Katzenminze ist eine Pflanze, die auf viele Stubentiger eine ganz besondere Wirkung hat. Doch was steckt dahinter und warum reagieren nicht alle Katzen gleich auf diese Pflanze? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Katzenminze aussieht, welche Wirkung sie hat und worauf Sie bei Ihrem Stubentiger achten sollten.
Inhaltsverzeichnis:
- Katzenminze: die größten Irrtümer im Faktencheck
- Was ist Katzenminze? Ein kurzer Überblick
- Woraus besteht Katzenminze? So beeinflusst Katzenminze das Verhalten
- Wie wirkt Katzenminze?
- So sieht Katzenminze aus – und so wird sie angeboten
- Ist Katzenminze gefährlich?
- Anwendung und Dosierung: Wie oft sollte man Katzenminze nutzen?
Katzenminze: die größten Irrtümer im Faktencheck
Tatsache: Nicht alle Katzen reagieren auf Katzenminze, etwa 50–70 Prozent empfinden eine vermutlich genetisch bedingte Anziehung.
Tatsache: Katzenminze ist bei erwachsenen, gesunden Katzen und in moderaten Mengen in der Regel ungefährlich.
Tatsache: Die Pflanze hat viele Anwendungsgebiete und wird auch in der traditionellen Medizin für Menschen eingesetzt.
Tatsache: Nicht alle Katzen reagieren auf dieselbe Weise auf Katzenminze: Während sich einige euphorisch verhalten, werden andere ruhig und sanft.
Was ist Katzenminze? Ein kurzer Überblick
Die Echte Katzenminze (Nepeta cataria, auch unter dem englischen Namen „Catnip“ bekannt) ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, die auf viele Katzen eine geradezu magische Anziehungskraft ausübt. Sie stammt ursprünglich aus Südeuropa, Asien und Teilen Afrikas, wächst aber mittlerweile auch in anderen Regionen.
Besonders bekannt ist Katzenminze für ihren intensiven Duft, der durch ätherische Öle hervorgerufen wird.
Woraus besteht Katzenminze? So beeinflusst Katzenminze das Verhalten
Der Duft von Katzenminze zieht unsere Lieblinge quasi magisch an und löst bei vielen Katzen ein auffälliges Verhaltensmuster aus, wobei das Spektrum von spielerischer Euphorie bis zu tiefer Entspannung reicht. Wie genau eine Katze reagiert, ist individuell verschieden.
Aktiv und verspielt: der Klassiker unter den Reaktionen
Viele Katzen zeigen nach dem Kontakt mit Katzenminze ein lebhaftes, fast schon übermütiges Verhalten.
Sie werfen sich auf den Boden, wälzen sich, schnuppern intensiv, lecken an der Pflanze oder beißen sogar spielerisch hinein. Manche fangen plötzlich an, imaginäre Beute zu jagen oder mit einem Catnip-Spielzeug zu toben.
Diese Reaktion wird oft mit einem kurzen euphorischen Rausch verglichen. Dieser hält meist nur wenige Minuten an, kann aber regelmäßig beobachtet werden.
Ganz entspannt: Katzenminze kann beruhigen statt beleben
Nicht alle Katzen reagieren auf Katzenminze mit überschäumender Energie. Manche wirken nach dem Kontakt eher ruhig, schnurren zufrieden, reiben sich genüsslich an der Duftquelle oder ziehen sich in ihr Körbchen zurück. Vor allem bei älteren oder eher zurückhaltenden Katzen zeigt sich häufiger eine beruhigende Wirkung. Auch hier sind Nepetalacton und das individuelle Empfinden der Katze entscheidend.
Wundern Sie sich nicht, wenn Ihre Katze gar nicht auf Katzenminze reagiert. Ungefähr ein Drittel bis die Hälfte aller Katzen zeigen wohl keine Reaktion – gerade bei besonders jungen und alten Katzen soll das zu beobachten sein.
Wie wirkt Katzenminze?
