Gerade jetzt zur Winterzeit sieht man sie überall: Hundepullover, Hundemäntel, Hundemützen und sogar Hundeschuhe! Vielleicht trägt auch Ihr Hund stylische Hundebekleidung? Das Geschäft mit Hundeaccessoires, Kleidung für Hunde und allem anderen Schnickschnack rund um den Vierbeiner boomt jedenfalls. Natürlich kommt auch dieser Trend, seinen Hund wie einen Menschen zu behandeln und ihm deswegen auch Kleidung, Schmuck und ähnliches zu kaufen, aus den USA. Dort ist es noch viel extremer als hier bei uns. Doch auch in Deutschland ist der Kleidungstrend immer mehr im Kommen. Wir haben uns mit dem Thema Hundebekleidung kritisch auseinandergesetzt.

Franziska: Hundebekleidung ist was fürs Auge

Im Winter ist es in der Regel kalt. Viele, vor allem kleinere Hunde, frieren aufgrund ihres zu dünnen Fells oder ihrer geringen Körpermasse sehr schnell und brauchen daher tatsächlich etwas zusätzlich Wärmendes, wenn sie mit ihrem Herrchen oder Frauchen Gassi gehen. Hierfür ist Hundebekleidung wie Pullover, Mantel oder Jacke genau das richtige. Das schadet dem Hund nicht, sondern hält ihn warm und gesund. Auch an Regentagen können Regencapes- und Mäntel sinnvoll für viele Hunde sein, da sie ansonsten, wie wir Menschen, bis auf die Knochen durchnässen und anfangen zu frieren. So kommt es schnell zu einer Erkältung. Und wer möchte denn schon einen kranken Hund zu Hause haben, der gar nichts dafür kann, dass er aufgrund seiner Rasse dem wechselhaften deutschen Wetter nicht so gut gewachsen ist. Bei wirklich eisigen Temperaturen, Schnee und Glätte sind auch Hundeschuhe ein großer Vorteil und fast schon ein Muss für einige Hunderassen, deren Pfoten nicht für diese Witterungsverhältnisse gemacht sind.

Kleidung für Hunde hat also zum einen schon mal praktischen, nützlichen und vor allem präventiven Charakter. Um sicher zu gehen, dass Sie und Ihr Vierbeiner auch bei dennoch auftretender Krankheit abgesichert sind lohnt es sich eine Tierversicherung zu beantragen. Natürlich gibt es neben diesen notwendigen Kleidungsstücken auch eine Menge Überflüssiges. So würden es zumindest die Gegner von Hundebekleidung bezeichnen. Aber wieso sollte denn nicht jemand, dem es gefällt seinem Hund etwas anzuziehen dies nicht auch tun? Jeder kann doch tun und lassen was er mag. Solange es den Hund nicht irgendwie in seiner Bewegung und seinem Leben negativ beeinflusst oder einschränkt sollte man doch die Besitzer ihren Spaß daran haben lassen. Die meisten tun dies ja auch wirklich, weil sie der Überzeugung sind, sie tuen ihrem Vierbeiner damit etwas Gutes. Speziell zu Anlässen wie Hochzeiten oder Weihnachten finde ich es nicht nur okay, sondern sogar sehr witzig und sehenswert, wenn Besitzer ihren Hunden Smokings, Kleider oder einen Weihnachtspullover anziehen. Ich finde vor allem in Deutschland ist das immer noch eine ziemlich originelle Idee und wenn der Hund nun mal der beste Freund des Menschen ist und ohnehin wie ein Familienmitglied behandelt wird, wieso sollte man ihn dann nicht auch in dieser Weise einbinden?

Anna: Ein Hund braucht keine Kleidung

Ich ärgere mich immer wieder, wenn ich im Internet auf Fotos stoße, auf denen jemand seinem Hund einen Pullover oder ein Superman-Kostümchen angezogen hat, weil es ja „sooo süß“ aussieht. Entschuldigung, aber haben diese Leute vergessen, dass Hunde auch ohne Kleidung sehr süß sind?! Dazu brauchen sie weder Kleidchen noch Mütze. So eine Kostümierung degradiert den Hund zum Accessoire und lässt dabei völlig außer Acht, dass es ein Tier ist.   Was Wintermäntel für Hunde angeht, die dazu dienen sollen die Vierbeiner vor der klirrenden Kälte zu schützen, ist meine Meinung etwas milder. Das kann ich gerade noch verstehen, allerdings sollte man auch dabei ein paar Dinge beachten. Vielen Hunderassen reicht ihr eigenes Fell als Kälteschutz meist völlig aus. Für Hunde mit wenig Unterwolle, die schnell anfangen zu frieren, kann ein Hundemantel ganz sinnvoll sein. Dann sollte der Mantel aber atmungsaktiv sein und dem Hund gut passen. Schließlich soll sich Bello beim winterlichen Spaziergang frei bewegen können. Ein scheuernder Wintermantel wäre da nur hinderlich. Außerdem sollte der Hundemantel auch den Brustkorb gut schützen, damit Ihr Hund nicht krank wird. Denn dort ist das Fell besonders dünn und wird durch das Spritzwasser beim Laufen schnell nass.

Hundeschuhe sind keine Alternative zur Pfotenpflege im Winter. Denn an den Pfoten haben Hunde Schweißdrüsen. Sammelt sich der Schweiß in den Winterschuhen zwischen den Zehen des Hundes, können sich Ekzeme bilden.   Wenn Sie also meinen Sie müssen Ihrem Hund etwas anziehen, dann denken Sie bitte daran: Ein Hund ist ein Hund und kein Modepüppchen. Deshalb steht bei Hundebekleidung immer Funktion vor Schönheit. 

Foto: © katyakit/fotolia.com

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