Guten Tag,
der Hund kann einem wirklich leid tun, was er Schreckliches erlebt haben muss.
Sie können mit sehr sehr viel Geduld alles vermeiden, was diese Erinnerungen sofort wieder aktiviert. Ihr Mann nimmt darauf unbedingt Rücksicht. Es sollte nicht passieren. Stress und Fressen geht nicht. Vielleicht könnte Ihr Mann ihr Käse oder Wurst auf den Weg streuen und sie suchen lassen. So wird er ganz langsam ein "guter" Mann.
Meiden Sie vorerst alle "Männerorte". Gehen Sie ganz bewußt drumherum, dass Ihr Hund merkt, dass er unter Ihrem Schutz steht. So kann es sich langsam löschen. Streuen Sie an diesen Orten auch Futter (Wurst,Käse, was sie super gern mag). Es sollte keine Rückschläge geben. Nehmen Sie sich ein Vierteljahr Zeit und schreiben Sie ein Tagebuch: Stress gemeistert, guter Tag, etwas übersehen, Stressreaktion).
Sofern Sie es steuern können, bitten Sie alle Männer Ihren Hund nicht anzusehen (!!!!), anzusprechen oder anzufassen. Nur seitlich - wenn überhaupt - nähern. Alles wird dazu führen, dass Ihnen Ihr Hund immer mehr vertraut, an Ihre andere Seite geht und sich von Ihnen beschützen läßt.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der unsicher ist. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße und viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de