Was sind Mammatumore?

Mammatumore sind bösartige oder maligne und gutartige oder benigne Tumore im Bereich des Gesäuges bei Hündinnen. Es ist die häufigste Tumorerkrankung bei Hündinnen und der Anteil an bösartigen Tumoren liegt bei 40 bis 60 Prozent. Das Durchschnittsalter des Hundes bei der Entstehung des Tumors beträgt meist zwischen 10 und 14 Jahren. Vor allem Hündinnen der Rassen Spaniel, Pudel und Dackel sind anfällig für die Entwicklung der Tumore. Rüden entwickeln Brusttumore sehr selten – es ist aber möglich.

Mammatumore: Häufige Symptome

Mammatumore treten in der Brustleiste des Tieres auf. Meist sind die letzten beiden Drüsenkomplexe betroffen und die umliegende Haut kann gerötet sein und sich in manchen Fällen entzünden Bei fortschreitender Erkrankung sind Wucherungen als Knötchen im Bereich der Milchdrüse fühlbar. Der Umfang der Gesäugeleiste kann beim Befall vergrößert sein. Aggressiv wachsende oder entzündete Tumoren können zu einer Lahmheit des betroffenen Tieres führen. Auch die Lymphknoten im Bereich der Leiste oder der Achsel können vergrößert sein.

Mammatumore: Risikofaktoren

Grundsätzlich können Hündinnen jeden Alters an Mammatumoren erkranken. Es ist jedoch davon auszugehen, dass für Hündinnen ab dem mittleren Lebensalter ein höheres Risiko besteht. Dabei spielt auch die Lebensweise eine Rolle. Da Übergewicht die Tumorbildung begünstigt, sollten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung achten. Es besteht außerdem die Vermutung, dass die weiblichen Geschlechtshormone eine große Rolle bei der Entwicklung von Mammatumoren spielen. Aus dieser Vermutung heraus werden viele Hündinnen kastriert, um einen vermeintlichen Schutz vor Gesäugetumoren zu gewährleisten. Dabei ist diese Schutzfunktion durch die Kastration wissenschaftlich nicht sicher belegt. Vielmehr ist auf die möglichen Nebenwirkungen einer Kastration hinzuweisen:

  • Harninkontinenz
  • Gewichtszunahme
  • Verhaltensänderungen
  • Veränderung des Fells
  • Erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Erhöhtes Risiko für bestimmte Tumore

Sicher nachgewiesen ist dagegen, dass eine Läufigkeitsunterdrückung mithilfe von Hormonpräparaten die Entstehung von Mammatumoren begünstigt, schon kleine Dosierungen erhöhen das Risiko. Die Trächtigkeit und die Laktation, also das Stillen der Welpen, haben keinen Einfluss auf die Entwicklung von Gesäugetumoren.

Mammatumore: Therapie und Kosten

Mammatumore werden mit Hilfe der mikroskopischen Untersuchung einer Gewebeprobe diagnostiziert. Nach einer positiven Diagnose erfolgt meist ein chirurgischer Eingriff, wobei alle Umfangsvermehrungen entfernt werden. In vielen Fällen wird sogar die gesamte Gesäugeleiste entfernt, um auszuschließen, dass aus bereits in der Region gewanderten Tumorzellen neue Tumoren entstehen.

Um auszuschießen, dass ein Gesäugetumor bereits in andere Organe gestreut hat, sind weitere Untersuchungen vor der Operation ratsam. Beispielsweise können Lungenmetastasen teilweise auf einem Röntgenbild erkannt werden. Sind sie vorhanden, ist eine Operation in den meisten Fällen nicht mehr angezeigt. Bei bestimmten bösartigen Tumoren werden nach dem chirurgischen Eingriff unterstützende Behandlungsmaßnahmen empfohlen, unter anderem eine Chemotherapie, um ein erneutes Wachstum des Tumors an der gleichen oder an anderen Stellen zu verzögern oder zu verhindern. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die möglichen Kosten der Voruntersuchungen und der Therapie, da sie abhängig sind von der Lokalisation des Tumors, der Größe und des Operationsaufwandes.

Mammatumore: Prognose

Die Heilung der meist recht langen Hautnaht ist im Regelfall nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen. Nach der Entfernung des Tumors kann es jedoch zu Wundheilungsstörungen kommen. Die Gefahr eines Rezidivs, also des wiederholten Entstehens des Tumors, beträgt 20 Prozent. Wenn Tochtergeschwülste vorliegen bzw. der entfernte Tumor eine Größe von mindestens 3 cm hatte, ist die Wahrscheinlichkeit höher, erneut einen Mammatumor zu entwickeln.

 

 

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