Hund knurrt

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Luise 1. schrieb am 24.05.2020
Hallo,
wir haben seit 2 Jahren jetzt 3 Jahre alt einen kleinen Mischling, ( Yorkshire Terrier, Dackel und ?..) sie ist ein kleiner, quirliger und aktiver Hund, der von jedem geliebt wird. Sie hört auf die Kommandos, ist am liebsten immer und überall dabei. Sie freut sich auch immer über Besuch und wirft sich vor jeden ( auch vorFremde beim Spaziergang). und fordert damit Streicheleinheiten ein. Unser Problem: Wenn sie sich im Haus an einem Platz befindet, an dem sie nicht sein soll und wir ihr das vermitteln möchten, fängt sie massiv an zu knurren und fletscht seit kurzem auch noch die Zähne. Wir sind uns sicher, dass sie auch beißen würde. Auch wenn unsere kleinen Nichten 3 und 7 Jahre sie streicheln, was sie auch immer einfordert, fängt sie aus dem Nichts an zu knurren. Bei uns hat sich in keinster Weise irgendetwas verändert. Es ist wirklich alles wie vorher. Unser kleiner Wuschel hängt total an uns und zeigt uns immer wieder ihre Zuneigung. Sie schmust wahnsinnig viel und gerne mit uns. Wir gehen täglich eine Stunde am Morgen und eine Stunde am Abend mit ihr spazieren. Wir leben auf dem Land und sie tobt ohne Leine gerne im Wald oder beim Feldspaziergang. Daheim hat sie im Garten die Möglichkeit sich frei zu bewegen. Damit ist sie unserer Meinung nach auch ausgelastet. Wir sind geschockt und fast schon etwas über ihr Verhalten verzweifelt. Es kommt uns fast vor als hätte sie zwei Persönlichkeiten. Wir können das nicht verstehen und hoffen auf einen guten Rat, wie wir weiter verfahren können .Herzlichen Dank
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.05.2020
Hallo Luise,
was mir bei Ihrer Beschreibung des Problems als erstes aufgefallen ist, war, dass die Kleine Streicheleinheiten einfordert und jeder darauf eingeht. Das ist, denke ich, schon die Ursache des Problems. Ihre Hündin denkt, sie ist der Nabel der Welt und jeder tut, was sie will, was ihr ja auch tagtäglich bestätigt wird. Wenn sie dann mal was nicht will, wie z. B. nicht mehr gestreichelt werden oder von einem Platz verwiesen zu werden, zeigt sie das ihren Untergebenen mit Knurren. Und ja, sie würde auch schnappen, wenn es nicht nach ihrem Willen geht.
Ändern können Sie das, indem Sie der Kleinen Grenzen aufzeigen und sie sich an Regeln zu halten hat. Sie müssen, nein, sollten dabei nicht streng oder gar laut werden. Setzen Sie einfach nur die Regeln durch.
Das wäre z. B., dass Sie auf Forderungen der Kleinen NIE eingehen. Sie können sie streicheln und mit ihr schmusen, so oft Sie wollen. Aber eben, so oft und wann SIE wollen. Fordert sie es von Ihnen, ignorieren Sie es, indem Sie sich KOMMENTARLOS abwenden oder weg gehen.
Sie darf auf Sofa oder Bett, wenn Sie das wollen. Geht sie aber von sich aus drauf, schieben Sie sie einfach KOMMENTARLOS wieder runter. Rufen Sie sie, darf sie drauf.
Futter geben Sie zweimal am Tag. Was nach einer halben Stunde nicht gefressen ist, kommt weg.
Auch Spielzeug stellen Sie ihr zur Verfügung, wenn SIE mit ihr spielen wollen. Sie entscheiden, wann wie lange gespielt wird. Danach wird das Spielzeug an einen für die Kleine nicht erreichbaren Platz gegeben.
Die Hündin hat bei diesen Regeln noch alles, was sie vorher hatte. Allerdings nach IHREN Regeln, nicht nach denen der Hündin. Sie kommt also nicht zu kurz, aber SIE bestimmen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Luise 1. | Fragesteller/in
schrieb am 28.05.2020
Liebe Frau Meyer,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort!! Als wir Ihre Ratschläge, die wirklich leicht zu verstehen sind, gelesen hatten, klangen sie ganz logisch. Leider kommt man da nicht immer selbst drauf....Wir werden diese auf jeden Fall umsetzen und hoffen, dass wir bei der kleinen Maus erfolgreich sind. Heute hatten wir leider wieder einen Vorfall der uns erschrocken und traurig gemacht hat. Wir haben bei meinem Vater der kürzlich verstorben ist angefangen, sein Haus aufzuräumen. Cara unsere Hündin, legte sich an die Haustür und schaute uns zu . Meine Schwester die sie gut kennt, bückte sich neben ihr und wollte etwas aufheben. Leider bekam sie einen großen Schreck, als Cara sie plötzlich massiv anknurrte. Genauso erging es meinem Mann und mir. Sie zeigte ganz klar ein territoriales Verhalten. Wir sind sehr traurig über diese Entwicklung. So etwas hat sie vor ein paar Wochen noch nicht gemacht. Wie gehen wir denn mit so einer Situation um?
Zur Zeit verstehen wir unseren Hund nicht mehr )-: Sie ist ansonsten ja ein absolut goldiger, lieber und anhänglicher Hund. Sie hört auch auf üblichen Kommandos. Es wäre wirklich toll, wenn Sie uns noch einen Tip geben, wie wir mit so einer Reaktion an der Tür umgehen können.

Herzlichen Dank
Luise
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 29.05.2020
Hallo Luise,
weisen Sie der Hündin Plätze zu, von denen aus sie nicht kontrollieren kann. Sie hat Ihnen nicht zugeschaut von der Haustür aus, sie hat Sie kontrolliert. Haustüren, Türen im Allgemeinen, sollten in Zukunft für die Kleine tabu sein.
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