Der Otterhound ist eine sehr seltene britische Hunderasse, von der es heute nur noch circa 1000 Exemplare weltweit gibt. Der Otterhund, wie er auch genannt wird, existierte wahrscheinlich schon vor vielen hundert Jahren, eine standardisierte Zucht wird allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert nachgewiesen. Zu dieser Zeit wurde der Rassehund zur Jagd auf Fischotter gezüchtet und verwendet.

Otterhound - Unbekannte Kreuzung

Welche Rassen genau an der Enstehung des Otterhound beteiligt waren ist bis heute umstritten. Den damaligen englischen Züchtern kam es bei der Zucht weniger auf das Aussehen der Hunde, als auf die Jagdfähigkeiten an, weswegen zu seinen Vorfahren verschiedene Hunderassen wie Terrier, Griffons, der Bloodhound und der Southern Hound zählen. Durch die Kreuzung all dieser Rassen gelang es den Züchtern einen ausdauernden und ehrgeizigen Jagdhund zu schaffen. Zu den angestrebten Jagdfähigkeiten zählten beim Otterhound ein dichtes, wasserfestes Fell und eine gute Nase, um die damals noch in großen Mengen vorhandenen Fischotter in Meuten zu jagen. 1977 wurde allerdings in ganz Europa die Jagd auf Fischotter verboten, womit leider auch der Otterhound seinen vorrangigen Zweck verlor und heute aufgrund seiner geringen Zahl zu den bedrohten Tierarten gehört.

Otterhound - Spezialist für kalte Fährten

Der Otterhound ist mit einer Widerristhöhe von bis zu 69 cm ein sehr großer Hund. Zu den weiteren Eigenschaften dieses Hundes gehören sein ünermüdlicher Jagdtrieb und seine ausgeprägte Freude am Laufen sowie am Wasser, die ihn dazu befähigen stundenlang Fährten zu verfolgen. Mit seiner sensiblen Nase ist er Experte für sehr alte, bereits kalte Fährten und verfolgt diese bis die Jagd erfolgreich war. Dank seiner Anpassungsfähigkeit war und ist es für den Otterhound kein Problem in großen Meuten mit bis zu 50 anderen Hunden zu jagen oder aber sich an ein Einzelleben in einer Familie zu gewöhnen.

Otterhound - Familienhund mit Dickkopf

Dieser Rassehund ist durch seine jahrelange Züchtung als Vollblutjagdhund zu einem eigenständigen und selbstbewussten Hund geworden, der durchaus seinen eigenen Kopf hat. Als Familienhund ist der Otterhound aufgrund seines durchweg freundlichen Wesens und seiner Liebe zu Kindern sehr gut geeignet. Man sollte sich vor der Anschaffung jedoch bewusst sein, dass die Erziehung zu einem gehorsamen Gefährten sehr viel Geduld, Konsequenz und Verständnis für seinen Charakter erfordert. Beim Otterhound ist die Sozialisierung und richtige Lenkung seines ausgeprägten Jagdtriebs bereits im Welpenalter von großer Bedeutung. Jedoch kann man sich bei diesem neugierigen Hund mit der Spürnase nie sicher sein, dass er sich seiner guten Erziehung erinnert, wenn er eine frische Fährte riecht. Ein großes, umzäuntes Grundstück ist für die Haltung des Otterhounds ideal und fast schon ein Muss, wenn man nicht möchte, dass der Vierbeiner immer wieder eigenständig auf die Jagd geht.

Trotz seines sehr langen, zotteligen Fells von bis zu 8 cm Länge erfordert die Pflege des Otterhound keinen besonders großen Aufwand. Der Hund sollte ein- bis zweimal die Woche gekämmt werden und gelegentlich tut ihm auch ein Vollbad gut. Aufgrund seiner Liebe zum Wasser sollte dies kein Problem darstellen. Möchte man sich einen Otterhound anschaffen sollte man sich vorher im Klaren sein, dass dieser Hund sehr viel Bewegung und Beschäftigung benötigt. Hundesportarten wie Agility oder Flyball und lange Spaziergänge oder Fahrradtouren sind ideal für den Otterhund.

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