Massenweise befallen sie Eichen in Deutschland, lösen schmerzhafte Hautausschläge oder gar schlimme Asthmaanfälle aus: Die Eichenprozessionsspinner-Raupen. Auch für unsere Vierbeiner sind die giftigen Haare der Raupen sehr gefährlich und können bei Kontakt mit Augen, Mund und Nase allergische Hautreaktionen, Bindehautentzündungen und so stark anschwellende Schleimhäute hervorrufen, dass die Atemwege versperrt werden. Als Tierbesitzer:in sollte man sich deswegen über Vorkommen und Aussehen der Raupen informieren, sowie über Vermeidungsstrategien Bescheid wissen.
Eigenschaften und Vorkommen
Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, die aus Südeuropa kommt, sich aber zunehmend auch in Mitteleuropa und dem Nordwesten Europas ausbreitet – also auch in Deutschland. Normalerweise halten natürliche Feinde die Vermehrung in Schach, jedoch breitet sich der eher unscheinbare Falter momentan schneller aus als seine Feinde. Besonders bei mildem Wetter im Frühjahr und Spätsommer und in Wäldern mit hoher Dichte an Eichen fühlen sich die Raupen wohl. Aber auch in Städten sind sie immer öfter aufzufinden. Ihre Nester sehen aus wie weiße, haarige Spinnenweben am Baumstamm.
Die dunkelbraunen bis zu 5 cm langen Raupen erscheinen harmlos, sind sie dazu noch über und über mit weißen Haaren bedeckt, finden gerade Kinder sie häufig sogar niedlich. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind jedoch alles andere als das. Vom nervigen Juckreiz bis hin zu gefährlichen Schleimhautreizungen - sie plagen Mensch und Tier und das das ganze Jahr über! Im Mai und im Juni ist die Gefahr am größten, mit den giftigen Härchen in Kontakt zu kommen, weil die Raupen dann aus ihren Eiern schlüpfen und in langen Reihen gemeinsam auf Futtersuche gehen (prozessieren). Die Raupen verlieren die Härchen durch starke Winde, stoßen sie aber auch direkt ab, wenn sie sich bedroht fühlen. Die Härchen setzen sich im Unterholz, Rasen und Gebüsch fest und schädigen unserem Vierbeiner beim Herumschnüffeln und Spielen.
Häufig sind die betroffenen Gebiete ausgeschildert. Sie sollten natürlich gemieden und Hunde in der Umgebung leider angeleint werden.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Kommt Ihr Hund mit einer Raupe oder umherfliegenden Härchen in Kontakt, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Ziehen Sie wenn möglich Handschuhe an und schützen Sie Ihren Mund.
- Wenn Sie einen kleinen Tischsauger besitzen: Saugen Sie zuerst vorsichtig das Fell Ihres Lieblings damit ab.
- Spülen Sie dann schnellstmöglich Haut und Fell mit warmem Wasser ab.
- Besonders, wenn Ihr Vierbeiner mit den Härchen an Mund, Nase oder Augen in Berührung gekommen ist, sollten Sie auf jeden Fall eine Tierarztpraxis oder -klinik aufsuchen.
Dort versorgen Tierärztinnen und Tierärzte Ihr Tier meist lokal mit Medikamenten. Die Kosten solch einer Behandlung werden allerdings von einer Tierkrankenversicherung übernommen.