Salz ist für Katzen und Hunde ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung. Es kann für Ihren Hund oder Ihre Katze jedoch auch gefährlich sein, wenn er davon zu viel aufnimmt, weil er Salzteig oder andere sehr salzige Lebensmittel frisst, Streusalz aufleckt oder zu viel Meerwasser trinkt.
Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240
Inhaltsverzeichnis:
- Salz: Das Wichtigste auf einen Blick
- Salz: Eigenschaften
- Zu viel des Guten: Wie viel Salz ist giftig für meinen Vierbeiner?
- Erste Hilfe bei einer Überdosis Salz
Salz: Das Wichtigste auf einen Blick
Zu finden in der Küche in Form von Kochsalz oder Salzteig, auf der Straße als Streusalz und enthalten im Meerwasser | Erkennungsmerkmal sind weißlich-transparente Kristalle | ||
Leicht zu verwechseln mit Zucker | Vergiftungssymptome sind Teilnahmslosigkeit, Durst, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen, erhöhte Herzfrequenz | ||
Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf | Hund: tödliche Dosis 4 g /kg, giftige Dosis 2 g /kg, Katze: giftige Dosis 0,5-1g/kg |
Salz: Eigenschaften
Salz oder Natriumchlorid (NaCl) sind weiße, kubische Kristalle und zählt zu den Mineralstoffen. Salz wird in Form von Kochsalz für Lebensmittel verwendet. Besonders viel Salz enthalten beispielsweise Salzteig, Chips, Pommes und Salami. Aber auch in unserer Umwelt gibt es viele Salzquellen. Das Streusalz im Winter, was auch noch giftiges Frostschutzmittel enthalten kann, oder das Meerwasser im Sommerurlaub. Nehmen Sie also immer genügend Wasser für Ihren Hund mit, wenn Sie mit ihm am Strand spazieren gehen, damit er nicht das Salzwasser trinkt. In der Medizin wird Natriumchlorid in gelöster Form als Infusionslösung verwendet.
Zu viel des Guten: Wie viel Salz ist giftig für meinen Vierbeiner?
Wie auch wir Menschen, benötigen unsere Hunde und Katzen eine gewisse Menge Natriumchlorid. Natrium ist wichtig, damit Nervenimpulsen übertragen werden und zusammen mit Chlorid und weiteren Substanzen sorgt es für eine ausgewogene Wasserbilanz und hält das Gleichgewicht gelöster Stoffe in den Zellen aufrecht. Die dafür benötigte Menge ist im handelsüblichen Katzen- und Hundefutter allerdings schon enthalten und sollte nicht überschritten werden! Die Menge von 2 g Salz pro Kilogramm Körpergewicht ist bereits gefährlich für Hunde, eine Dosis von 4 g Salz pro Kilogramm Körpergewicht ist tödlich. Bei Katzen sind schon 0,5-1 g Salz pro Kilogramm Körpergewicht gefährlich.
Nehmen unsere Vierbeiner zu viel Salz auf, kommt es zu den üblichen Vergiftungserscheinungen wie Apathie, Erbrechen und Durchfall.
Darüber hinaus erhöht die Salz-Überdosis die Herzfrequenz, reizt die Schleimhaut und löst Zittern oder gar Krampfanfälle aus. Außerdem ist Ihr Hund oder Ihre Katze extrem durstig und versucht, den Überschuss durch Trinken auszugleichen. Hier müssen Sie auf jeden Fall aufpassen – denn der Versuch kann gefährlich werden.
Erste Hilfe bei einer Überdosis Salz
Hat Ihre Katze oder Ihr Hund zu viel Salz aufgenommen, stellen Sie über einen längeren Zeitraum immer wieder kleine Portionen Wasser zur Verfügung. Strömt das Wasser im Körper zu schnell in die Zellen, kann es zu gefährlichen Gehirnschwellungen kommen. Suchen Sie daher schnellstmöglich eine Tierarztpraxis auf. Wenn Ihr Vierbeiner direkt nach der Aufnahme erbricht, eliminiert er das Salz selber. Wenn nicht, hilft die Tierärztin oder der Tierarzt medikamentös nach. Ist Ihr Liebling nicht in der Lage selbst zu trinken, bekommt er mittels einer Glucoselösung als Infusion Flüssigkeit zugeführt.
Das Natrium wird mit dem Harn ausgeschieden. Mit einem Medikament lässt sich dieser Vorgang beschleunigen. Leidet Ihr Hund oder Ihre Katze an Krämpfen, verabreicht die Tierärztin oder der Tierarzt einen muskelentspannenden und krampflösenden Wirkstoff. Liegt eine Gehirnschwellung vor, wird dieser mit einem Arzneimittel, wodurch die Flüssigkeit in den Harn gelangt und ausgeschieden wird, entgegengewirkt.
Wenn sie gar nicht wissen, was auslösend für die Symptome Ihrer Katze oder Ihres Hundes war, kann in der Tierarztpraxis eine Salzvergiftung anhand der Symptome in Kombination mit dem Natriumwert im Blut festgestellt werden.
Vorsicht also im Winter, wenn Ihre Katze oder Ihr Hund Schnee frisst, die gestreute Straße oder die Pfoten ableckt oder Sie Streusalz an den Schuhsohlen haben und ins Haus tragen. Nach dem Spaziergang sollten Sie die Pfoten Ihres Hunde am besten mit lauwarmem Wasser reinigen oder ihm beim Spazierengehen Schühchen anziehen. Achtung auch bei sommerlichen Spaziergängen am Meer oder wenn sich Ihr Vierbeiner Ihre salzigen Snacks vom Tisch mopst. Zu viel Salz ist für Hunde und Katzen gefährlich!
Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:
+49 551 19240
Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.