Oleander, auch als Rosenlorbeer bekannt, ist sehr giftig für Hunde und Katzen. Sein Gift gehört zu den so genannten Herzglykosiden: Hat Ihre Katze oder Ihr Hund Teile der Pflanze gefressen, können es zu Herzrhythmusstörungen auftreten. Im schlechtesten Fall kommt es zum Herzstillstand.

Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240


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Oleander: Das Wichtigste auf einen Blick

Häufigkeit der Erkrankung Zu finden als Gartenstrauch oder Kübelpflanze in Parkanlagen und (Winter-)Gärten, beheimatet im Mittelmeergebiet Verlauf der Erkrankung Immergrüner bis zu 6m hoher Strauch, zu erkennen an ledrigen Blättern und schirmförmigen, duftenden Blüten
Schwere der Erkrankung Leicht zu verwechseln mit Thevetia peruviana (Gelber Oleander, Schellenbaum, sehr giftig) Diagnose der Erkrankung Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, erniedrigte Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps
Vorkommen der Erkrankung Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf Behandlungsmöglichkeit der Erkrankung Sehr giftig! Schon eine Dosis von 1g können tödlich für Hund und Katzen sein

Wie erkenne ich Oleander?

Oleander ist ein bis zu sechs Meter hoher immergüner Strauch bzw. Baum, der eigentlich aus dem Mittelmeergebiet kommt. Dort bevorzugt er dennoch eher feuchte Gebiete. Hier wird er als Gartenstrauch oder Kübelpflanze im Garten und in Parkanlagen gepflanzt. Die lanzettförmigen und lederartigen Blätter stehen meist zu dritt. Die rosafarbenen bis weißen Blüten blühen von Mai bis Oktober, sind schirmartig und haben fünf Blätter. Von Oktober bis November trägt Oleander schotenförmige, rot bis braune, kapselförmige Früchte. Sie haben dichtzottige Samen mit kleinen Härchen, ähnlich wie bei einer Pusteblume.. Rosenlorbeer sieht dem ebenfalls sehr giftigen gelben Oleander oder auch Schellenbaum genannt zum Verwechseln ähnlich. Dieser hat jedoch, wie der Name besagt, gelborangene bis weiße, trichterförmige Blüten.

 

Wie giftig ist Oleander für Hunde und Katzen?

Alle Pflanzenteile des Oleanders, egal ob frisch oder getrocknet und vor allem zur Blütezeit im Frühjahr , sind sehr giftig. Besonders die Blätter enthalten einen hohen Gehalt des giftigen Stoffes Oleandrin.

Wie viel Oleander ist gefährlich für Hunde und Katzen?

Schon ein Gramm frische Blätter können zum Tod führen. Bei getrockneten reichen sogar 0,05 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. In jedem Fall sollten Sie umgehend in die Tierarztpraxis fahren, wenn Sie beobachten, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Oleander gefressen hat.

Wie äußert sich eine Oleander Vergiftung bei Katzen und Hunden?

Oleandrin ist ein sogenanntes Herzglykosid, welches die Schlagkraft des Herzens steigert und die Herzfrequenz verringert. Schon wenige Minuten nach der Oleander-Knabberei kommt es zu Herzrhythmusstörungen und durch die verringerte Herzfrequenz zu verringertem Blutdruck und Kreislaufkollaps. Darüber hinaus wirkt Oleandrin auf das zentrale Nervensystem, was zu Übelkeit, Erbrechen und Koordinationsstörungen führt. Weiterhin löst eine lokale Reizung der Magen-Darm Schleimhaut Bauchschmerzen und Durchfall aus. Später beschleunigt sich die Herzfrequenz und nach Stunden bis wenigen Tagen kann eine Vergiftung mit Oleander bei Hunden und Katzen sogar mit dem Herzstillstand enden.

Schnelle Hilfe bei einer Vergiftung mit Oleander

Hat Ihre Katze oder Ihr Hund Oleander gefressen, sollten Sie schnellstmöglich in die nächste Tierarztpraxis fahren!

Behandlung einer Vergiftung mit Oleander

Wenn Sie Glück haben, muss Ihr Liebling von allein erbrechen und der Körper nimmt gar nicht so viel von dem Gift auf. Ansonsten kann die Tierärztin oder der Tierarzt innerhalb von zwei Stunden mit einem Medikament Erbrechen auslösen. Zusätzlich wird Aktivkohle verabreicht, welche das Gift bindet. Ist es dafür bereits zu spät, gibt es für Hunde ein Gegenmittel. Zusätzlich werden die Symptome behandelt. Bei einer verringerten Herzfrequenz bekommt Ihre Katze oder Ihr Hund beispielsweise ein Medikament, was die Herzfrequenz steigert.

Prognose

Wird Ihr Vierbeiner schnell behandelt, erholt er sich möglicherweise. Grundsätzlich sind Hunde und Katzen nach einer Vergiftung mit Oleander aber kritische Patienten und haben eher eine schlechte Prognose. Dass diese Pflanze nichts in einem haustierfreundlichen Garten zu suchen hat, ist daher selbstverständlich!

Doch auch unterwegs reicht manchmal nur ein kleiner Moment, in dem wir unseren Liebling nicht im Blick haben, der zur Aufnahme der Pflanze und somit zu fatalen Folgen führt. Daher sollten sie jegliches Risiko, dass Ihr Vierbeiner Oleander frisst, vermeiden. Beispielsweise sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht zusammen mit der Pflanze ablichten, auch wenn die schönen, farbenfrohen Blüten als perfekter Hintergrund für ein Erinnerungsfoto sind.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:

+49 551 19240

Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.

Foto: © Beitragsbild: kathomenden/Adobe Stock; Fotos im Text (von oben nach unten): swalker3696/ Adobe Stock; Ruckszio/Adobe Stock; JUANFRANCISCO/Adobe Stock