Viele Hundehalter machen sich Gedanken über den Sinn einer Sterilisation für ihren Hund. Im Folgenden sollen wichtige Aspekte sowie Vor- und Nachteile verständlich gemacht werden. Zunächst ist es wichtig, den Unterschied zwischen einer Kastration und einer Sterilisation aufzuzeigen. Im Rahmen einer Sterilisation werden beim Rüden der Samenstrang und bei der Hündin die Eileiter durchtrennt. Im Gegensatz zu der aufwendigeren Kastration bleiben die Keimdrüsen, die für die Bildung von Sexualhormonen zuständig sind, erhalten.
So können sich sterilisierte Hunde nicht mehr fortpflanzen, sind jedoch nicht vergleichbar großen hormonellen Veränderungen unterworfen. Der Sexualtrieb bleibt erhalten, kann jedoch keine Folgen in Form von ungewollter Trächtigkeit haben. Hundehalter sollten sich stets darüber im Klaren sein, dass es sich in jedem Fall um einen tiermedizinischen Eingriff handelt. Das Risiko von Komplikationen ist zwar nur gering, jedoch niemals gänzlich auszuschließen. Die Sterilisation wird in Deutschland im tiermedizinischen Bereich nicht mehr durchgeführt, da sie vor allem für Hündinnen sehr häufig negative, gesundheitliche Auswirkungen hat, die eine weitere Operation erforderlich machen.
Vorteile einer Sterilisation
Der Vorteil einer Sterilisation eines Rüden oder einer Hündin liegt im Wesentlichen in der Vermeidung von ungewolltem Nachwuchs. Zudem handelt es sich um eine Alternative zu der Kastration, die vielfältige Auswirkungen und Risiken bergen kann: Rüden und Hündinnen durchlaufen nach einer Kastration gelegentlich wesentliche Wesens- und Verhaltensänderungen. Für alle Hunde gilt eine verstärkte Neigung zur Fettsucht und Harninkontinenz.
Nachteile einer Sterilisation
Auch eine Sterilisation ist mit gewissen Nachteilen verbunden, die Sie unbedingt beachten sollten. In höherem Alter sind bei sterilisierten Hündinnen gefährliche Gebärmuttervereiterungen vergleichsweise weit verbreitet. Hinzu kommen weitere Krankheiten, die vermehrt auftreten. Auch an Gebärmutterkrebs und einer krankhaften Verdickung der Gebärmutterschleimhaut kann Ihr Tier infolge eines solchen Eingriffs erkranken. Aufgrund dieser hohen Risiken ist eine Sterilisation Ihrer Hündin nicht zu empfehlen und wird, wie gesagt, in Deutschland in der Regel auch nicht durchgeführt. Im Falle eines Rüden stellt sie jedoch eine wirksame und im Vergleich risikoarme zweite Möglichkeit dar.
Fazit
Grundsätzlich lässt sich zum Thema Sterilisation Folgendes zusammenfassen:
- Die Sterilisation einer Hündin ist aufgrund hoher Krankheitsrisiken nicht zu empfehlen.
- Die Sterilisation eines Rüden erweist sich als schonende Alternative zu einer Kastration.
- Eine Sterilisation vermeidet zuverlässig ungewünschten Nachwuchs.
In jedem Fall handelt es sich um eine Entscheidung, die Sie sorgfältig und nach Abwägung aller Aspekte treffen sollten. Suchen Sie unbedingt die fachliche Beratung eines vertrauensvollen Tierarztes.