Artgerechte Fütterung, gemütliche Schlafplätze und jede Menge Spielzeug: Dass unsere Vierbeiner Ressourcen verbrauchen, steht außer Frage. Aber wie genau sieht eigentlich die Ökobilanz von Haustieren aus? Wir haben für Sie herausgefunden, welche Faktoren in der „Umweltfreundlichkeit“ von Hund und Katze eine Rolle spielen.


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Untersuchung der Ökobilanz von Haustieren

Im letzten Jahr hat das Schweizer Unternehmen ESU Services, das auf die Berechnung von Ökobilanzen spezialisiert ist, unsere Haustiere unter die Lupe genommen – genauer gesagt: ihren Einfluss auf die Umwelt. Das Unternehmen hat berechnet, wie sehr verschiedene Haustiere die Umwelt belasten. Dafür wurden alle möglichen alltäglichen Faktoren hinzugezogen, wie Futter, produzierter Müll (zum Beispiel durch Verpackungen) und grundlegende Anschaffungen wie Kottüten, Decken und Leinen. Das Ganze wurde dann in Punkte umgerechnet, um die einzelnen Tiere zu „bewerten“. Am schlechtesten hat ganz klar das Pferd abgeschnitten, dass allein schon aufgrund seiner Größe mit erhöhtem Futterbedarf mehr Ressourcen verbraucht. Umgerechnet in eine Autofahrt beträgt die jährliche Ökobilanz des Pferdes eine Strecke von 21.500 km. Daneben stehen unsere Hunde mit einer Autofahrt von 3.700 km gut da, noch besser sieht es aber bei Katzen aus: Ihre jährliche Umweltbilanz ist vergleichbar mit einer Strecke von 1.400 km, die man mit dem Auto zurücklegt. Generell steigt die Umweltbelastung, je größer das Tier ist.

Fütterung: Hauptfaktor der Ökobilanz von Haustieren

Halter können bei jeder Anschaffung darauf achten, wie umweltfreundlich das zu kaufende Produkt ist und welche Alternativen es gibt. Den größten Einfluss auf die Ökobilanz von Haustieren hat eindeutig das Futter, das heißt seine Produktionsbedingungen, Herkunft und Zusammensetzung. Häufig besteht das Futter aus Schlachtabfällen und Nebenprodukten, die theoretisch auch noch für den Menschen konsumierbar wären, aber keinen Anklang finden. Diese Inhaltsstoffe sind nicht schlecht für unsere Lieblinge und noch recht umweltverträglich. Was die Universität von Kalifornien in Los Angeles allerdings bereits 2017 als umweltbelastenden Faktor identifiziert hat, ist der Trend zu „Premium-Futter“. Verschiedene Futtertrends erhöhen die Produktionsansprüche und damit die Umweltbelastung. Insbesondere die Fütterung von rohem Fleisch ist schlecht für die Ökobilanz, mit Barfen kann man die Umweltbelastung seines Hundes sogar beinahe verdreifachen.

Wie Halter die Ökobilanz von Haustieren beeinflussen können

Sie haben einen großen Spielraum, wenn Sie Einfluss auf die Ökobilanz von Haustieren nehmen wollen. Sie können die einzelnen Produkte (wie beispielsweise Hundedecken und Leinen) auf ihre Zusammensetzung und Herkunft hinterfragen, nur noch Bio-Kotbeutel und Katzenstreu auf Holzbasis verwenden oder auf nachhaltigere Fütterungsmethoden zurückgreifen. Gerade was das Futter angeht sollten Sie allerdings nie das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners gefährden und sie brauchen auch keine drastische Futterumstellung. Es gibt beispielsweise auch Bio-Hunde- und Bio-Katzenfutter, deren Inhaltsstoffe zu mindestens 95 Prozent aus biologischem Anbau und biologischer Haltung stammen und die sich damit schon positiv auf die Ökobilanz von Haustieren auswirken. Insgesamt ist die Ökobilanz von Haustieren neben der von Menschen unbedeutend. Wer also die Umwelt schützen will, könnte nicht direkt bei seinem Vierbeiner, sondern vielleicht doch erstmal bei sich selbst anfangen. Unsere Haustiere leisten schließlich auch so schon ihren Beitrag für eine bessere Welt: Die positive Wirkung der Katzen und die Wirkung der Hunde auf uns Menschen sollten wir nie vergessen.

Foto: © Grigorita Ko/Adobe Stock