Eifersucht auf Baby

Mangelnder Gehorsam
Julia_Bruno schrieb am 14.12.2014
Am 01.03.2014 ist mein Bruder Vater geworden. Er wohnt nicht mit bei uns im Haus & ist daher ca. aller 2-3 Wochen zu Besuch. Natürlich beschäftigen sich alle viel mit dem Baby, aber auch mit unserem Hund (wir spielen dann mit ihm indem wir seinen Spielzeugball durch die Wohnung werden etc.). Dennoch ist unser Hund sehr eifersüchtig. Dies zeigt sich indem er immer sehr wild ist und die Aufmerksamkeit mit wilden Bewegungen sucht. Neuerdings (genauer gesagt bei den letzten zwei Besuchen) rammelt er auch bei Frauchen am Bein wenn das kleine Baby zu Besuch ist, was er sonst nie macht. Da er sich an das Baby gewöhnen soll benötigen wir einen Rat wie er ruhiger und gelassener wird wenn das Baby zu Besuch ist.
4 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 15.12.2014
Hallo Julia,
Fordert Ihr Hund auch Aufmerksamkeit, wenn das Baby nicht da ist? Fordert er Sie z. B. zum Spielen, Streicheln oder Füttern auf?

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 15.12.2014
Guten Morgen Julia,
Sie beschreiben das Verhalten des Hundes als wild und er zeigt ein Aufreiten. Würden Sie Ihren Hund ansonsten als ausgeglichen beschreiben? Wie alt ist er denn jetzt? Ich finde es gut, dass Sie sich Gedanken darüber gemacht haben, dass Sie Ihren Hund beschäftigen wollen, wenn das Baby da ist. Kann es aber sein, dass er genau aus diesem gut gemeinten Grund mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn das Baby da ist, als im Alltag?
Wildes Spiel und gerade auch das Aufreiten können Übersprunghandlungen sein, um Stress abzubauen. Durfte er denn schon mal an dem Baby schnuppern? Das Baby ist ja jetzt schon 9 Monate, vielleicht krabbelt es schon durch die Wohnung. Wie reagiert Ihr Hund darauf? Möchte er Kontakt zum Baby oder hält er eher Abstand?
Als ersten Rat würde ich Ihnen geben, keine wilden Spiele zu machen, wenn das Baby zu Besuch ist, sondern sich so zu verhalten, wie Sie es auch bei anderem Besuch tun. Gegen Sie bevor der Besuch da ist mit Ihrem Hund ausführlich Gassi und beschäftigen Sie ihn dabei. Nasenarbeit ist immer eine schöne Sache, denn hier arbeiten die Hunde ruhig und es lastet sie aus. Selbstverständlich können Sie auch mit Bruder, Baby und Hund spazieren gehen.
Wenn Sie den Hund in der Wohnung beschäftigen wollen, spielen Sie ruhige Spiele mit ihm. Hütchenspiele, Versteckspiele (Leckerchen oder Spielsachen verstecken) sind dankbare Spiele, die den Hund nicht aufdrehen. Tricktraining ist eine ganz tolle Sache, wenn man später Kind und Hund miteinander beschäftigen will. Das fängt schon damit an, dass das Kind dann Leckerchen unter Becher verstecken kann, oder in ein Muffinblech und kleine Bälle darüber. Das Kind wird in der Motorik gestärkt und der Hund kann wunderbar seinen Kopf anstrengen um an die Leckerchen zu kommen.
Liebe Grüße
Gabriele Holz
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.12.2014
Hallo,

ergänzend zu den Ausführungen der Kollegin möchte ich Ihnen noch raten, auf Forderungen des Hundes nicht einzugehen. Wenn er zum Beispiel gestreichelt werden will oder sein Spielzeug bringt, ignorieren Sie ihn. Er fühlt sich offensichtlich als Mittelpunkt und kann es nicht ertragen, nicht der Mittelpunkt zu sein, wenn das Baby da ist. Gewöhnen Sie ihn daran, dass alle Aktionen von Ihnen ausgehen. Er wird dann auch akteptieren, wenn Sie sich mal nicht um ihn sondern z. B. um das Baby kümmern.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 16.12.2014
Hallo Frau Mayer, ich weiß nicht recht, ob ich Ihre Meinung teile. Für mich sieht das eher wie ein Kompensation aus. Vielleicht geht die freudige Stimmung über den Besuch auf den Hund über und der Hund reagiert daraufhin mit wilden Spiel um seinen "positiven" Stress abbauen zu können. Ich würde den Hund nicht ignorieren, sondern einbeziehen - jedoch mit ruhigem Verhalten.
Hochachtungsvoll
Gabriele Holz
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