Die Auswahl an Fellpflege-Produkten für unsere Lieblinge ist groß. Doch was für das eine Haustier perfekt passt, muss nicht unbedingt den Ansprüchen eines Vierbeiners genügen. Wir haben uns einen Überblick im Hundebürsten-Chaos verschafft und zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf von Hundebürste, Hundekamm, Fellpflegehandschuh & Co. achten sollten.
Inhaltsverzeichnis:
- Arten von Hundebürsten und Hundekämmen
- Die normale Hundebürste
- Hundekämme
- Die Zupfbürste
- Unterwollbürsten und Entfilzer für Hunde
- Gummistriegel und Fellhandschuhe
- Hundebürsten entsprechend des Hundefells wählen
- Das richtige Material für Hundebürsten
- Professionelle Pflege
Arten von Hundebürsten und Hundekämmen
Um allen Felllängen und Strukturen von Haaren gerecht zu werden, gibt es viele verschiedene Hundebürsten. Diese unterscheiden sich wiederum in Größe und Materialien.
Die normale Hundebürste
Eine „klassische“ Hundebürste darf in keinem Hundehaushalt fehlen. Sie wird entweder mit Borsten, die aus Nylon gefertigt sind, oder mit Naturborsten (i.d.R. vom Schwein) angeboten. Auch Bürsten mit Stiften, deren Enden mit Gumminoppen versehen sind, gibt es. Haben Sie einen Hund mit besonders anspruchslosem, drahtigem Fell – d.h. kurz und nicht „buschig“ – kann diese Hundebürste sogar schon alleinig für die Fellpflege ausreichen. Bei anderen Fellarten sollte sie nur als Ergänzung dienen. Da diese Art von Hundebürsten normalerweise bei der Anwendung nicht ziept, kann die Pflege mit ihr als angenehme Massage gestaltet werden.
Hundekämme
Zum Kamm sollten Sie greifen, wenn Sie Knoten im Hundefell den Kampf angesagt haben.
Die Kämme bestehen aus Plastik oder deutlich stabilerem Metall und können grobzinkig – für eine Grundordnung – oder feinzinkig – um feinere Knoten aufzuspüren – sein. Hundekämmen müssen Sie besonders behutsam verwenden, um nicht die verknoteten Haare des Hundes herauszuziehen und Ihrem Vierbeiner generell keine unnötigen Schmerzen zu bereiten. Gerade bei Kämmen ohne abgerundete Zinken ist Vorsicht geboten. Hundekämme mögen zwar nicht ganz so einfach und angenehm zu handhaben sein wie normale Hundebürsten, sind aber gerade für Vierbeiner mit langem Fell wichtig und helfen, jede noch so kleine Verfilzung aufzuspüren.
Die Aufgabe von Flohkämmen, Läusekämmen und Staubkämmen für Hunde ist die Bekämpfung von Parasiten bei Hunden. Auch sie können regelmäßig angewandt werden, allerdings erst nach der üblichen ausgiebigen Fellpflege – sonst ziept’s! |
Die Zupfbürste
Die Zupfbürste erkennen Sie an den feinen (drahtigen), engen und leicht gebogenen Borsten (und i.d.R. ihrer rechteckiger Form). Zupfbürsten sehen zwar häufig etwas gefährlicher aus, sind aber für Hunde mit dickerem Fell gerade während des Fellwechsels ein Traum, da Sie damit viel loses Fell entfernen können. Mit einer Zupfbürste gehen Sie die untere Fellschicht Ihres Lieblings an und holen lose Haare sowie Schmutz und Staub aus der Unterwolle – damit ist die Zupfbürste ein wichtiges Produkt für die Fellhygiene, gerade für Hunde mit dichter Unterwolle.
Unterwollbürsten und Entfilzer für Hunde
Unterwollbürsten und Entfilzer für Hunde bestehen aus wenigen, in einer Reihe angeordneten, gebogenen Metallzinken. Sie helfen bei Verfilzungen, die Sie mit reinem Bürsten und Kämmen nicht mehr lösen können. Für einen effektiven Einsatz kann es sein, dass Sie etwas mehr Kraft benötigen – passen Sie also umso mehr auf, Ihrem Liebling nicht aus Versehen wehzutun.
Gummistriegel und Fellhandschuhe
Zugegeben – der Fellpflege-Effekt ist mit Gummistriegel und Fellpflege-Handschuh recht gering. Sie entfernen damit oberflächlich lose Haare; tiefere Fellschichten oder Knötchen werden so aber nicht erreicht. Dafür haben Fellhandschuhe und Gummistriegel aber ganz andere Vorteile: Zur Massage der Haut sind sie für die meisten Vierbeiner besonders angenehm und stimulieren dabei noch die Durchblutung der Haut.
Hundebürsten entsprechend des Hundefells wählen
Hundebürsten sollten durch das gesamte Fell bis zur Haut reichen (natürlich ohne daran zu schaben). Generell sind Bürsten mit kurzen, dichten Borsten für Hunde mit kurzem, glatten Fell geeignet. Je länger und dichter das Fell ist, desto aufwändiger wird auch die Fellpflege: Schauen Sie, ob eher Knoten entfernt werden sollen, Verfilzungen verhindert werden sollen oder ob das Ausdünnen der Unterwolle wichtig ist. Knoten und Verfilzungen sollten bei Langhaar in täglichen Pflegesessions angegangen werden, zu dichte Unterwolle betrifft besonders häufig Rassen wie den Husky. Daran angepasst können Sie Ihre „Hauptbürste“ wählen, allerdings ist in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Hundebürsten und Hundekämmen sinnvoll. Bei Hunden mit besonders empfindlicher Haut oder Hautproblemen sollten Sie darauf achten, keine Bürsten zu nutzen, die möglicherweise die Haut zusätzlich reizen könnten. Hier kann Ihnen Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt bestimmte Produkte empfehlen und Ihnen sagen, ob tägliches oder vielleicht doch nur wöchentliches Bürsten nötig ist.
Das richtige Material für Hundebürsten
Schweineborsten oder Striegel aus Hartgummi? Generell entspricht das Material dem Zweck der Bürste, wie bei den einzelnen Bürstenarten schon beschrieben. Dennoch können Sie auf ein paar Feinheiten achten:
Nylonborsten können sich statisch aufladen und nicht nur einen unangenehmen Schlag verpassen, sondern auch durch die Elektrizität die Haare beeinträchtigen oder sogar brechen. Naturborsten sind häufig etwas teurer, grundsätzlich aber auch fellfreundlicher. Unter Tierschützerinnen und Tierschützern sind die Bürsten mit Naturborsten allerdings umstritten, da für sie Tiere (in der Regel Schweine) ihr Leben lassen müssen – wobei für die Herstellung aber auch Schlachtnebenprodukte verwendet werden können. Daneben können Sie auf Stabilität achten, die Borsten der Bürste sollten beispielsweise so festgemacht sein, dass sie nicht im Hundefell hängen bleiben.
Professionelle Pflege
Langhaarige Hunde sind besonders anfällig für Knoten und Verfilzungen. Da hilft oft auch die gewissenhafteste Fellpflege nichts: Gelegentliche Besuche in einem Hundesalon können wieder eine „Grundordnung“ in das Fell bringen und die Hundefriseurin oder der Hundefriseur findet und beseitigt auch die ganz versteckten Knötchen. Manchmal kann auch Scheren beim Hund sinnvoll sein.