Die Namenswahl beim Hund ist keine einfache Sache. Lange überlegt man hin und her, welcher Name denn nun der passendste, ausgefallenste oder schönste für den neuen, vierbeinigen Begleiter ist. Aber was tun, wenn nach einiger Zeit der eigens ausgesuchte Name nicht mehr gefällt? Oder wenn der Liebling aus dem Tierheim kommt und einen Namen trägt, der absolut nicht passt? Es gibt einige Situationen, in denen Hundebesitzer über die Umbennung ihres Lieblings nachdenken. Doch kann man der Fellnase einfach so einen neuen Namen geben? Ist der Hund nicht bereits zu sehr daran gewöhnt, hört auf seinen Namen und wahrscheinlich nicht auf den neuen? Wird es Probleme in der Erziehung und beim Gehorsam gegenüber Herrchen und Frauchen geben, wenn sich plötzlich der Name ändert? Ich habe mich für Sie mit dieser interessanten Frage beschäftigt und auch einen Hundetrainer dazu befragt.
Woher kommt der Hund?
Zuallererst kommt es sicherlich auf die Situation an, in der man seinen Hund umbennen möchte. Wenn ein Welpe den Besitzer wechselt, besitzt er zumeist schon einen Namen. Dieser kann jedoch noch problemlos geändert werden, denn mit der Erziehung wurde noch nicht begonnen. Erst, wenn der Welpe in seinem endgültigen Zuhause angekommen ist und die neuen Besitzer damit beginnen, ihren Vierbeiner zu erziehen, ist auch der Name für den Hund relevant. Auf diesen wird er hören, wenn man ihn ruft. Häufig kommt ein Hund jedoch nicht als Welpe in sein neues Zuhause, sondern ist bereits erwachsen. Ob aus dem Tierheim oder von einem Besitzer, der seinen Vierbeiner schweren Herzens abgeben muss: Der Hund besitzt sicherlich schon einen festen Namen, an den er gewöhnt ist und auf den er hört. Wenn dieser dem neuen Herrchen oder Frauchen jedoch nicht gefällt, stehen sie vor der Entscheidung, den Hund umzubenennen.
Sollte man seinen Vierbeiner umbenennen?
Hundetrainerin Elke Heese ist der Meinung, das geht: "Mit Konsequenz und Geduld sollte es problemlos möglich sein, den Hund an einen neuen Namen zu gewöhnen. Man darf jedoch nicht erwarten, dass dies ganz einfach von heute auf Morgen funktioniert." Viele stellen sich vielleicht auch die Frage, ob es in einigen Fällen nicht sogar ratsam sein kann, dem Vierbeiner einen neuen Namen zu geben? Kommt der Hund aus dem Tierheim und hat dort oder vorher eine schlimme Zeit hinter sich, ist es doch vielleicht besser, keine Verbindung mehr zu seinem alten, schlechten Leben aufrecht zu erhalten? Der Klang des bis dahin bekannten Namens könnte beim Hund zu schlechten Erinnerungen und Emotionen führen, die er lieber vergessen soll. Ein neuer Name könnte also in diesem Fall auch ein völlig neues, besseres Leben bedeuten. Hundetrainerin Elke Heese ist überzeugt: "Eine Umbenennung nach schlechten Ereignissen in der Vergangenheit ist nicht nötig, da das Wohlbefinden des Hundes direkt vom Verhalten des neuen Besitzers abhängt und nicht vom Namen des Vierbeiners."
So klappt's
Gefällt einem der Name nicht mehr, den man seiner Fellnase vor Jahren selbst gegeben hat, gilt dasselbe wie durch Frau Heese bereits bestätigt: Eine Umbenennung ist möglich, man braucht nur etwas Durchhaltevermögen und Konsequenz. Heese: "Dies gilt besonders für ältere Hunde. Sie brauchen unter Umständen etwas länger, um sich an ihren neuen Namen zu gewöhnen und darauf zu hören."Rufen Sie Ihren Liebling einfach von nun an mit seinem neuen Namen. Falls er nicht gleich hört, verwenden Sie vorerst auch noch den alten, sagen danach aber gleich den neuen Namen mit. Nach einiger Zeit verwenden Sie den alten Namen des Hundes immer seltener, bis Ihr Liebling irgendwann auch auf den neuen Namen hört.
Allgemein gilt: Wenn es ein neuer Name für den Hund sein soll, dann am besten einer, der dem alten zumindest in der Betonung oder im Klang ähnlich ist. So sollte Ihr Vierbeiner am wenigsten Probleme haben, sich schnell an den neuen Namen zu gewöhnen. Denken Sie bei einer Umbenennung auch daran, den neuen Namen bei allen wichtigen Stellen wie z.B. Hundehaftpflicht und Hundekrankenversicherung ändern zu lassen.