Die Kastration ist einer der meist durchgeführten Eingriffe in deutschen Tierarztpraxen und gehört somit bereits zur Routine. Bei einer Kastration werden Katzen die Eierstöcke und Katern die Hoden entnommen. Natürlich kann auch bei Routineeingriffen etwas schief gehen: Um dies zu verhindern werden Katze und Kater vorher eingehend untersucht. So werden die meisten möglichen Komplikationen im Vorfeld ausgeschlossen. Eine Kastration wird normalerweise zwischen dem 5. und 9. Lebensmonat der Stubentiger durchgeführt, spätere Kastrationen sind jedoch auch möglich. Je nach Rasse kann das Alter für den Eingriff variieren, der Tierarzt kann hier weiterhelfen. Eine Kastration ist entgegen vieler Ängste von Katzenbesitzern eine gute Tat für die Vierbeiner.
Rolligkeit bei Katzen
Das Verhalten, das unkastrierte Katzen und Kater an den Tag legen, ist oft weder für Tier noch Mensch ein Vorteil. Wenn eine unkastrierte Katze trotz Fruchbarkeit nicht gedeckt wird, entwickelt sich meist eine dauerhafte Rolligkeit, die sehr schlecht für die Gesundheit des Stubentigers ist. Das Immunsystem wird durch den dauerhaften Stress und eine erhöhte Hormonbelastung geschwächt, die Katze ist somit anfälliger für Krankheiten. Außerdem schreit sie, oft nachts, und markiert in Phasen der Rolligkeit überall, auch in der Wohnung. Sie stellt somit die Nerven der ganzen Familie auf die Probe. Durch eine Kastration verschwinden sowohl die Rolligkeit als auch die unangenehmen, damit verbundenen Verhaltensweisen.
Unkastrierte Kater markieren ebenfalls häufig ihr Revier. Außerdem werden paarungswillige Kater oft aggressiv, wenn sie nicht zur Deckung kommen. Auch mit Revierkämpfen müssen sie sich häufig herumschlagen und tragen dabei oft schwere Verletzungen davon, die wiederum zu hohen Tierarztkosten führen. In diesem Fall ist eine Katzenkrankenversicherung sinnvoll. Auch der Stress, dem Kater durch die Revierkämpfe ausgesetzt sind, bekommt ihnen auf Dauer nicht gut und schadet ihrer Gesundheit. Auch hier hilft die Kastration solche Verhaltensweisen deren Folgen abzustellen.
Warum kastrieren?
Unkastrierte Stubentiger entfernen sich bei möglichem Freigang auf der Suche nach Sexualpartnern teilweise sehr weit von ihrem zu Hause. Sie legen enorme Stecken zurück und die Gefahr von Überfahr-Unfällen steigt stark an. Des Weiteren werden durch die Paarung mit fremden, streunenden Artgenossen viele Krankheiten übertragen, die die Stubentiger dann mit nach Hause bringen. All diesen Problemen wirkt eine Kastration entgegen. Ein weiterer guter Grund für die Kastration der geliebten Vierbeiner ist der Tierschutz. Der Vermehrung der Straßenkatzen ist ohne Kastration nicht entgegenzukommen. Jedes Jahr kommen mehr streunende Katzen und Kater auf Deutschlands Straßen zur Welt und nicht alle können von Tierschutzorganisationen betreut oder in Tierheimen aufgenommen werden. Sie müssen sich also allein durchschlagen, verhungern, erfrieren oder sterben an nicht behandelten Krankheiten.
Kastration - Achtung Verhaltensänderungen und Gewichtzunahme
Alles in allem ist die Lebenserwartung von kastrierten Katzen und Katern im Schnitt viel höher als die von unkastrierten Tieren. Die Stubentiger geraten in weniger Kämpfe, sind weniger Stress ausgesetzt und werden seltener von Autos überfahren, weil sie sich nicht mehr so weit von ihrem zu Hause entfernen. Bei Katzen sinkt mit einer Kastration auch das Risiko für Gebärmutterentzündungen und Krebs. Die häufige Einstellung von Katzenbesitzern, dass sie ihren Tieren nicht den Spaß am Leben nehmen wollen entpuppt, sich als falsche Annahme. Die Paarung ist kein Spaß für die Tiere, sondern mit Schmerzen und teilweise sogar mit Verletzungen verbunden. Die Vierbeiner erholen sich nach dem Eingriff der Kastration sehr schnell und sind danach meist anhänglicher und verschmuster. Verhaltensänderungen nach der Operation sind also meist nicht negativ, sondern durchaus positiv für Tier und Besitzer. Ein negativer Effekt nach der Kastration ist lediglich die häufige Gewichtszunahme, besonders bei Katern. Diese kann, wenn man ihr nicht entgegen wirkt, weitere Folgen wie Diabetes, Harnsteine, Verdauungsstörungen und Gelenkerkrankungen mit sich bringen. Einer Gewichtszunahme nach dem Eingriff kann jedoch mit einer gesunden und verantwortungsvollen Ernährung des Vierbeiners ohne Probleme beigekommen werden.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.