Zu viele Hunde im Urlaub

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Naara_Coco schrieb am 03.10.2016
Hallo,
Wir sind gerade mit unserem Zwerdackel im Urlaub. Grundsätzlich hört er, allerdings ist er so viele Reize nicht gewohnt,weswegen es ein ziemliches Geziehe an der Leine ist.
Das größte Problem stellen seit neusten andere Hunde dar (Zuhause hat er nicht so häufig so viele Hunde auf einmal) - vorallem weiße und schwarze. Er schnuppert kurz und geht dann sofort auf Aggressivität, knurrt und will zuschnappen. Wir schämen uns langsam, weil andere Hundebesitzer uns belehren,dass das mit Konsequenz zu tun hat. Aber wie können wir daran arbeiten? Im Moment drehen wir ihm den Kopf weg und nehmen ihn 'aus der Situation raus'.
Vielen Dank für Hilfe!!!!
LG Nadine
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.10.2016
Hallo Nadine,
Sie schreiben, es wäre ein ziemliches Geziehe an der Leine. Das ist wahrscheinlich dann überhaupt das Problem. Ein Hund, der zieht, führt sein "Rudel" und muss auch regeln.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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