Richtung Gesicht schnappen

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
MD1 schrieb am 06.12.2020
Wir haben seit einem halben Jahr einen zweijährigen Hund aus dem Tierschutz. Er war vorher schon bei einer Pflegefamilie und ist eigentlich recht pflegeleicht und gelehrig.

Das Einzige, was mir Sorgen macht ist, dass er schon 2x bei meinem 10 jährigen Sohn und einmal beim Nachbarsmädchen so Richtung Gesicht geschnappt hat. Er hat nicht wirklich gebissen, aber es so angedeutet.

Wie reagiere ich darauf und wie gewöhne ich ihm das ab?

Ich bringe zwar auch meinem Sohn bei und achte auch bei Besucherkindern darauf, dass sie ihn nicht ärgern, nicht bedrängen etc. Aber selbst wenn ich immer dabei bin, kann das manchmal ja schnell gehen. Als Bsp.: Neulich wollte das Nachbarkind seinen Ball werfen. Er wollte das aber nicht, er wollte ihn nicht hergeben. Als das Mädchen ihn nehmen wollte, da knurrte er.

Ich hab natürlich sofort reagiert und gesagt "lass ihn, er möchte das nicht". Sie hat auch sofort aufgehört und die Hand wieder weg gezogen. Aber da ist er ihr schon wieder Richtung Gesicht gesprungen.

Wie verhalte ich mich und mache ihm klar, dass ich das nicht möchte. Knurren, seinen Ball nehmen und wegbringen wäre ja okay, aber nicht gleich Richtung Gesicht schnappen.
2 Antworten
Liebe/r MD1,
Hunde kommunizieren über sehr viele Signale mit uns. Wenn sie uns etwas mitteilen möchten, merken wir es unter anderem gar nicht, weil die Signale so subtil sind. Ein Beispiel: Der Hund hat einen Ball, ich gehe hin und schon bevor ich bei ihm bin, leckt er sich über die Nase, schaut weg, kraust kurz die Nase. Wenn ich auf diese Signale nicht achte, wird er deutlicher: Er zieht die Lefze kurz hoch, knurrt vielleicht, nehme ich dies immer noch nicht wahr, oder ignoriere es einfach, wird der Hund deutlicher, bis hin zum Schnappen und am Schluss der ggfs. der Biss. Das ist natürliches Verhalten. Den Hund dafür zu bestrafen wäre fatal.
Zeigt der Hund Ressourcenverteidigung (er hat etwas und will es nicht hergeben) muss man gezielt daran üben, unter fachlicher Anleitung, da gerade bei diesem Thema viel "in die Hose" gehen kann.
Kinder neigen dazu, Hunde zu umarmen, die meisten Hunde mögen das nicht und hier kann es dann zu Konflikten kommen. Sie sollten Hund und Kinder trennen und einen Trainer hinzuziehen, der Ihnen hilft, richtig in diesen Situationen zu handeln.
Hier Tipps zum Training aus der Ferne zu geben wäre grob fahrlässig, das muss man direkt vor Ort bearbeiten. Bitte achten Sie darauf, dass der Trainer nicht mit aversiven Mitteln arbeitet (Klapperdose, Wasserfalsche etc.) sondern mit Sachverstand. Lassen Sie sich vorab erklären, wie der Trainer arbeitet, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Viel Erfolg
Claudia Rieker
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Daniela W.
schrieb am 14.12.2020
Da er nicht zubeißt, ist das ein Warnbiss; dennoch, der Hund darf so nicht mit Kindern zusammen sein und evtl. wird er das niemals können. Das bedeutet, der Hund muss in einen anderen Raum (von Kindern getrennt) oder ganz weg. Kinder sind unberechenbar und da kann etwas passieren, wenn der Hund damit nicht umgehen kann!
Das Risiko einer ernsten Situation wäre mir persönlich zu groß und Training braucht Zeit, bis es Erfolge zeigt.
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