Hund läuft vor fremden Hunden davon

Angst ❯ Vor Hunden
Jennifer M. schrieb am 09.10.2019
Hallo,
wir haben seit 1 Monat eine Welpen Hündin bei uns. Sie ist gegenüber fremden Hunden ängstlich, aber unterwirft sich nie! Wenn ein FREMDER Hund sie kennenlernen möchte, läuft sie weg und die fremden Hunde sehen sie dann irgendwie als Beute.
Ich sage ausdrücklich Fremde Hunde, weil wir schon eine kleine Gruppe haben, wo wir sie sozialisieren. Anfangs hat sie sich bei der Gruppe auch so benommen aber je öfter wir in der Gruppe unterwegs waren, desto besser wurde es und jetzt freut sie sich schon die anderen Hunde des Rudels zu sehen. Auch wenn wir mit unserer Gruppe spazieren gehen oder in einen Hundepark gehen, verhält sie sich ängstlich gegenüber Fremden Hunden.
Wie schaffe ich es, das sie bei fremden Hunden nicht wie ein Hase weglauft?
Ich wäre dankbar für eine Rückmeldung ?
1 Antwort
Hallo, auch unter Hunden gibt es schüchterne Prinzessinnen. Dieses Wesen kann man nicht beeinflussen. Jedoch - so wie sie es schon tun - ihr zeigen, daß die Welt ( andere Hunde) gar nicht so schlimm sind und sie mit ihnen Spaß haben kann. Diese Erfahrungen sind wichtig und werden aus ihrer schüchternen Prinzessin mit der Zeit eine gestandene Königin machen.
Auf dem Weg dorthin ist es wichtig, sie nicht zu überfordern und ihr Sicherheit und Rückhalt zu geben.
Das Davonrennen zeigt ihre ihre Hündin, weil sie in der Situation mit fremden Hunden Stress hat. Es ist eine Methode der Stressbewältigung. Wie sie schon feststellen, löst dies bei anderen Hunden oft den Jagdtrieb aus und sie wird dann als Beute betrachtet. Dann hat ihre Hündin gar keinen Spaß an dem "Spiel" - es ist nämlich keins, sie rennt um ihr Leben. Dann können sie nur noch versuchen, sie zu sich zu rufen und rauszunehmen. Rennspiele sind nur dann für alle beteiligten Hunde schön, wenn jeder mal Jäger und Gejagter ist. Ersparen sie ihrer Hündin solche Begegnungen und lassen sie sie nicht mit fremden jagdlich ambitionierten Hunden spielen. Wählen sie die Partner mit Bedacht aus. Weniger Hundebegegnungen bringt manchmal mehr an Sicherheit für ihre Hündin.
Sinnvoll ist es auch, dem Hund beizubringen erst zu "fragen", wenn er andere Hunde sieht, ob er dorthin darf. Dies geht recht einfach. Wenn ein anderer Hund kommt, lassen sie ihren Hund neben sich sitzen, belohnen ihn, warten ein wenig und lassen sie nach Rücksprache mit dem anderen Hundebesitzer dann auf Kommando frei. So lernt ihre Hündin, daß andere Hunde immer toll sind, selbst wenn das Gegenüber nicht zum Spielpartner wird, denn nicht jeder Hund möchte oder kann mit anderen Hunden spielen. So lernt sie ganz nebenbei auch nicht davon zu laufen, sondern sich an ihnen zu orientieren und auch bei ihnen Schutz zu suchen.
Managen sie Hundebegegnungen mit Voraussicht, damit ihre Hündin lernt, daß sie sich auf sie verlassen kann. Und bedenken sie immer: Sozialpartner für ihren Hund sind SIE - keine anderen Hunde. Die können sein, müssen aber nicht. Wenn sie sich viel und intensiv mit ihrer Hündin beschäftigen, profitiert sie davon mehr, als von (in ihren Augen) unangenehmen Spielsituationen mit Artgenossen.Wenn sie in der Hundegruppe einige Spielpartner hat mit denen sie sich gut versteht und klarkommt, reicht dies völlig aus.


Viel Freude mit ihrer Hündin und eine lange gemeinsame Zeit.



Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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