich mit Ihnen und hinter den Füßen - er muss lernen, dass er nichts mehr zu erledigen hat. Er bleibt bei Besuch auch drin an der Leine, an Ihrer Seite, keiner sollte mit ihm Kontakt aufnehmen.
Viele Grüßße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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