Was tun bei Angst beim Spaziergang zuhause?

Angst
Kim K. schrieb am 03.05.2022
Hallo Zusammen!

Unser Hund (kleiner Mischling, 2 Jahre) hat furchtbare Angst beim Spaziergang in der Umgebung unseres Zuhauses. Diese Angst zeigt sich besonders durch das starke Ziehen in der Leine, das nicht Annehmen vom Leckerlis oder der kompletten Abwesenheit und Unruhe. Fahren wir mit ihm in eine andere Umgebung (Wald, Hundetreffen, Wiese etc.) sind diese Probleme vollkommen verschwunden und er genießt den Spaziergang.

Wir vermuten, dass unserem Hund die partielle Geräuschkulisse in unserem Wohngebiet Angst machen. Es gibt Tage, wo wir eine gute Runde schaffen und ebenfalls Tage wo er bereits zittert, wenn wir auf dem Weg nach draußen sind.

Was können wir machen, um diese Angst beim Spaziergang zuhause zu mindern und ihm diese zu nehmen? Viele Grüße und Danke im Voraus!
1 Antwort
Hallo Kim, ja, ich gehe auch davon aus, daß die Geräuschkulisse zu groß ist. Er zieht an der Leine weil er fliehen will und der Körper hat auf mit anderem zu kämpfen als mit Fressen. Wenn Sie als Mensch Angst haben, wollen Sie auch nicht Essen. Wenn Sie wissen, was es im einzelnen ist, z.B. Müllabfuhr oder Bauarbeiter kann man dort speziell ansetzen, wenn es aber alles sein kann, ist es schwierig. Manchmal kommen auch noch Gerüche dazu, ein Einzelgeräusch, wie Knall, zu viele Menschen etc. Gut ist, daß Sie Tage haben, wo Sie und Ihr Hund eine gute Runde schaffen, damit er sich an die Umgebung und die Geräusche gewöhnt. Wenn er sich auf einer Runde besonders erschreckt, wird im Körper des Hundes Cortisol frei. Dieses Cortisol sollte innerhalb von 5 - 20 min. durch Sie abgebaut werden, z.B. streicheln, massieren, gut zureden etc.. Cortisol kann bis zu 1,5 Tage im Körper bleiben, wenn er z.B. gestern am Ende des Spazierganges ein negatives Erlebnis hatte und ich als Mensch es nicht bemerkt habe bzw. für nicht so ernst genommen habe, Ihr Hund aber sehr wohl, dann kann der nächste Spaziergang schon vorher stressig werden, noch bevor er begonnen hat. Also bitte sehr auf Ihren Hund achten und Angst kann nicht belohnt werden, d.h. wenn er Ihre Hilfe braucht geben streicheln, berühren, gut zureden. Immer die gleiche Runde drehen, damit eine Routine eintreten kann und natürlich immer wieder so oft es geht die Spaziergänge in Wald/Wiese - denn da fühlt er sich wohl und ist Hund.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen