angst und unsicherheit

Angst ❯ Vor Menschen
Hundefreund99 schrieb am 26.01.2015
Mein Briard Mix ist nun fast 2 Jahre alt. Er ist ein ängstlicher und unsichere Hund, der sobald ein Radfahrer oder Auto auftaucht, hinterher laufen möchte. Wir waren deswegen schon beim Hundetrainer. Wir sollten ihn, sobald er ein Auto sieht an der Leine rucken, bis er ruhig sitz macht. Er rennt an der Leine immer aufgeregt vorweg. Wir haben es schon mit stehen bleiben versucht aber dass hatte auch keinen Erfolg. Leider ist er auch ängstlich bei Menschen die uns entgegen kommen. Da zieht er dann plötzlich hin, wohl um sie zu verjagen. Er wurde gerade Kastriert , da wir noch eine Hündin haben. Leider ist sein verhalten noch nicht besser geworden. Vielleicht haben sie einen tipp wie er gelassener wird..Auf Geräusche reagiert er neuerdings auch ängstlich.Wir wissen dass seine Rasse Fremden gegenüber misstrauisch ist aber nicht aggressiv.
Mein Briard Mix ist nun fast 2 Jahre alt. Er ist ein ängstlicher und unsichere Hund, der sobald ein Radfahrer oder Auto auftaucht, hinterher laufen möchte. Wir waren deswegen schon beim Hundetrainer. Wir sollten ihn, sobald er ein Auto sieht an der Leine rucken, bis er ruhig sitz macht. Er rennt an der Leine immer aufgeregt vorweg. Wir haben es schon mit stehen bleiben versucht aber dass hatte auch keinen Erfolg. Leider ist er auch ängstlich bei Menschen die uns entgegen kommen. Da zieht er dann plötzlich hin, wohl um sie zu verjagen. Er wurde gerade Kastriert , da wir noch eine Hündin haben. Leider ist sein verhalten noch nicht besser geworden. Vielleicht haben sie einen tipp wie er gelassener wird..Auf Geräusche reagiert er neuerdings auch ängstlich.Wir wissen dass seine Rasse Fremden gegenüber misstrauisch ist aber nicht aggressiv.
3 Antworten
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 26.01.2015
Hallo, ja, es ist schade, dass einigen Trainern nicht mehr einfällt, als an der Leine zu rucken. Besser wäre es, wenn Sie das Verhalten des Hundes umlenken könnten. Bitte bringen Sie Ihrem Hund hierzu bei, Sie anzusehen. Haben Sie schon einmal mit Clicker gearbeitet? Wenn Ihr Hund Sie auf Aufforderung ansehen kann, verlangen Sie dies in allen Situationen, die ihm unwohl sind. Belohnen Sie ihn für sein Vertrauen. Kommen Ihnen Menschen entgegen, fordern Sie seine Aufmerksamkeit und belohnen ihn nach überstandener Situation. Wählen Sie hierzu einen Abstand, indem Ihr Hund noch einigermaßen ruhig agieren kann. Wenn Sie den Abstand weit genug wählen, können Sie die Leine ganz locker lassen. Sie können die Situation auch mit Bekannten üben. Bitten Sie Ihre Bekannten, den Hund nicht direkt anzusehen, aber ihm einen Leckerbissen hinzuwerfen.
Die Leinenführung üben Sie bitte erst einmal in reizarmer Umgebung. Führen Sie den Hund am Halsband oder am Geschirr?
Das Selbstbewusstsein eines Hundes können Sie stärken, indem sie ihm Aufgaben stellen, die er gut bewältigen kann. Dazu gehörenden Schnüffelpiele, Objektsuche, Longiertraining und Kopfarbeit. Eigentlich alles, was dem Hund Spaß macht. Gestaltet Sie die Spiele so, dass ihr Hund möglich schnell Erfolg.
Darüber hinaus müssen Sie ihn zeigen, dass keinerlei Verantwortung trägt. Dazu gehört, dass sie "die Gefahren" ernst nehmen, und ihm signalisieren, dass sie die Situation lösen. Bei entgegenkommenden Menschen wäre dies zum Beispiel, sich zwischen Mensch und Hund zu stellen.
Wie ist denn Ihrer Hündin? Kann Ihr Rüde sich an ihrer Hündin orientieren?
Zu guter letzt noch einen kleinen Trost: Briards sind Spätzünder. Mit zwei Jahren ist er noch nicht mental voll entwickelt.
Liebe Grüße
Ihre Gabriele Holz
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Hundefreund1002
schrieb am 29.01.2015
Danke für die schnelle Antwort. Mit dem Clicker hat mein Hund bisher nur im Garten geübt, wobei er auch Suchspiele und Apportieren perfekt kann. Sobald es aber richtig nach draußen geht, hört er auf nichts mehr, auch nicht mit Futter oder seinem Spielzeug, da sind dann selbst die Vögel die vorbei fliegen oder auf dem Baum sitzen wichtiger,deshalb ist die Leinenführung mit ihm auch nicht einfach. Auch wenn nichts zu sehen ist, wartet er regelrecht darauf , dass irgendwo eine Katze oder ähnliches den Weg überquert. Inzwischen kann man ihn nur noch am Halsband halten, da er einen sonst mitreißt.

Das richtige vorbeigehen an Menschen habe ich auch schon öfters mit ihm geübt, dann reißt er aber trotzdem zu den Menschen hin. Zudem versuchen wir es des öfteren, dass er uns beim Gassi gehen anguckt, allerdings richtet er den Blick nur auf den Fremden und lässt sich für nichts anderes mehr begeistern.
Merkwürdigerweise lässt er sich bei Tierärzten oder auch Personen, die einen freundlichen Hund dabei haben, auch wenn nur ungern, streicheln.
Doch sobald Kinder oder Menschen uns begegnen, möchte er wohl hinterher schnappen. Noch mehr drängt er darauf zu ihnen zu kommen, wenn diese mit Taschen oder ähnlichem ausgestattet sind.

