Hallo Cora,
wenn der Hund Sie beschützen will, benehmen Sie sich wahrscheinlich, aus Hundesicht, auch wie jemand, der beschützt werden muss. Sie schreiben, zu Ihnen ist er lieb. Heißt das, dass er z. B. Streicheleinheiten einfordert und sie auch bekommt? Dass er Ihnen auf Schritt und Tritt folgt? Das würde nämlich bedeuten, dass er Sie trainiert und kontrolliert. Es sollte aber umgekehrt sein: Sie kontrollieren und trainieren Ihren Hund. Dann haben Sie das Sagen, müssen nicht beschützt werden.
SIE sollten agieren und der Hund reagieren. Im Moment ist es so, dass der Hund agiert (bellt z. B. Besuch aggressiv an) und Sie reagieren (schimpfen, versuchen zu beruhigen, "Nein" "Aus" u.s.w.).
Üben Sie zuerst mit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert und er sich schon aufregt, wenn es klingelt, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Sie reagieren aber nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch reinbitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.
Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de