Was tun, damit Hunde sich nicht verbeißen?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Petra M. schrieb am 17.01.2023
Wir haben 4 Borderterrier.14,9,5 und 4. Der jüngste ist ein eigener Welpe, von unserer Hündin und unserem Rüden. Er hat als einziger die Geburt überlebt. Seine Mutter und sein Vater haben ihn nicht artgerecht in der Kinderstube erzogen. Sein Vater und er tragen einen Kastrationschip, seit drei Jahren müssen wir sie voneinander trennen. Beide Rüden haben sich mehrfach ineinander verbissen. Kommen sie zusammen, passen wir immer sehr auf und halten sie auf Abstand.

Nun aber stürzt sich der jüngere Rüde bei jeder Gelegenheit auf unseren alten Rüden, der sich mit seinen 14 Jahren nicht wirklich wehren kann. Er verbeißt sich regelrecht . Treffe ich andere Hunde auf der Straße ist er auch sehr böse, knurrt und bellt. Bin ich mit ihm alleine, kann er gut an der Leine gehen, macht brav sitz, spielt mit dem Ball und kommt auf Ruf.

Was kann ich tun, dass er sich nicht immer auf unseren Opa stürzt und ihn so doll beißt?
1 Antwort
Guten Abend,
könnte es sein, dass Sie nicht genug vorausschauend führen? Sie wissen es, schreiten Sie ein, bevor es eskaliert? Sie schreiben:
Bei jeder Gelegenheit - welche Gelegenheiten? Was sind die? Kann man die vermeiden? Vorhersehen?
Ich denke ja, widersprechen Sie mir, wenn es nicht stimmt. Sie haben ganz viel Erfahrung: Sie könnten den Hund an die Leine nehmen, um den alten Rüden zu beschützen, Sie wissen wenn es knallt: Wenn der Alte Ihnen zu nahe kommt, wenn Futter im Spiel ist... schreiben Sie genau auf, wann es eskaliert, dann können Sie es voher abfangen.
Draußen versuchen Sie folgndes:bitte versuchen Sie folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen