Border colli zieht wie verrückt

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Eliatim2011 schrieb am 25.12.2017
Hallo, ich habe einen Border Collie 10 Monate alt es ist ein Rüde. Soweit ist alles ok bis auf das spazieren laufen wo er mit beinahe die Schulter auskugelt weil er nur am ziehen wie verrückt ist. Zum Teil galoppiert er schon an der leine. Ich kann ihn kräftemäßig kaum mehr halten und das obwohl ich nicht grad schwach bin. Was ich mich auch zurzeit sehr frage ob es nicht besser wäre ihn zu kastrieren da ich das Gefühl habe er ist dauer geil. Beim laufen hat er ständig die Nase am boden parallel galoppiert er so das man auf der leine seiltanz betreiben könnt. Zweimal die Woche darf er sich am Fahrrad auspowern wo er ein extra zuggeschirr bekommen hat. Mir ist aufgefallen das er sobald ein anderer Hund uns entgegen kommt auch sehr agressiv geworden ist. Was kann ich tun das all die ganzen Punkte besser werden? lg
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 26.12.2017
Hallo,
eine Kastration hilft ganz sicher nicht. Dass der Hund aggressiv anderen Hunden gegenüber reagiert, liegt an der fehlenden Leinenführigkeit. Dadurch führt er Sie statt umgekehrt und muss dann auch regeln.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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