Guten Morgen Julia,
Sie beschreiben das Verhalten des Hundes als wild und er zeigt ein Aufreiten. Würden Sie Ihren Hund ansonsten als ausgeglichen beschreiben? Wie alt ist er denn jetzt? Ich finde es gut, dass Sie sich Gedanken darüber gemacht haben, dass Sie Ihren Hund beschäftigen wollen, wenn das Baby da ist. Kann es aber sein, dass er genau aus diesem gut gemeinten Grund mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn das Baby da ist, als im Alltag?
Wildes Spiel und gerade auch das Aufreiten können Übersprunghandlungen sein, um Stress abzubauen. Durfte er denn schon mal an dem Baby schnuppern? Das Baby ist ja jetzt schon 9 Monate, vielleicht krabbelt es schon durch die Wohnung. Wie reagiert Ihr Hund darauf? Möchte er Kontakt zum Baby oder hält er eher Abstand?
Als ersten Rat würde ich Ihnen geben, keine wilden Spiele zu machen, wenn das Baby zu Besuch ist, sondern sich so zu verhalten, wie Sie es auch bei anderem Besuch tun. Gegen Sie bevor der Besuch da ist mit Ihrem Hund ausführlich Gassi und beschäftigen Sie ihn dabei. Nasenarbeit ist immer eine schöne Sache, denn hier arbeiten die Hunde ruhig und es lastet sie aus. Selbstverständlich können Sie auch mit Bruder, Baby und Hund spazieren gehen.
Wenn Sie den Hund in der Wohnung beschäftigen wollen, spielen Sie ruhige Spiele mit ihm. Hütchenspiele, Versteckspiele (Leckerchen oder Spielsachen verstecken) sind dankbare Spiele, die den Hund nicht aufdrehen. Tricktraining ist eine ganz tolle Sache, wenn man später Kind und Hund miteinander beschäftigen will. Das fängt schon damit an, dass das Kind dann Leckerchen unter Becher verstecken kann, oder in ein Muffinblech und kleine Bälle darüber. Das Kind wird in der Motorik gestärkt und der Hund kann wunderbar seinen Kopf anstrengen um an die Leckerchen zu kommen.
Liebe Grüße
Gabriele Holz