Der sogenannte Hundeführerschein weist nach, dass Halter sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen rund um Hunde besitzen, mit dem sie dafür sorgen, dass ihr Vierbeiner im Alltag keine Gefahr darstellt. Doch was müssen Sie für den Erwerb dieses Hundeführerscheins leisten? Und sind das Hundetraining und die Hundeführerscheinprüfung Pflicht? Wir haben das wichtigste Wissen für Sie zusammengefasst.

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Wie verläuft die Hundeführerscheinprüfung?

Für den Erwerb werden sowohl theoretische Fachkenntnisse als auch praktische Kontrolle geprüft. Einen bundesweit einheitlichen Fragenkatalog gibt es nicht. Allgemein beziehen sich die Fragen des theoretischen Teils allerdings in der Regel auf folgende Themenbereiche: Sozialverhalten, Kommunikation und Ausdruck, Lernverhalten von Hunden und ihr Erziehen und Ausbilden, Gefahrensituationen, Angst und Aggression erkennen und einschätzen, Anforderungen an die Hundehaltung und -pflege, Ernährung, Gesundheit und Rechtsvorschriften. Die Fragen werden normalerweise in Multiple-Choice-Form gestellt und variieren in Umfang und Geltung zwischen den Ländern und einzelnen Prüfungsstellen. Die theoretische Sachkundeprüfung in Niedersachsen beispielsweise umfasst 35 Fragen, die in 45 Minuten beantwortet werden müssen.

Nach Bestehen des theoretischen Teils werden Sie für die praktische Prüfung zugelassen. Hier müssen Hund und Halter gemeinsam ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen, und zwar sowohl in einem ablenkungsarmen Bereich wie beispielsweise auf dem Hundetrainingsplatz als auch im verkehrsöffentlichen Raum.  Dabei wird schwerpunktmäßig überprüft, wie gut der Halter sein theoretisches Wissen in der Praxis umsetzen kann. Ist er in der Lage, Gefahrensituationen zu erkennen, richtig einzuschätzen und vorzubeugen? Kann er seinen Hund so kontrollieren, dass von diesem keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht? Wie tiergerecht und vorausschauend agiert er? Sollten Sie die Prüfung nicht bestehen, sollten Sie nicht gleich aufgeben. Weiteres Training lohnt sich, da die Prüfung zum Hundeführerschein beliebig oft wiederholt werden kann.

Was kosten Hundetrainer und -prüfer?

Zur Vorbereitung für die Hundeführerscheinprüfung können Sie sich an viele Vereine und Hundetrainer wenden, die jedoch sehr unterschiedliche Preise für ihre Leistungen verlangen. Und auch die Preise der Hundeführerscheinprüfung sind davon abhängig, an welche prüfungsberechtigte Organisation Sie sich wenden. Sie können mit einem ungefähren Betrag um die 100 Euro rechnen, sollten allerdings vorher unbedingt die Preise Ihrer möglichen Anlaufstellen vergleichen. So liegt der Preis für die theoretische und praktische Sachkundeprüfung in Niedersachsen bei jeweils mindestens 40 Euro, die jeweilige Prüfungsstelle kann jedoch höhere Preise verlangen. Hinzu kommen gegebenenfalls Trainingsstunden, die Sie als Prüfungsvorbereitung zusätzlich besuchen können.

Ist eine Hundeführerscheinprüfung Pflicht?

Bundesweit besteht keine gesetzliche Pflicht. In einigen Bundesländern besteht allerdings die Pflicht eines sogenannten Sachkundenachweises – als welcher ein Hundeführerschein ggf. anerkannt werden kann. Diesen Sachkundenachweis müssen in Niedersachsen Halter für alle Hunde erbringen, in Nordrhein-Westfalen werden nur die Halter großer Vierbeiner verpflichtet. Auch in anderen Bundesländern sind entsprechende Gesetze in der Diskussion, allerdings noch nicht vollkommen durchgesetzt. So müssen zum Beispiel Besitzer in Berlin seit Anfang 2019 nur dann einen Hundeführerschein besitzen, wenn sie ihren Liebling ohne Leine laufen lassen wollen. Informieren Sie sich am besten über die in Ihrer Gemeinde geltenden Pflichten rund um den Besitz von Hunden.

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