Im Sommerurlaub gilt es, sich und seinen Vierbeiner vor Reisekrankheiten zu schützen – denn einige Krankheitserreger fühlen sich beispielsweise im warmen Klima des Mittelmeerraums besonders wohl. So auch die Leishmanien, die über Sandmücken auf Hunde und Katzen übertragen werden. Erfahren Sie hier mehr.
Inhaltsverzeichnis:
- Gefährliche Parasiten
- Wie sehen Leishmanien aus?
- Wie sehen Sandmücken aus?
- Der Infektionszyklus
- Die Verbreitung von Leishmanien
Gefährliche Parasiten
Leishmanien sind einzellige Parasiten, die zur Gattung Leishmania gehören und die durch Sandmücken auf unsere Vierbeiner und auch uns Menschen übertragen werden. Die winzigen Organismen sind robust und anpassungsfähig, sodass sie weltweit verbreitet sind. Vor allem kommen die Parasiten jedoch im wärmeren Gebieten vor, so sind sie in Europa besonders im Mittelmeerraum verbreitet. Das Tückische an den Parasiten ist die Krankheit, die sie auslösen: Die sogenannte Leishmaniose. Diese Erkrankung bleibt lange symptomfrei und damit unbemerkt und ist nicht heilbar.
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Die Leishmaniose ist vor allem bei Hunden ein Problem, unter anderem, da diese häufiger mit in den Urlaub genommen und den Leishmanien ausgesetzt werden. Doch auch Katzen können erkranken.
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Wie sehen Leishmanien aus?
Leishmanien sind einzellige Parasiten, die mikroskopisch klein sind und in der Regel eine längliche oder ovale Form aufweisen. Ihre genaue Form kann jedoch je nach Entwicklungsstadium variieren. Unter dem Mikroskop erscheinen sie als winzige, bewegliche Organismen. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres transparenten Erscheinungsbildes sind sie in der Regel selbst mit einem herkömmlichen Lichtmikroskop nur schwer mit bloßem Auge erkennbar. Darum fordert die Identifizierung von Leishmanien normalerweise den Einsatz spezieller Färbungen, um ihre Strukturen besser sichtbar zu machen und sie von anderen Zellkomponenten zu unterscheiden.
Wie sehen Sandmücken aus?
Sandmücken, auch als Phlebotomine bezeichnet, sind kleine fliegende Insekten, die oft schwer mit bloßem Auge zu erkennen sind. Sie sind mit einer Körperlänge von einem bis drei Millimetern sehr klein und haben zarte Flügel und einen schlanken, beigen Körper. Ihre Flügel stehen engelsflügelähnlich gerade nach oben ab und sind behaart. Sandmücken sind vor allem für ihre stechenden Bisse bekannt und insbesondere in den Abend- und Nachtstunden aktiv.
Der Infektionszyklus
Der Lebenszyklus der Leishmanien ist eng mit dem der Sandmücken verbunden. Nachdem die Sandmücke eine infizierte Person oder ein infiziertes Tier gestochen hat, gelangen die Parasiten in den Körper des Insekts. Dort durchlaufen die Leishmanien verschiedene Entwicklungsstadien, bis sie schließlich in den Speicheldrüsen der Mücke landen. Bei einem erneuten Stich einer infizierten Sandmücke werden die Parasiten dann in den Blutkreislauf des neuen Wirts, beispielsweise einen Hund, injiziert. Die Leishmanien können nun in den Zellen des Wirts heranwachsen und sich vermehren.
Die Verbreitung von Leishmanien
Der Verbreitungsraum der Leishmanien wirkt sich direkt auf die Gesundheit von Menschen und Tieren aus. In Regionen mit hoher Verbreitung sind Haustiere einem größeren Risiko ausgesetzt, infiziert zu werden.
Die Sandmücke fühlt sich vor allem in subtropischen und tropischen Gebieten wohl. Bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit kann sie sich gut verbreiten. Besonders betroffen sind Afrika, der Nahe Osten, Südostasien, Mittel- und Südamerika und Südeuropa. Besondere Vorsicht ist in Ihrem Europa-Urlaub geboten, wenn Sie auf die Inseln im Mittelmeer (u. a. Sardinien, Malta, Korsika, Balearen) fliegen oder in die Küstenregionen von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal reisen. Vor allem in den Sommermonaten Juni, Juli, August und September hat die Sandmücke hier ihre Hauptflugzeit.
Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.