Der Komondor ist eine recht seltene, ungarische Hunderasse. Er besitzt sowohl einen besonderen Charakter als auch ein außergewöhnlich auffälliges Erscheinungsbild, was den Komondor in jeder Hinsicht zu einem einzigartigen Hund macht.
Komondor - Der König der Hirtenhunde
Über die genauen Vorfahren des Komondor ist nicht sehr viel bekannt. Erstmalig hörte man von dieser Rasse in Ungarn, wo genau sie ursprünglich entstand ist jedoch unklar. 1544 wurde der Komondor das erste Mal in einer Überlieferung als ungarischer Hirtenhund erwähnt. Bis heute wird er von Experten als solcher sehr geschätzt und als König der Hirtenhunde bezeichnet, obwohl er kaum noch in seiner ursprünglichen Funktion genutzt wird. Als Hirtenhund war und ist der Komondor überdurchschnittlich aufmerksam, unbestechlich, zuverlässig und mutig. Sein Fell schützt ihn nicht nur vor großer Hitze und Kälte, sondern auch vor Bissverletzungen. Oft genügte seine bloße Anwesenheit, um Wölfe und andere Feinde in die Flucht zu schlagen. Dies ist bei einer Widerristhöhe von selten unter 80 cm (Rüden) und einem Gewicht von bis zu 60 kg jedoch wohl nicht verwunderlich. Im Laufe der Zeit wurde der Beruf des Hirten immer seltener und so kamen die Komondore auch in die Dörfer und Städte. Sie avancierten dort zu sehr beliebten Hunden und schafften es bis in viele europäische Adelshäuser.
Komondor - Riesiger Zottel
Der Komondor ist mit seiner Widerristhöhe von bis zu 80 cm ein wirklich großer Hund. Hinzu kommt sein Gewicht von bis zu 60 kg. Diese massige Erscheinung verschafft dem Komondor nicht selten ehrfürchtige Blicke. Das unverkennbare Markenzeichen des Komondor ist hingegen sein oft bodenlanges, weiß bis elfenbeinfarbenes, filzig-zotteliges Fell. Jeder, der einmal einen Komondor zu Gesicht bekommt, wird wahrscheinlich trotz der imposanten Größe ein Schmunzeln nicht unterdrücken können. Besonders ein Komondor in Bewegung ist ein unglaublicher Anblick. Das Fell des Komondor ist Resultat jahrelanger Verfilzung, es hängt dem Hund in Bändern am gesamten Körper herunter, sodass man weder Augen noch Ohren sehen kann. Komondore sind sehr selbstbewusste Hunde und brauchen eine Aufgabe, die sie beschäftigt. Ein eigenes Revier, also im Idealfall ein eingezäunter Garten, den sie verteidigen können, genügt hierfür oft schon. Komondore verstehen sich nicht unbedingt gut mit fremden Artgenossen, sind sie jedoch mit anderen Hunden aufgewachsen und sozialisiert worden, klappt das Zusammenleben gut.
Komondor - Ein Hund mit Ecken und Kanten
Aufgrund seiner Vorgeschichte als eigenständig entscheidender Hirtenhund ist der Komondor sehr selbstständig und dominant. Er verteigt sein Territorium, wenn es sein muss. Gegenüber Fremden ist er wachsam und skeptisch, bei seinen Haltern zeigt er jedoch Treue, Anhänglichkeit und eine starke Bindung. Der Komondor ist ein ausgeglichener und ruhiger Hund, er ist sehr intelligent und beweist ein gutes Gedächtnis. Er besitzt allerdings auch einen Dickkopf und lernt nur, wenn er Lust dazu hat. Die Erziehung des Komondor erfordert also viel Geduld, liebevolle Konsequenz und Durchhaltevermögen. Der Komondor ist sehr willensstark und bei der Erziehung läuft alles über die Zuneigung, die er zu seinen Haltern entwickelt. Wen er mag, dem folgt er auch. Wenn der Komondor mit Kindern aufgewachsen ist versteht er sich mit ihnen sehr gut und ist ein treuer Beschützer und Freund. Der Komondor ist gern im Freien, er braucht viel Auslauf und ist schon allein seiner Größe wegen nicht geeignet für das Leben in einer kleinen Wohnung. Abschließend kann man sagen, dass der Komondor, wenn er von klein auf gut erzogen und sozialisiert wird, ein liebevoller und treuer Begleiter für aktive und erfahrene Hundeliebhaber ist, dessen Erziehung viel Geduld erfordert und denoch nicht immer so gut anschlägt wie bei manch anderem Hund.