Fremde Menschen gegenüber wird er aggressiv

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Lucky 2. schrieb am 03.08.2016
Hallo. Wir haben seit Oktober 2013 einen roten Cocker. Er war vorher bei einer Familie mit 3 kleinen Kindern. Keine Ahnung was dort vorgefallen ist denn kleine lebhafte Kinder mag er gar nicht. Wir bekommen kaum noch Besuch da er dann anfängt mit bellen und sogar aggressiv bellt.
Er akzeptiert unsere Eltern aber mehr nicht. Zu uns ist er so lieb!
Wir vermuten das er uns beschützen möchte und auch das Haus und Grundstück.
Könnt ihr uns helfen. Wir sind über diese Situation sehr traurig.
Viele liebe Grüße von Cora
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 03.08.2016
Hallo Cora,
wenn der Hund Sie beschützen will, benehmen Sie sich wahrscheinlich, aus Hundesicht, auch wie jemand, der beschützt werden muss. Sie schreiben, zu Ihnen ist er lieb. Heißt das, dass er z. B. Streicheleinheiten einfordert und sie auch bekommt? Dass er Ihnen auf Schritt und Tritt folgt? Das würde nämlich bedeuten, dass er Sie trainiert und kontrolliert. Es sollte aber umgekehrt sein: Sie kontrollieren und trainieren Ihren Hund. Dann haben Sie das Sagen, müssen nicht beschützt werden.
SIE sollten agieren und der Hund reagieren. Im Moment ist es so, dass der Hund agiert (bellt z. B. Besuch aggressiv an) und Sie reagieren (schimpfen, versuchen zu beruhigen, "Nein" "Aus" u.s.w.).
Üben Sie zuerst mit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert und er sich schon aufregt, wenn es klingelt, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Sie reagieren aber nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch reinbitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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