Hundeschule D.
schrieb am 20.09.2011
Hallo Fr. Engel,
die Rasse des Hundes geheim zu halten ist sicher nicht nötig, da mit großer Wahrscheinlichkeit keiner vom Trainer-Team voreingenommen ist. Ich verstehe aber durchaus ihre Bedenken, da man oft negative Erfahrung macht wenn man bestimmte Rassen hält. Nun ja, zunächst mal sollten sie natürlich alle Hände von ihrem Hund fernhalten damit nichts weiteres passiert:-)
....und er nicht noch unötig in seinem Verhalten gestärkt wird!
Sie müssen ihm das Individium Mensch wieder etwas näher bringen, vertrauter machen. Ihm zeigen das von da aus keine Gefahr droht, ihm klar machen das sie in der Lage sind ihn zu schützen so das er nicht auf die Idee kommt sich selbst beschützen zu müssen. Sie müssten auf jeden Fall etwas genauer beschreiben in welchen Situationen dieses geschieht, wie sie mit dem Hund leben und alles wichtige eben....! Fangen sie an ihren Hund zu beobachten, wie sieht sein Blick vorher aus, sträuben sich seine Haare (Kamm), wendet er den Kopf ab, verkleinern sich die Augen bzw. blinzelt er vorher, gähnt er vorher oder nachher, leckt er sich die Lefzen und und und, beginnen sie ihren Hund zu studieren! Hilfreich dabei wäre Fachliteratur von Turid Rugaas ( Calming signals, Beschwichtigungssignale / Körpersprache bei Hunden) . Wenn sie ihren Hund einschätzen können dann haben sie erstmal eine gute Basis:-) Einige Tipps kann ich ihnen vorab schon mal geben...korrigieren sie ihren Hund beim Begegnen von Menschen immer nach hinten, bauen sie sich vor ihm auf und demonstrieren sie ihre Stärke, beeindrucken sie ihn:-) Sicher ist er ein Rüde und da sie eine Frau sind müssen sie sich ein wenig mehr ihm gegenüber beweisen, klingt vielleicht etwas seltsam spielt aber in der Tat eine wesentliche Rolle. Sie können auch bewußt mit ihm oder sollten es sogar, die Anwesenheit von Menschen nutzen. Gehen sie mit ihm dort hin wo Menschen sind, lenken sie ihn ab, spielen mit ihm, geben sie ihm Aufgaben. Bestätigen sie ihn positiv wenn er es geschafft hat unter Anwesenheit anderer ein Kommando zu erfüllen. Sie sollten ihn am besten an einem Geschirr führen oder im optimalen Falle an einer Balanceleine, da haben sie eine wunderbare körperliche Einwirkung auf den Hund ohne dabei Kräftemäßig auf ihn eingehen zu müssen. Sie können dabei ähnlich wie beim Halti, den Hund optimal lenken , vorallem wirken sie da auch nicht auf den Kehlkopf ein. Es gibt noch ne ganze Menge Dinge die sie tun können und auch sollten, vielleicht finden sie eine geeignete Hundeschule in ihrer Nähe die nicht nach herkömmlichen Methoden arbeiten:-) Ich bin eng vernetzt mit Trainer/Therapeuten die ähnlich arbeiten und wenn es ihnen eine Hilfe ist dann kann ich ihnen mögliche Ansprechpartner in ihrer Nähe vermitteln.
Ich hoffe das ihnen meine Antwort etwas weitergeholfen hat und sie können gerne auch hier weiter genaueres über ihren Hund schreiben damit ich einen besseren Einblick in das Verhalten ihres Hundes bekomme.
Lieben Gruß
Felessi Ophorst