Der Hauptwirkstoff der Katzenminze, Nepetalacton, kommt vor allem in den Blättern und Blüten der Pflanze vor. Die chemische Struktur von Nepetalacton ähnelt bestimmten Sexuallockstoffen, die Katzen auch untereinander wahrnehmen, was die intensive Reaktion erklärt. Die Empfindlichkeit gegenüber Nepetalacton scheint jedoch genetisch bedingt zu sein, sodass nicht alle Samtpfoten auf Katzenminze reagieren. Erst ab einem Alter von einigen Monaten zeigt sich, ob eine Katze zur „Catnip-Fraktion“ gehört oder nicht.
In Katzenminze ist außerdem das Alkaloid Actinidin enthalten, die auch in Baldrian zu finden ist und vermutlich ein weiterer Grund für die Wirkung der Pflanze ist.
So sieht Katzenminze aus – und so wird sie angeboten
Katzenminze erinnert optisch an eine Mischung aus Minze und Zitronenmelisse. Die Pflanze wächst buschig, hat weiche, gezackte Blätter und kleine, meist blassviolette bis weiße Blüten, die in Rispen stehen. In der Natur erreicht sie eine Höhe von bis zu einem Meter und verströmt einen intensiven, leicht zitronigen Duft. Im Garten lässt sich Katzenminze in der Regel problemlos anbauen und auch auf dem Balkon fühlt sie sich in der Regel wohl.
Neben der frischen Pflanze gibt es Katzenminze in zahlreichen Varianten, die sich perfekt für den Gebrauch im Alltag eignen – vor allem für Wohnungskatzen, die weniger natürliche Reize erleben.
Besonders beliebt sind die getrockneten Blätter, die einfach ins Körbchen gelegt werden können.
Katzenminze ist auch als Spray erhältlich. Ein paar Tropfen auf den Kratzbaum oder den Lieblingsplatz reichen oft schon aus, um den Spieltrieb zu wecken. Viele Hersteller setzen auf Katzenminze als Zutat in Spielzeug für Katzen. Kleine Stoffmäuse, Kissen oder Bälle, die mit getrockneter Katzenminze gefüllt sind, gehören zu den Klassikern im Katzenhaushalt. So kann auch drinnen für Abwechslung und Beschäftigung gesorgt werden.
Ist Katzenminze gefährlich?
Katzenminze ist für Katzen in der Regel nicht gefährlich. Die Pflanze enthält keine giftigen Stoffe und die Wirkung auf Katzen ist normalerweise unbedenklich – solange sie in Maßen eingesetzt wird. Der Wirkstoff Nepetalacton löst zwar eine starke Reaktion im Gehirn aus, doch diese ist nur vorübergehend und lässt nach wenigen Minuten von selbst nach. Auch wenn manche Katzen dabei sehr wild oder euphorisch wirken, besteht kein gesundheitliches Risiko. Wichtig ist lediglich, Katzenminze nicht dauerhaft verfügbar zu machen, da sich Katzen sonst daran gewöhnen und die Wirkung nachlässt. Außerdem kann ein zu häufiger Gebrauch für die Katze überfordernd sein.
Anwendung und Dosierung: Wie oft sollte man Katzenminze nutzen?
Katzenminze sollte mit Bedacht eingesetzt werden, etwa ein- bis zweimal pro Woche. So bleibt die Wirkung spannend und besonders. Zwischen den Anwendungen sollten idealerweise einige Tage Pause liegen, damit sich die Sinne Ihrer Katze erholen können.
Besonders für aktive Wohnungskatzen kann Katzenminze ein wertvolles Mittel sein, um neue Reize zu schaffen, Langeweile vorzubeugen oder das Interesse an Katzenspielzeug aufrechtzuerhalten. Achten Sie aber auf das Verhalten Ihres Stubentigers: Wirkt die Katze überreizt, nervös oder zieht sie sich zurück, sollte eine längere Pause eingelegt werden.
Wichtig ist außerdem, dass Katzenminze kein Ersatz für Beschäftigung, Bewegung oder Zuwendung ist, sondern eine sinnvolle Ergänzung im Alltag. Ob als Spray, im Katzenspielzeug oder getrocknet – richtig dosiert kann Katzenminze spannende Reize setzen und das Wohlbefinden der Samtpfote fördern.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.