In der Geschichte gelten Schuhe als Statussymbol, heute sind sie vor allem ein Zeichen von Individualität und für viele die schönste Art der Selbstbelohnung. Für jede Stimmung und jeden Anlass gibt es für „Frau“ den richtigen Schuh. Aber hier geht es ja eigentlich um unsere Vierbeiner. Also warum sollten Hunde Schuhe lieben?
Ein Problem, viele Ursachen
Geklaute und meist auch zerkaute Schuhe sind vielen Hundebesitzern ein bekanntes Phänomen und manchmal auch ein großes Rätsel. Man könnte meinen, Hunde hätten einen Schuhtick. Aber was steckt dahinter?
Kauen ist etwas Natürliches für unsere Vierbeiner. Das Zerlegen von Beute ist ein Erfolgserlebnis und macht einfach tierisch viel Spaß. Hundwelpen dagegen kauen, um die Schmerzen beim Zahnen zu lindern. Auch Langeweile oder Stress kann ein Grund sein, warum Ihr Hund sich an Ihren Schuhen vergreift. Leidet Ihre Fellnase eventuell unter einer Trennungsangst oder ist nicht ausreichend ausgelastet? Wenn die Vierbeiner alleine sind, vermissen Sie ihre Bezugspersonen. Mit dem Zerkauen von Schuhen kann „Hund“ dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: er beschäftigt sich mit etwas und das trägt auch noch Ihren Duft. Wenn Sie eine Hündin haben, könnte auch eine Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit hinter dem Schuhklau stecken. Baut sich Ihre Hündin vielleicht gerade ein Nest? Eine weitere Ursache ist die ungewollte Bestätigung durch Aufmerksamkeit. Was auch immer die Ursache ist, für alles gibt es eine Lösung.
Ein Problem, viele Lösungen
Zahnwechsel unterstützen
Zwischen dem vierten und dem siebten Lebensmonat beginnt der Zahnwechsel. Dann sollte Ihrem Liebling jederzeit etwas zum Kauen zur Verfügung stehen. Wie bei Babys kann es helfen, das Kauspielzeug eine Weile in den Kühlschrank zu legen, um das Zahnfleisch zu kühlen. Beim Zahnen kann auch ein homöopathisches Mittel helfen: Calcium carbonicum für große Rassen, Calcium phosphoricum für mittelgroße und Silicea für kleine Hunde. Befragen Sie dazu bitte unbedingt Ihren Tierarzt.
Erziehung und Auslastung
Hunden muss beigebracht werden, dass manche Dinge tabu sind. Ihr Liebling kann unterscheiden lernen, was ihm gehört und was nicht. Geben Sie ihm Alternativen, die nur ihm gehören und die er sich beim Alleinesein nach Belieben aus einer Kiste "klauen" darf. Das kann ein Kauknochen oder ein Kauspielzeug sein, aber auch ein Stofftier oder ein ausrangierter Schuh. Führen Sie ihn dabei nicht in Versuchung und deponieren Sie ihre Heiligtümer sicher. Besonders wichtig ist, dass Sie Ihren Hund ausreichend körperlich und geistig auslasten.
Eine Bestrafung beim Klauen macht nur Sinn, wenn Sie es unmittelbar dann tun, wenn es passiert. Ein Schreck oder unangenehmes Erlebnis, ein lautes Nein im richtigen Moment kann schonmal Wunder bewirken. Bei falschem Timing und einer daraus folgenden falschen Verknüpfung, kann das aber völlig nach hinten los gehen. Egal um welches Fehlverhalten es geht: Es ist immer wichtig, dem Hund ein Alternativverhalten zu ermöglichen und besser, ausgiebig zu loben, wenn er etwas richtig macht, als ihn für Fehlverhalten zu bestrafen.
Weitere Tipps zum Beispiel zum Thema Trennungsangst finden Sie auf unserem Blog oder Sie wenden sich an einen professionellen Hundetrainer in unserer Hundetrainer-Sprechstunde.