Katzen werden oftmals Charaktereigenschaften wie Eigensinn oder Sturheit nachgesagt. Sie lehnen Umstellungen auf Neues grundsätzlich erst einmal ab und halten lieber an Altbewährtem fest. Das zeigt sich auch in besonderen Katzenritualen, von denen sicherlich jeder Katzenbesitzer schon das eine oder andere bei seinem Stubentiger beobachten konnte. Um die Beine schleichen, ausgiebiges Putzen oder auf der Stelle treten: Ich habe die wichtigsten Katzenrituale für Sie zusammengefasst und erkläre Ihnen, was dahinter steckt.
Begrüßungsritual
Katzen nehmen untereinander den ersten Kontakt auf, indem sie sich gegenseitig an der Nase schnuppern. So machen sie sich ein erstes Bild von ihren Artgenossen und erkennen durch die Geruchsprobe auch sofort, wer ihnen gut gesonnen ist und wer nicht. Die Begrüßung von Menschen sieht ein wenig anders aus: Wenn ein ihnen vertrauter Mensch hereinkommt, laufen die meisten Katzen hin und reiben sich an seinen Beinen. Einige Samtpfoten halten es aber nicht für nötig, sich extra für ihre Menschen zu erheben. Sie bleiben stattdessen liegen und rollen sich auf den Rücken. Durch diese Geste begeben sie sich in eine wehrlose und angreifbare Position, was als höchster Vertrauensbeweis gegenüber einem Menschen gilt.
Verscharren
Auch wenn Katzen als Raubtiere gelten, haben sie natürliche Feinde. Durch das Verscharren ihres Geschäfts wollen sie deshalb verräterische Spuren vor ihren Fressfeinden verbergen. Diesen Instinkt haben sich auch Hauskatzen bewahrt und so wird der Kot nicht nur im Freien verscharrt. Auch vor dem heimischen Katzenklo macht dieses Ritual, trotz fehlender Feinde, keinen Halt. Lassen die Samtpfoten ihr Geschäft dagegen unverscharrt liegen, so markieren sie damit ihr Revier. Dies geschieht, zumindest in den meisten Fällen, nur bei Freigänger-Katzen an für sie strategisch wichtigen Plätzen.
Putzritual
Dass Katzen sehr saubere Tiere sind, ist kein Geheimnis. Ganz im Gegenteil – sie machen aus dem Putzakt ein echtes Ritual. Mit der rauen Zunge wird jeder Zentimeter des Katzenfells sauber geleckt und die Pfötchen werden angefeuchtet, um Stellen zu putzen, die die Samtpfoten mit ihrer Zunge nicht erreichen. Ein sauberes Fell hilft Katzen vor allem gegen Kälte und Feuchtigkeit. Durch das Sauberlecken werden Talgdrüsen an den Haarwurzeln angeregt, Fett abzusondern. Dadurch wird das Katzenfell nicht nur wasserdicht, sondern auch geschmeidig. Das Putzritual von Katzen dient darüber hinaus auch der Auffrischung des eigenen, individuellen Dufts.
Der „Milchtritt“
Auch dieses, bei Katzen beliebte Ritual, wird jeder Besitzer kennen: Wenn die Samtpfote zufrieden ist, tritt sie mehrere Male ganz leicht mit den Vorderpfoten auf dem Objekt auf, auf dem sie gerade sitzt. Vor allem auf besonders weichen und flauschigen Untergründen, wie auch auf dem Schoß von Menschen, lässt sich dieses Phänomen beobachten. Der sogenannte „Milchtritt“ ist ein angeborenes Verhalten bei den meisten Säugetieren. Mit den Tretbewegungen massieren Katzenbabys die Milchdrüsen ihrer Katzenmutter und stimulieren so den Milchfluss. Dieses Katzenritual ist ein Ausdruck von Zufriedenheit und Geborgenheit.