Ganz gleich, wie groß oder klein, brav oder ungestüm der Haushund ist: Einer der wichtigsten Aspekte in der Hundeerziehung ist die Einführung und Durchsetzung einer Rangordnung. Der Begriff der Rangordnung ist dabei eng mit dem Sozialverhalten von Hunden innerhalb eines Rudels verbunden, kann aber – zum Beispiel in Ermangelung anderer tierischer Gefährten – auch auf das Zusammenspiel zwischen Hund und Mensch ausgeweitet werden.

Die Rangordnung beschreibt im Wesentlichen eine Beziehungshierarchie: Je ranghöher ein Familien- bzw. Rudelmitglied vom Hund angesehen wird, desto bereitwilliger unterwirft er sich dessen Dominanz und Befehlen. Kommt es zu einem Rollentausch und sieht sich der Hund als Rudelleiter, kann es zu ernsthaften Kontrollschwierigkeiten und dauerhaften Gehorsamkeitsproblemen in der Hundehaltung kommen.

Die wichtigsten Regeln

Eine konsequente Hundeerziehung ist für eine klare Rollenverteilung der Rangordnung unabdingbar. Konsequenz ist dabei nicht gleichzusetzen mit Grobheit: Ein Erheben der Stimme oder gar der Hand führen so gut wie nie und niemals dauerhaft zu den gewünschten Ergebnissen. Hier sind einige der Punkte, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine klare Rangordnung zwischen sich und Ihrem Hund aufbauen wollen:

  • Belohnen Sie lobenswertes Verhalten, statt falsches Benehmen zu bestrafen.
  • Zeigen Sie Fürsorge und Liebe zu Ihrem Hund, ohne ihn im Zuge dessen zu vermenschlichen oder über die Maßen zu verwöhnen.
  • Etablieren Sie feste Regeln und Grenzen für Ihren Hund und achten Sie auf deren konsequente Einhaltung.
  • Achten Sie darauf, dass Sie bestimmte Handlungen des Hundes initiieren – nicht er.
  • Vermeiden Sie es, Ihre eigenen alltäglichen Rituale mit denen des Hundes zu vermischen – zum Beispiel, indem Sie den Hund vom Tisch füttern.
  • Verwenden Sie in der Erziehung stets die gleichen Handzeichen und Stimmbefehle. Halten Sie diese möglichst kurz und prägnant.

Was tun bei Dominanzproblemen?

Die Rangordnung unter Hunden ist kein festes Konstrukt, sondern befindet sich im ständigen Wandel. Kommt es also doch einmal zu Dominanzproblemen mit dem eigenen Hund, nachdem die Erziehung vernachlässigt oder ein bereits übermäßig dominanter Hund in die Familie aufgenommen wurde, so gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Schwierigkeiten zu beheben. Spezielle Trainingskurse werden häufig von örtlichen Hundeschulen angeboten, die sich auch allgemein hervorragend zur Sozialisation Ihres Hundes mit Artgefährten eignet. Auch bieten manche Tierarztpraxen Seminare in Verhaltenstherapie an, an denen Sie ebenfalls gemeinsam mit Ihrem Hund teilnehmen können. Schließlich kann auch ein speziell ausgebildeter Hundetrainer zu Rat gezogen werden, der sich individuell auf Ihren Hund einstellt.

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