ZOS, das ist die knackige Abkürzung für eine Beschäftigungsform, die von unseren Vierbeinern einiges abverlangt: die Zielobjektsuche! Dabei werden konditionierte Gegenstände versteckt, die der Hund finden muss. Klingt in der Theorie einfach, aber ist das auch so?
Wir haben mit AGILA Hundetrainerin und *Lizenztrainerin für Objektsuche, Rita Bernigau, gesprochen.
Das Wichtigste zuerst: Warum ZOS?
Auf der Suche nach einer Auslastungsmöglichkeit für ihren Gordon Setter ist Rita Bernigau auf ein Einführungsseminar über ZOS gestoßen. An diesem Wochenende hat sie das Fieber gepackt und nicht mehr los gelassen. Einige Fortbildungen folgten. Nun hat Rita Bernigau sogar die *Lizenz (sprich: Sternchen-Lizenz) erworben. Wir haben sie gefragt, für welche Teams die Zielobjektsuche der richtige Sport ist. Ihre Meinung ist eindeutig:
„Die Objektsuche ist für jeden Hund, jeder Größe, Rasse oder Alters geeignet. Es lenkt sogenanntes unerwünschtes Verhalten des Hundes um, da der Fokus mehr auf dem Halter ruht. Für ängstliche, unsichere Hunde ist es eine wunderbare Gelegenheit, schnell mit dem Besitzer zusammen zu einem gemeinsamen Erfolg zu kommen. Somit gewinnt er an Selbstbewusstsein. Ein hyperaktiver Hund lernt sich in der Objektsuche mal zurückzunehmen, da die Anzeige des gefundenen Gegenstandes in einer ruhigen Ablage erfolgt. Selbst Hunde mit Handicap können die Objektsuche ausüben.“
So lernt Hund die Zielobjektsuche!
Dann wollten wir Details zum Training erfahren. Einfach nur den Gegenstand verstecken und los geht’s? Nein, ganz so einfach ist es nicht. Rita Bernigau erklärt: „Zu Anfang wird dem Hund ein Gegenstand konditioniert. Ich nehme gerne zuerst eine Holzklammer. Holz ist ein guter Werkstoff, der die Gerüche gut annimmt. Der Hund lernt, mit Hilfe von Clicker, Leckerchen und dem stimmlichen Lob, den Gegenstand nur mit der Nase zu berühren. Hat er das verstanden, arbeitet man sich mit dem Gegenstand in Richtung Boden vor, bis man das Objekt unter einem Gegenstand (Matte, Stein)verstecken kann. Erst noch auf Sicht und irgendwann dann ganz versteckt. Dann kommen immer mehr Teile dazu, unter oder in denen das Objekt versteckt wird. Mehr zum genauen Ablauf von ZOS finden Sie in unserem Lexikon-Artikel.
Auf unsere Frage, wie lange es dauert, den Hund auf einen Gegenstand zu konditionieren und ihm das Anzeigen beizubringen, hat Rita Bernigau eine sehr beruhigende Antwort. „Das gelingt relativ schnell. Nach einem Einführungskurs ist der Hundeführer schon in der Lage, mit seinem Hund zuhause die Objektsuche auszuüben und mit Spaß seinem Hund dabei zuzusehen, welch unglaubliche Leistung er mit seiner Nase vollbringen kann.“
Für ganz ehrgeizige Schnüffelnasen besteht auch die Möglichkeit an Wettkämpfen teilzunehmen. Mehr Info’s zu dieser tollen Beschäftigungsmöglichkeit sowie zu Veranstaltungen und Seminaren zur Zielobjektsuche findet man auf www.zos-zielobjektsuche.de. Bei Interesse und Fragen steht auch Rita Bernigau in unserer Hundetrainer-Sprechstunde zur Verfügung.