Hovawart – da entdecken Hundefreunde die große Stärke der Hunderasse bereits im Namen. Denn Hovawart steht im Mittelhochdeutschen für „Hofwächter". Treu und unverzagt hält der Wachhund denn auch seit je her alle Sinne bereit, um Haus und Hof „seiner" Menschen vor Eindringlingen zu schützen. Erste Hinweise auf den heute auch als Familienhund beliebten Kraftkerl finden sich bereits im Mittelalter. Und schon damals schwärmten Anhänger vom selbständigen Wesen, der enormen Kraft und großen Aufmerksamkeit des Hovawart.
Hovawart – selbst Albrecht Dürer zeigte sich begeistert
Welch' große Ehre: Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verewigte der Meistermaler Albrecht Dürer den Hovawart in einem seiner berühmten Stiche. In der Folge blieb der Wachhund dennoch eher im ländlichen Raum ansässig und behütete weiter Höfe und Landsitze. Als im 19. Jahrhundert mehr und mehr Menschen in die Ballungsräume zogen, wurde der „Bauernhund" immer weniger nachgefragt. Beinahe hätte dies sogar das Ende der Hunderasse bedeutet. Gegen den Abwärtstrend stemmte sich vor allem die Züchterfamilie König. In einem Notprogramm nahmen sie einige „Restexemplare" auf, kreuzten vorsichtig mit anderen Hunderassen und erhielten am Ende eine Linie, in der die Vorzüge des Hovawart bewahrt werden konnten. Ob weiter als Wachhund oder als sympathischer und robuster Familienhund – dem Weiterbestehen stand nun nichts mehr im Wege. 1936 folgte denn auch die offizielle Anerkennung des Hovawart. Die Rasse-Standards beweisen dabei: Von einem reinen „Bauernhund" kann keine Rede mehr sein. Vielseitigkeit und ein breites Einsatzgebiet sind seine wahren Merkmale.
Wachhund, Familienhund, Gebrauchshund
Sympathische Wesenszüge und vielseitige Talente – der Hovawart durfte seine Karriere mit einigem Recht fortführen. Bei der Hundeerziehung sollten Anhänger allerdings nie den selbstständigen Wachhund vergessen, der im Familienhund von heute schlummert. Eine konsequente, fundierte Hundeerzeihung ist daher das A und O, will man einen Hovawart halten. Zudem will sein besonders schönes Fell gut gepflegt werden.
Ein Hovawart sollte nie unterfordert werden
Besonders Unterforderung und fehlende Bewegung sollte man beim Hovawart unbedingt vermeiden. Der Wachhund, der einst ganze Bauernanwesen schützte, verlangt geradezu nach anspruchsvollen Aufgaben. Neben seiner ureigenen Schutzfunktion erledigt das Schlappohr übrigens auch Spür- und Katastropheneinsätze.
Fazit: Bei richtiger Erziehung und ausreichendem Platzangebot kommt das sanfte Wesen des Hovawart so richtig zur Geltung. Geduld gegenüber Kindern und eine große Ausdauer machen den ehemaligen Wachhund zudem zum perfekten Begleiter des Familienalltags und zu einem fordernden Partner für ein gesundes Aktivprogramm.