Ziehen & Angst

Angst
Janina1992 schrieb am 05.05.2015
mein Hund zeigt sehr stark an der Leine .
Aber schlimmer ist, das er wo er Ca 4 Monate alt war sich fürchterlich erschrocken hat wo eine Rakete ohne Vorwarnung los Gegenangen ist. Aus Panik ist er dann Weg gelaufen aber wir haben ihn kurze Zeit später wieder gefunden aber seit dem ist er was laute Geräusche angeht sehr sehr ängstlich... Nach einiger Zeit geht es etwas besser aber so bald lautebgeräusche sind die er nicht zu ordnen kann will er sofort rein oder kommt ängstlich zu mir gelaufen :(
Ich würde ihm da so gerne helfen :(
1 Antwort
Hallo,
beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wuchtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Wenn Sie sein Vertrauen wieder zurück gewonnen haben, können Sie mit den Geräuschen anfangen. Nehmen Sie sich mindestens 4 Wochen Zeit und üben Sie täglich:
Verstreuen Sie Futter auf dem Boden und beginnen Sie mit einem Luftballon (der darf auf gar keinen Fall platzen!!!!) der auf dem Boden aufkommt. Wenn er dabei weiter Futter aufnimmt, Fressen plus Strress geht nicht. Später fällt im Nachbarzimmer ein PLASTIKBECHER herunter. Er sollte es tolerieren, kurz aufschauen und weiterrfressen - natürlich auch gern und oft aus Ihrer Hand. Dieses Training gehört in die Verhaltenstherapie. Hier muss jemand Erfahrenes draufschauen, damit Sie laaangsam und geeeduldig vorgehen - mit einer Angststörung ist nicht zu spaßen...sie ist auch schlecht mit Worten zu beschreiben, weil hier absolutes Timing, Körpersprache auf den Punkt, Abfangen von Situationen den Hund langsam über Futter aus seiner Angst herausholen können.
Und ganz wichtig: Wenn er ängstlich zu Ihnen kommt, bitte auf keinen Fall streicheln und trösten, sondern Futter geben oder werfen - immer herausholen, nie hineinstreicheln!
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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