Robin Koch und seine Schäferhündin Hedda haben vieles erlebt und gut überstanden. In unserer Artikelreihe „Vom Militärdiensthund zum Weltenbummler“ berichten wir unter anderem von ihrer Zeit als Hundeführerteam bei der Militärpolizei und ihren spannenden Reisen. In diesem Artikel berichtet Robin Koch davon, wie er mit Auto und Hund zum Nordkap gereist ist.


Inhaltsverzeichnis:


Die Vorteile einer Reise mit Auto und Hund

Vor einigen Jahren hat Robin Koch sich einen Bulli gekauft. Mit diesem Campingwagen wollte er unabhängiger von Ferienwohnungen und generell von Orten reisen können – bei seiner Wanderung den Jakobsweg entlang hatte es sich beispielsweise schwierig gestaltet, eine Unterkunft zu finden, die auch Hunde erlaubte. Außerdem waren große Wanderung aufgrund des Alters seiner Schäferhündin Hedda und kürzeren Urlaubszeiten nicht mehr möglich. Im Bulli hatten er und Hedda dafür alles dabei und konnten die eigene Ausrüstung bequem transportieren. Mit Auto und Hund zu reisen, hatte damit viele Vorteile.

Mit Auto und Hund nach Skandinavien

Die skandinavischen Länder bieten sich aus mehreren Gründen für eine Reise mit Auto und Hund an. Zum einen sollte Hedda auch mal im Auto bleiben können, falls Robin Koch einen kurzen Ausflug ohne sie unternehmen würde. Während es in anderen Ländern dafür zu warm wäre und Robin Koch seine Hedda nicht der Gefahr eines Hitzeschlags aussetzen wollte, ist das Wetter im Norden auch im Sommer hundefreundlich. Außerdem stellte sich nach einiger Recherche das Campen in den besuchten Ländern als unkomplizierter heraus: Neben dem breiten Angebot an Campingplätzen ist auch Wildcampen möglich, sodass man dort, wo man gerade ist, sich einen schönen Platz suchen kann und der Natur dabei nah bleibt. Außerdem trifft man auf weniger Straßenverkehr und weniger Menschen. Skandinavien und seine facettenreiche Natur boten Robin Koch und seiner Hedda damit ein aufregendes neues Abenteuer.

Die Reiseausrüstung für Auto und Hund

Wie bei den Wanderungen hatte Robin Koch bereits im Vorfeld den Bulli durch einige kürzere und längere Touren getestet und entsprechend ausgestattet, sodass die Reise mit Auto und Hund gut vorbereitet war. Eine wichtige Neuanschaffung war eine kleinere Hunderampe, die Robin Koch extra platzsparend gebaut hatte. Außerdem legte er viel Wert auf kuschelige Decken und einen gemütlichen Schlafplatz für Hedda. Insgesamt blieb die Grundausstattung aber die gleiche, wie Robin Koch auch sonst beim Wandern mit Hund mitgenommen hatte. Hinzu kam nur noch die Ausstattung für das Auto, um sich im Fall einer Panne helfen zu können, sowie etwas Luxus, der bei einer Wanderung zu schwer gewesen wäre, zum Beispiel Bücher, Kameras, Stühle mit Tisch und eine kleine Kochausstattung. Auch die Lebensmittel und das Hundefutter konnten in größeren Mengen mitgenommen werden. Dass mehr mitgenommen werden konnte, hat die Reise zwar erleichtert, die Vorbereitung hat Robin Koch trotzdem nicht vernachlässigt. Neben einer gründlichen Wartung des Bullis wurde die Reise mit Auto und Hund sorgfältig geplant, um während der Fahrt keine bösen Überraschungen zu erleben.

Planung der Nordkap-Reise mit Auto und Hund

Robin Koch hatte seine und Heddas Reise im Vorfeld komplett nach Etappen geplant. Das hatte vor allem den Grund, dass auch beim Wildcampen zur Not immer ein Campingplatz in der Nähe sein sollte, um eine bessere Versorgung zu haben, falls es der älteren Hedda nicht so gut gehen sollte. Die Ziele waren meist nach Sehenswürdigkeiten geplant, sodass es meist ein Zwischenziel zur Tagesmitte gab und am Abend die Nähe eines Campingplatzes gegeben war. Die insgesamt ungefähr 10.000 Kilometer lange Tour wäre ohne eine gründliche zeitliche Einteilung nicht machbar gewesen. Aufgrund der landesbedingten Einreisebestimmungen musste Hedda vor ihrer Einreise nach Finnland und Norwegen in Schweden entwurmt werden, wofür Robin Koch im Vorfeld bereits einige Tierarztpraxen raussuchte, die nahe der Grenze lagen. Insgesamt plante er zudem drei Ruhe- und zwei Puffertage ein.

Durch die gründliche Vorbereitung konnte die Planung gut umgesetzt werden, obwohl die Zeit vor Ort immer recht knapp war. Später auf dem Weg wählte Robin Koch daher häufig Fähren statt Küstenstraßen, was Zeit und Kilometer sparte. Eine positive Überraschung war dabei, dass die Fähren in Skandinavien sehr regelmäßig fuhren. Insgesamt fasst Robin Koch die Reise als „eine Mischung aus Planung und Spontanität“ zusammen. Eine lange Reise benötigt seiner Erfahrung nach im Vorfeld eine gute Struktur, die gelockert werden kann, wenn man mehr Zeit hat.

Übernachtungen im Auto mit Hund

Die gesamte Reise über haben Robin Koch und Hedda im Bulli übernachtet, entweder auf Campingplätzen oder wild. Nach den Wandererfahrungen war es ein neues Abenteuer, zwar ohne körperliche Anstrengungen, aber noch immer mit vielen Erlebnissen. Durch das Auto konnten sie unabhängig von einer Ferienwohnung oder einem Hotel das Land auf eigene Faust erkunden und erlebten durch die vielen Touren an einem Tag so viel, dass sie abends nur noch müde ins Bett fielen. Besonders positiv sind Robin Koch dabei die längeren Tage und kürzeren Nächte aufgefallen, die es ihm und Hedda ermöglicht haben, nochmal spontan um 22:30 Uhr eine Stunde weiterzufahren und noch mehr vom Land zu sehen. Die skandinavische Landschaft beschreibt Robin Koch als „atemberaubend schön und abwechslungsreich“. Obwohl es durch die knappe Zeit meist nicht möglich war, länger an einer Zwischenstation zu bleiben oder größere Touren zu Fuß zu unternehmen, konnten er und Hedda dank des Autos viel auf der Fahrt sehen.

Rückblickend auf seine Wanderungen mit Hedda neben dieser Reise mit Auto und Hund sagt Robin Koch: „Der Jakobsweg und die Nordkap-Reise sind nur dahingehend vergleichbar, dass man diese Abenteuer zusammen erlebt hat und daran gewachsen ist. Ansonsten waren die Arten, zu reisen, vollkommen verschieden. Beides war auf seine Art sehr schön und wird für immer in Erinnerung bleiben.“

Foto: © Robin Koch