Ich übe mit ihm seit ca. einem Jahr, dass er aus einer gewissen Distanz zu Straßen Sitz macht, damit er gelassener wird. Das klappt inzwischen mit Leckerlies ganz gut, nur kann ich die Entfernung nicht verringern, denn dann zieht er wieder und jagd hinter Autos und Fahrradfahrern hinterher.
Meine Hündin freut sich hingegen bei jedem und geht draußen sehr gut an der Leine.
Leider ist es meinem Rüden egal, dass meine Hündin so ruhig ist. Mit beiden Hunden kann man leider auch nicht gehen, da er sich dann wohl erst recht zeigen will und noch mehr Flausen im Kopf hat. Auf Grund dessen gehe ich, wie Sie schon sagen, auch davon aus, dass er noch nicht ganz aus der Pubertät heraus ist..
Wie ich gehört habe, soll ein Hund auf der Entwicklungsstufe stehen bleiben, auf der er war, als er kastriert wurde. Ist da etwas dran oder ist es nur ein Ammenmärchen ?
Mit freundlichen Grüßen und vielen vielen Dank für die Ratschläge im Vorraus
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 29.01.2015
Hallo,
der Hund bleibt bei der Kastration nicht auf der Entwicklungsstufe, allerdings fängt man den hormonellen Zustand ein. Er wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln und auch weiter lernen. Die Kastration hat auf jeden Fall Einfluss auf das Verhalten Ihres Hundes, aber egal wie, er ist kastriert und das lässt sich auch nicht rückgängig machen. Verschwenden Sie daher bitte keinen Gedanken weiter daran und lassen Sie sich auch nicht verunsichern. Er ist jetzt kastriert, Sie hatten ihre Gründe und Schluss.
Sie schreiben, dass Ihr Hund den Clicker kennt. Das ist gut. Wenn er keine Leckerchen draußen nehmen mag, dann ist dies ein deutliches Zeichen, dass Ihr Hund Stress hat. Der Clicker kann aber trotzdem zu ihm vordringen. Versuchen Sie daher, mit Clicker zu belohnen. Mit was haben Sie denn apportiert? Vielleicht ist es möglich, das Apportieren in eine reizarme Umgebung außerhalb des Gartens zu verlegen.
Wann ist Ihr Hund denn zu Ihnen gekommen? Wieviel Ruhe bekommt er denn am Tag, bzw. wie lange schläft er? Darf ich auch fragen, was Sie füttern?
Sie schreiben, Sie üben seit einem Jahr daran, dass Ihr Hund an der Straße ruhig sitzen bleibt. So wie Sie Ihren Hund beschreiben, kann ich mir vorstellen, dass es sehr schwer ist. Viele Hunde bauen Stress durch Bewegung ab. Wollen Sie einmal probieren, mit dem Hund in Ihrem erarbeiteten Abstand zur Straße ruhig zu laufen und das Ansehen zu fordern?
Üben Sie das Ansehen ohne Aufforderung. Gehen Sie in den Garten, nehmen Sie sein Futter mit und warten Sie, dass er Sie ansieht. Warten Sie einfach, fordern Sie ihn nicht auf. Sieht er Sie an, dann "Click" und Futter. Wenn er das im Garten gut macht, gehen Sie vor das Gartentor. Machen Sie sich eine Ranking-Liste, welche Umgebungen für Ihren Hund noch reizarm ist und verlegenen Sie das Training in reizarme Umgebung. Haben Sie einfach Geduld. Wenn es fünf Minuten dauert, bis er Sie ansehen kann, dann dauert es eben so lange. Es ist auch eine gute Idee, sich die Zeiten zu merken, damit man feststellt, ob die Zeiträume kleiner werden.
Schauen Sie doch mal auf meine Facebook-Seite unter Hundeschule wolf-inside. Dort habe ich ein Bild gepostet mit meinem Hund und ein Geschirr, dass wir im Sinne von Tellingtion-Touch entwickelt haben. Das Geschirr hat einen zweiten Ring auf der Brust, damit lässt er Hund sich gut halten und lenken. Googeln Sie auch mal TTouch. Das kann Ihnen ebenfalls helfen, einen Zugang zu Ihrem Hund zu finden. Auch die dort vorgeschlagenen Lösungen z.B. mit einem Thundershirt können hilfreich sein.
Wie bereits erwähnt, stärken alle Aufgaben, die Ihr Hund bewältigen kann, sein Selbstbewusstsein. Bauen Sie aber auch in diese Aufgaben ein Impulskontrolltraining ein. Zum Beispiel muss Ihr Hund warten, wenn Sie die Objekte verstecken. Tut er das bereits, wäre der nächste Schritt, dass er erst noch eine Aufgabe erfüllen muss, bevor er suchen darf, z.B. Sitz, Platz, Fuß etc. Auch beim Apportieren ist es wichtig, dass er erst auf Ihr Signal hin das Apportel zurückholen darf. Am wichtigsten ist es aber, die Ablenkung ganz langsam zu steigern.
Ich weiß, wie anstrengend es ist, einen so kräftigen Hund zu handeln, und wünsche Ihnen viel Kraft, Geduld und Ruhe hierfür. Dann werden Sie sicherlich auf mit einem treuen Freund belohnt.

Liebe Grüße
Ihre Gabriele Holz.
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