Es gibt verschiedene Szenarien, in denen der Mensch die Mutterpflichten einer Katzenmutter übernehmen muss. Dies kann der Fall sein, wenn die Mutter bei der Geburt verstirbt, schwer erkrankt oder zum ersten Mal Junge bekommt und daher aufgrund mangelnder Erfahrung nicht in der Lage ist, ihre Mutterpflichten zu erfüllen. Mitunter ist der Wurf auch zu groß für die Mutter und erfordert ein unterstützendes Eingreifen des Halters, um alle Katzenbabys durchzubringen.

Suche nach einer "Ersatz-Mama"

Die beste und einfachste Möglichkeit ist, eine andere Katzenmutter zu finden, die gerade geworfen hat. Diese kann weitere Säuglinge annehmen, da ihr Wurf kleiner ist. Informationen dazu finden Sie unter anderem bei Ihrem Tierarzt, Züchter oder in Tierheimen. So hat zum Beispiel der Berliner Katzenschutz eine Station eingerichtet, um Katzen ohne Mutter unterzubringen. Auch Katzen, die noch die Flasche benötigen, können aufgenommen werden. Erkundigen Sie sich, ob ähnliche Angebote auch in Ihrer Nähe bestehen.

Ernährung bei Handaufzucht

Zwischen der Geburt und dem 14. Lebenstag müssen Katzenbabys alle zwei Stunden die Flasche bekommen. Dies gilt Tag und Nacht. Wenn Ihr Katzenbaby Probleme mit der Flasche hat, können Sie alternativ eine Einmalspritze nehmen und die Milch tröpfchenweise verabreichen. Grundsätzlich sollten Sie die Milch immer mit heißem Wasser anrühren und darauf achten, dass sich keine Klumpen bilden. Daher sollten Sie gründlich umrühren. Sie können die Milch auch vorher sieben, um sicherzugehen, dass keine Klumpen mehr enthalten sind. Zudem sollten Sie die Milch nur lauwarm verabreichen. Machen Sie vorher einen Temperaturtest, wie Sie ihn auch bei einem menschlichen Säugling machen würden.

Der Fütterungsplan sieht folgende Intervalle der Fütterung vor:

  • Tag 1 bis 14: alle zwei Stunden
  • Tag 15 bis 21: alle drei Stunden
  • Tag 22 bis 28: alle vier Stunden
  • Tag 29 bis 35: abwechselnd Nassfutter und Flasche alle sechs bis acht Stunden
  • Tag 36 bis 48: Flasche bei Bedarf, sonst Nassfutter morgens, mittags, abends
  • Ab Tag 49: Nassfutter morgens und abends

Achten Sie darauf, sich immer genau an die Zubereitungsempfehlungen der Hersteller der Ersatzmilch zu halten. Außerdem ist es sehr wichtig, nach jeder Fütterung den Bauch der kleinen Katze zu massieren, um die Verdauung zu unterstützen. Zudem sollte das Tier nach jeder Fütterung Urin lassen.

Mögliche Komplikationen

Die häufigste Komplikation ist das Verschlucken. Achten Sie darauf, immer nur kleine Mengen in das Maul des Katzenbabys zu tropfen. Diese Komplikation kann sehr ernst werden, wenn größere Mengen an Milch in die Lunge der Katze gelangen. Weitere Komplikationen können Durchfall mit eventuellen Blähungen sein. Hierbei empfiehlt sich die Zugabe von Fencheltee. In der Regel legt sich der Durchfall innerhalb eines Tages wieder.

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