Hund bellt im Auto und bei großen Hunden

Angst
damasi1968 schrieb am 26.07.2015
Hallo, wir haben uns vor fünf Jahren eine Jack-Russell-Mischlingshündin aus dem Tierheim geholt. Sie ist ein toller und sehr gelehriger Hund und gehorcht gut. Es gibt nur zwei "Problemchen" mit ihr, die echt nervig sind: Zum ersten bellt sie wie verrückt, wenn wir sie im Auto mitnehmen (Autofahren macht sie für ihr Leben gern) und dann anhalten. So wie das Auto steht, dreht sie völlig auf und ist nicht mehr zu beruhigen. Wir haben schon mit Wasserpistole geübt, da geh es etwas besser, aber sowie man damit wieder aufhört, ist das Problem wieder da. Und es ist ja auch nicht Sinn, daß sie nur ruhig ist, weil sie Angst hat. Sie musste in ihrem Leben schon genug durchmachen. Was, weiß man zwar nicht genau, merkt es aber deutlich an einigen Reaktionen. Und zum zweiten bellt sie wie eine Irre, wenn wir einen anderen Hund treffen, hauptsächlich wenn sie an der Leine ist. Nur bei ganz wenigen kleineren Hunden macht sie es nicht. Ich lass sie dann immer sitzen und stell mich so vor sie, dass sie den anderen Hund nicht sieht und lass sie solange sitzen, bis sie sich beruhigt hat. Dann bellt sie jedesmal noch ein-,zweimal hinter dem anderen Hund her, so als wolle sie das letzte Wort behalten. Das macht sie auch, wenn der andere Hund sich völlig ruhig verhält. Ach so, vielleicht noch wichtig: beim Autofahren sitzt sie angeschnallt auf der Rückantwort und ist wirklich ruhig und entspannt bis das Auto (fast) hält. Für eine Hilfe bei diesen beiden Problemchen wäre ich wirklich dankbar. Vielen Dank schon mal, Simone
1 Antwort
Michaela Wolf | Hundetrainer/in
schrieb am 30.07.2015
Hallo Simone,
es ist genau richtig, Training über Schreckreize in Frage zu stellen.
Ich nehme an, daß die Aufregung Ihres Hundes sehr groß ist, wenn Sie anhalten. Dann passiert ja meist auch irgendwas...Daran sollten Sie ansetzen: Bauen Sie ein Enspannungssignal auf und belohnen Sie ruhiges Verhalten im Auto. Bellt Ihr Hund, passiert gar nicht - kein Öffnen der Türen usw., sobald er 3 Sek. ruhig ist, wird er belohnt - entweder mit Futter damit, daß etwas passiert, das im signalisiert, daß er gleich aussteigen darf oder nur Letzerers. Sie stellen aber Ihre Aktivitäten umgehend ein, wenn Ihr Hund wieder unruhig.
Sie können all das aus zunächst in der Nähe Ihres Hauses üben und nur eine ganz kurze Strecken fahren, damit das Erregungsniveau nicht zu hoch ist!

Hinsichtlich des Anbellens von anderen Hunden sollten Sie mit einem Trainer üben! Das geht meist schneller und ist effektiver, als allein zu trainieren.
Dabei arbeiten Sie zunächst mit einem ruhigen Statistenhund und wählen die Distanz zu diesem so groß, daß Ihr Hund noch entspannt ist und Futter nehmen kann. Dafür wird er nämlich belohnt. Die Distanz zum Statisten wird nur dann verringert, wenn Ihr Hund ruhig und entspannt ist und nur so kleinschrittig, daß er sich nicht aufregt. Immer gut belohnen!
Erst, wenn Sie bis auf 4 m an den anderen Hund heran kommen, gehen Sie zurück in die Ausgangsdistanz und der Statistenhund bewegt sich langsam.
So bauen Sie kleinschrittg und effektiv erwünschtes Verhalten an der Leine auf.

Viel Erfolg,
Michaela Wolf
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