Leinenführigkeit - Begegnung mit anderen Hunden und Menschen

Mangelnder Gehorsam
Marion W. schrieb am 09.10.2013
Wir haben einen 10 Monate jungen Doggen-Rüden. Seit ca. 2 Monaten zieht er wie verrückt an der Leine, wenn er andere Hunde bzw. Menschen sieht und auf das "Nein" reagiert er nicht. Neuerdings rennt er auch los, wenn beim Spaziergang Autos in Sicht kommen - das heißt, wir sind auf dem Feld und plötzlich kommt auf der Straße, die ca. 80 - 100 m entfernt ist, ein Auto und schon jagt er los. Die Autos auf der Autobahn, die auf der anderen Seite des Feldes sind, stören ihn aber überhaupt nicht. Wir haben ihn auf dem Feld an der Schleppleine, sodass er nicht bis zur Straße kommt, aber auf das "Nein" reagiert er überhaupt nicht.
Wir trainieren wöchentlich auf dem Hundeplatz, aber eine Besserung ist noch nicht in Sicht.
Trainieren wir jedoch auf dem Grundstück, klappt alles - Sitz, Platz, Hier und auch die Leinenführigkeit ist top. Doch sobald wir das Grundstück verlassen, geht es los.
Uns wurde jetzt ein Erziehungshalsband (mit Spray und Ton) bzw. eine Kastration empfohlen.
5 Antworten
Elke Heese | Hundetrainer/in
schrieb am 09.10.2013
Hallo,
ich halte nichts von diesen Hilfsmitteln. Und auch eine Kastration ist kein Allheilmittel.
Meine Vermutung ist, dass der Hund Ihre Befehlen draußen einfach nicht ernst nimmt und macht was er will. Er wird gelernt haben, dass Sie Befehle konsequent auf dem Hundeplatz bzw. im Garten durchsetzen aber draußen nicht. Und die Ablenkung ist natürlich draußen auch viel höher. Einerseits ist er natürlich auch in einem Alter, in dem er nochmal alle Befehle in Frage stellt und seine Besitzer testet. Pubertät :-)
Ich würde darüber nachdenken, ob der Hund körperlich und auch geistig ausgelastet ist und ob die Möglichkeit besteht sich einen Hundetrainer zu suchen, der Ihnen zeigen kann wie man mit Schleppleine und mit konsequenten Befehlen und auch Körpersprache mit dem Hund kommuniziert. Denn nur so bekommen Sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihrem Hund. Mit Spray und Co. erreichen Sie schlimmsten Falls einen ängstlichen und verschreckten Hund der kein Vertrauen mehr zu Ihnen hat.
Denn Deutsche Doggen sind sehr sensibel !
Arbeiten Sie an den Ursachen und nicht alleine an den Auswirkungen.
Viel Erfolg...

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bobby
schrieb am 09.10.2013
Hmmm kastration ist auch sone sache......aber ich hatte mal ne zeitlang wenn meiner nicht hören wollte mit ner kleinen wasserpistole einen spritzer in sein gesicht gegeben und jedesmal wenn ich dieses wiederholte machte er auch das was ersollte und mittlerweile klappt es auch ohne :)))
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bobby
schrieb am 09.10.2013
Als klein tipp vllt klappt das ja :))))
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Marion W. | Fragesteller/in
schrieb am 10.10.2013
Danke für die Antworten. In unserem Hundeverein zeigen uns die Trainer, wie wir mit Körpersprache usw. umgehen sollen. Nur draußen klappt das wie gesagt nicht. Da machen wir auch nichts anderes. Solange keine anderen Hunde in der Nähe sind, klappt auch alles und er läuft top an der Leine und hört, sobald andere Hunde zu sehen sind, geht es los mit dem Ziehen an der Leine und sich "groß" machen.

Mit der Wasserspritze haben wir es auch versucht, nur ist er so schlau und schaut, ob wir die Spritze dabei haben oder nicht und dementsprechend reagiert er dann. Ist allerdings dann erstaunt, wenn er die Wasserspritze nicht gesehen hat und er auf einmal nass wird.

Es hat ja vorher auch alles geklappt und er hatte keine Probleme - selbst auf dem Campingplatz nicht. Nur dann wurde er von einem Rüden angefallen und seitdem hat er halt das Problem mit den anderen Hunden. Und das müssen wir wieder hinbekommen.
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Elke Heese | Hundetrainer/in
schrieb am 10.10.2013
Wenn der Hund angefallen wird von einem anderen Hund, ist die Situation natürlich anders einzuschätzen. Dann scheint dieses Ziehen ja direkt mit anderen Hunden zu tun zu haben.
Und er hat gelernt Angriff ist die beste Verteidigung.
Sie sollten in diesen Situationen schnell reagieren. Und zwar schon wenn der Hund Blickkontakt mit den anderen Hunden aufnimmt. Denn dieser erste Kontakt muss unterbunden werden, da der Hund sich nur weiter aufschaukelt, wenn er Blickkontakt halten kann. Denn das normale Muster ist : Blickkontakt, Rückenhaare aufstellen, steifbeinig und gross werden und dann vorrennen. Wenn Sie es schaffen, dem Hund schon den Blickkontakt zu verbieten ( das ist meist möglich, da er da noch ansprechbar ist) können Sie verhindern, dass sich der Hund hochschaukelt. Ich würde es mit einem sehr strengen NEIN versuchen. Dieser Befehl sollte allerdings sehr selbstbewusst und und selbstsicher gegeben werden.
Selber nicht gestresst sein oder laut werden. Normalerweise sollte das helfen. Allerdings können sich meist Menschen selber schlecht einschätzen ob man die richtige Körpersprache und auch Stimme in diesen Situationen hat. ( deshalb klappt es vielleicht auch draußen so schlecht) Hilfe von einem Profi ist da schon zu empfehlen.
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