Die japanische Hunderasse Tosa Inu ist eine der seltensten Rassen der Welt und der einzige Hund, der heute noch offiziell für Hundekämpfe genutzt wird. Diese finden allerdings, ganz nach japanischer Mentalität, ohne Verletzungen und Blutvergießen statt, sondern gestalten sich als große Zeremonien mit Ritualen und Prozessionen, bei denen sich die Hunde, wie beim Sumoringen, versuchen umzuwerfen und am Boden zu halten. Die Züchter achten bei der Paarung der Kämpfer besonders darauf, dass kein Aggessionspotenzial besteht.
Tosa Inu - Kreuzung mit westlichen Rassen
Seinen Ursprung findet der Tosa Inu auf der kleinsten Insel Japans, Shikoku, und dort im Bezirk Tosa, dem diese Rasse seinen Namen verdankt. Als die japanische Regierung 1854 die Isolationspolitik des Landes aufhob kamen mit den ausländischen Gesandten auch deren Hunde, unter anderem Bulldoggen, Mastiff und Deutsche Doggen. Da die Japaner von der Größe und Kraft dieser Hunde angetan waren beschlossen sie, ihre Hunderassen Shikoku Inu und Akita mit den ausländischen Rassen zu kreuzen. In den Folgejahren kamen weitere westliche Rassen hinzu und so entstand durch die Kreuzung der heutige Tosa Inu. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs sah es jedoch auch für den Tosa Inu nicht gut aus, seine Rasse war stark dezimiert und die Zucht musste mit einer geringen Zahl übrig gebliebener Exemplare neu begonnen werden. Der Tosa Inu wird auch heute noch hauptsächlich durch Kreuz- und nicht durch Linienzucht weiter erhalten, da es den Japanern weniger auf das Aussehen, sondern mehr auf Funktion, Gesundheit und Ausdauer des Tosa Inu ankommt.
Tosa Inu - Stolz aber zurückhaltend
Der Tosa Inu wird heute hauptsächlich als Wachhund gehalten und und ist dafür sehr gut geeignet. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, vorallem seinen Haltern gegenüber, bellt jedoch nur, wenn wirklich nötig. Gegenüber Fremden ist er sehr zurückhaltend und baut nur langsam Vertrauen und Freundschaft auf. Mit seinem imposanten Aussehen bei einer Widerristhöhe von bis zu 74 Zentimern und einem Gewicht bis zu 70 Kilogramm, macht er einen bedrohlichen Eindruck. Der Tosa Inu trägt auch gerne selbstbewusst seinen Stolz zur Schau. Doch sein Charakter entspricht keinesfalls dem bedrohlichen Äußeren. Das Wesen des Tosa Inu zeichnen Geduld, Gelassenheit, Unerschrockenheit und Mut aus, er ist ein ruhiger und anhänglicher Hund.
Tosa Inu - Familienhund für erfahrene Besitzer
Der Tosa Inu versteht sich sehr gut mit Kindern und ist aufgrund seines ruhigen und gelassenen Wesens als Familienhund geeignet. Zukünftige Halter sollten jedoch bedenken, dass der Tosa Inu mit seiner Größe und seinem Selbstbewusstsein eine konsequente Erziehung benötigt. Der Tosa Inu ist sehr misstrauisch gegenüber anderen Hunden und kann unter Umständen aggressiv auf diese und auch auf fremde Menschen reagieren, weshalb eine gewissen Hundeerfahrung bei der Haltung des Tosa Inu von Vorteil sein kann. In einigen Bundesländern Deutschlands gilt der Tosa Inu trotz seines ruhigen Wesens als gefährlich, weswegen besondere Bestimmungen bei der Haltung beachtet oder Wesenstests abgelegt werden müssen.