Was tun, wenn Hund plötzlich Menschen anbellt?

Angst ❯ Vor Menschen
kim L. schrieb am 09.09.2021
Hallo,

unsere Hündin Ayo ist mit 5 Monaten aus Bulgarien zu uns gekommen. Anfänglich hatte sie draußen (ruhiges Stadtviertel) große Angst vor eigentlich allem. Inzwischen, 1 Jahr später, haben wir derartige Probleme lange hinter uns gelassen. Sie lässt sich gut im Freilauf abrufen, sucht Schutz bei uns wenn ein Hund ihr zu stürmisch ist und ist auch sonst sehr gut an uns und den Rhythmus hier gebunden. Sie ist ein aufgeweckter, neugieriger Hund, der sehr resolut ist sich aber den Menschen unterordnet, Grenzen versteht, anfragt um diese überschreiten zu dürfen und auch nie im Haus Gegenstände genommen hat, die nicht eindeutig ihr gehören. Sie hatte immer mehr Scheu vor anderen Hunden, Menschen bezogen war sie von Anfang an immer etwas mehr. Nun ist es so, dass sie Hunden gegenüber deutlich forscher geworden ist, Menschen gegenüber jedoch Veränderungen zeigt.

Seit neustem bellt sie an ihr vertrauten Orten Personen an. Ob im Garten, Haus oder im Büro. Früher hat sie nie gebellt muss ich dazu sagen. Nun ständig und das mit aufgestelltem Fell. Ich vermute, dass sie unsicher ist?! Was kann ich tun um ihr Sicherheit mit anderen Menschen zu geben? Und woher kommt dieses Verhalten plötzlich? Es hat keinen Vorfall gegeben. Ich wäre ihnen sehr dankbar für ihre Sicht der Dinge. Herzliche Grüße Kim
1 Antwort
Guten Tag,
Hunde tun niemals etwas ohne Grund. Sie haben Großartiges geleistet, nun ist sie sicherer geworden und bellt alles weg, was sich zwischen sie und Sie stellt.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttnr-Vogt
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