Leinenführigkeit und Begegnungen

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Silivren1984 schrieb am 12.02.2017
Hallo! Unsere Hündin Gwendolyn ist bei allen anderen Dingen sehr gelehrig und gehorsam. Wenn Sie mit uns ohne Leine unterwegs ist hört Sie auf jedes Wort. Nur kaum an der Leine Sieht und hört sie uns kaum mehr. Sie zieht was das zeug hält und hat die nase überall, bloß nicht bei uns. Wenn uns jemand entgegen kommt, dreht sie oft total ab vor allem bei anderen Hunden. Sie zieht dann sofort hin und springt und hüpft. Oft lässt Sie sich gar nicht beruhigen. Mein Mann und ich haben schon einiges versucht in dieser Richtung. In Form von Aufmerksamkeit auf uns richten, z.b. mit Leckerchen und den Lieblingsspielzeug. Doch das bringt uns maximal ein paar Sekunden. Ich dachte sie wäre vielleicht noch nicht richtig ausgelastet. Sie geht täglich etwa insgesamt 2 Stunden spazieren, hat etwa 15-20 min clickertraining und dreimal die Woche Agility. Nun meine Frage, was könnten wir noch versuchen um solche Begegnungen ruhiger zu gestalten und ihr das Leineziehen abzugewöhnen, dass unsere Süsse mehr auf uns achtet. Lg Sabrina und Daniel
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.02.2017
Hallo Sabrina,
Mit Leckerchen oder Lieblingsspielzeug machen Sie sich für den Hund zum Futter- oder Spielautomaten. Besser ist es, einen Hund zu führen, dann erst wird man ernst genommen.
Das Problem, dass sie sich an der Leine so, wie beschrieben, benimmt, ist, wie in den meisten Fällen, die fehlende Leinenführigkeit. Wenn die Hündin an der Leine zieht, führt sie und muss auch regeln.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihre Hündin nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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