Besonders ältere Hunde leiden oft unter zum Teil schwerwiegenden Herzerkrankungen. Die chronischen Formen dieser Krankheiten können das Klappensystem, den Herzmuskel und auch das Reizleitungssystem betreffen und somit eine ernsthafte Bedrohung für den Gesundheitszustand Ihres Hundes sein. Damit derartige Risiken vermindert werden können, wird in der Tiermedizin auf der ganzen Welt entsprechende Forschungsarbeit betrieben.
Aktueller Forschungsstand
Es ist bereits bekannt, dass eine taurinarme Ernährungsweise bei Katzen zu Herzkreislauferkrankungen führen kann. Bei Hunden hingegen ist dies bislang nicht grundsätzlich anerkannt, da sie selbst in der Lage sind, die Aminosulfonsäure Taurin aus den schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin in ihrem Körper zu bilden. Somit sind sie generell nicht auf eine zusätzliche Einnahme von Taurin angewiesen. In einigen jüngeren Studien sind Forscher jedoch zu dem Ergebnis gelangt, dass die körpereigene Produktion von Taurin nicht immer ausreicht. Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Herzkreislauferkrankungen und einem niedrigen Tauringehalt im Blut. Dies wurde bislang bei verschiedenen Hunderassen, darunter Neufundländer, Cocker Spaniel und Golden Retriever, nachgewiesen. Die Folge des Mangels sind erhöhte Krankheitsrisiken und Gefahren für die Gesundheit und das Leben Ihres Hundes.
Füttern von Taurin
Nach einer zusätzlichen Einnahme von Taurin sind erhöhte Taurinwerte im Blut und eine deutlich verbesserte Herztätigkeit feststellbar. Diese führt generell zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes eines Hundes. Folglich ist allen Hundehaltern, deren Tiere bereits an Herzkreislauferkrankungen und im Besonderen an dilatativen Kardiomyopathien leiden, die Ergänzung der Hundenahrung mit Taurin zu empfehlen. Werden Taurinwerte von unter 40 nmol/ml im Plasma ermittelt, kann dies als Richtwert einer akuten Unterversorgung gelten und eine Nahrungsergänzung erforderlich machen. Hierbei ist eine Dosierung von zweimal täglich 500-1.000 mg für Hunde, die weniger als 25 kg wiegen, zu empfehlen. Größere Hunde sind mit zweimal täglich verabreichten 1 bis 2 g optimal versorgt. Für einen Taurinmangel kann es verschiedene Ursachen geben, die nicht nur im Zusammenhang mit rassentypischen Charakteristika, sondern auch gewissen Ernährungsarten und Diäten stehen. Auffälligkeiten stellten Wissenschaftler zum Beispiel bei Diäten fest, die in erster Linie auf Soja basieren. Die Nahrungsergänzung mit Taurin ist also nach dem aktuellen Stand der Forschung definitiv in zwei Fällen empfehlenswert:
- Ihr Hund leidet bereits unter einer schwerwiegenden Herzkreislauferkrankung.
- Im Rahmen einer Untersuchung wird bei Ihrem Tier ein Taurinmangel festgestellt.
In diesen Fällen, aber auch bei anderen Fragestellungen zu der komplexen Thematik, ist die fachliche Beratung durch einen Tierarzt besonders ratsam.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.