Der Malteser ist eine kleine, elegante Hunderasse mit einem unverwechselbaren weißen Fell und einem charmanten Wesen. Als treuer Begleiter eignet er sich besonders für Menschen, die einen liebevollen und intelligenten Hund suchen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Charakter, Haltung und Gesundheit des treuen Familienhundes.


Inhaltsverzeichnis:


Herkunft: ein alter Hafenhund

Der Malteser ist eine der ältesten Hunderassen der Welt und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Schon in der Antike lebten die Vorfahren dieses charmanten kleinen Hundes in Häfen und Küstenstädten, wo sie als Mäuse- und Rattenjäger in Lagerhäusern und Schiffsräumen geschätzt wurden. Aristoteles erwähnte diese Rasse bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. als „canes malitenses“. Mit seiner Eleganz und seinem freundlichen Wesen hat sich der Malteser im Laufe der Jahrhunderte vom fleißigen Hafenhund zum beliebten Begleithund entwickelt, der auch heute noch für seine Intelligenz und sein charmantes Auftreten bekannt ist.

Aussehen: große Augen und schneeweißes Fell

Malteser sitzt auf Blumenwiese

Der Malteser ist eine kleine, elegante Hunderasse mit einer Schulterhöhe von 21 bis 25 Zentimetern bei Rüden und 20 bis 23 Zentimetern bei Hündinnen. Sein Gewicht liegt zwischen 3 und 4 Kilogramm, was ihn kompakt und leicht macht. Sein harmonischer Körperbau wird durch eine stolze Haltung und einen aufrechten Gang ergänzt.

Besonders auffällig sind seine großen, dunklen Augen, die durch ihre Sanftheit sofort ins Auge fallen, sowie die schwarze Nase, die einen starken Kontrast zum weißen Fell bildet.


Das lange, seidige Fell ist eines der charakteristischsten Merkmale des Maltesers. Es ist reinweiß und fällt glatt am Körper herab. Da der Malteser keine Unterwolle besitzt, haart er kaum, was ihn für Allergiker attraktiv macht. Auch während des Fellwechsels ist der Haarverlust minimal. Allerdings neigt das glatte, weiße Haar leicht zum Verfilzen, weshalb tägliches Bürsten unerlässlich ist. Außerdem ist es ratsam, das Fell regelmäßig zu trimmen oder zu scheren, da es wie menschliches Haar ständig wächst. Um Augenreizungen und Entzündungen vorzubeugen, sollten auch die Haare um die Augen gekürzt und die Augenpartien vorsichtig gereinigt werden.

JETZT INFORMIEREN: DIE OPTIMALE FELLPFLEGE


Charakter: freundlich, verspielt und loyal

Der Malteser ist bekannt für sein freundliches, charmantes und aufgeschlossenes Wesen. Diese kleinen Hunde sind äußerst anhänglich und lieben die Nähe zu ihren Menschen, weshalb sie oft als perfekte Begleiter bezeichnet werden. Gleichzeitig sind Malteser intelligent, lernwillig und verspielt, was sie zu lebhaften und interessierten Familienmitgliedern macht. Trotz dieser typischen Eigenschaften ist jeder Malteser individuell: Während manche Hunde eher ruhig und entspannt sind, können andere eine lebhafte und energische Ader haben.

Ein liebevoller Familienhund

Der Malteser ist ein ausgezeichneter Familienhund, der sich durch sein liebevolles und anpassungsfähiges Wesen auszeichnet. Er ist sehr menschenbezogen und genießt es, im Mittelpunkt des Familienlebens zu stehen. Mit seinem geduldigen und sanften Wesen kommt er gut mit Kindern aus und liebt es, Teil ihres Alltags zu sein - sei es beim Spielen, Schmusen oder Spazierengehen. Kinder sollten jedoch von klein auf lernen, respektvoll mit dem Malteser umzugehen und ihn aufgrund seiner geringen Größe nicht mit Spielzeug zu verwechseln.

Malteser und andere Tiere: ein harmonisches Miteinander

Das Zusammenleben des Maltesers mit anderen Tieren verläuft meist harmonisch, da diese Hunderasse ein freundliches und soziales Wesen besitzt. Malteser verstehen sich in der Regel gut mit anderen Hunden und kommen auch mit Katzen oder kleineren Haustieren klar, wenn sie frühzeitig an deren Gesellschaft gewöhnt werden.

Trotz ihrer kleinen Größe zeigen sie oft ein selbstbewusstes Verhalten, weshalb klare Regeln und eine positive Sozialisierung von Anfang an wichtig sind.

Zwei Malteser rennen über Wiese

Haltungstipps für den Malteser – So fühlt sich Ihr Vierbeiner wohl

Der Malteser ist zwar ein kleiner Hund, hat aber erstaunlich viel Energie und braucht regelmäßige Beschäftigung, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein. Tägliche Spaziergänge sind wichtig, sollten aber nicht zu anstrengend sein, denn der Malteser braucht keine extremen sportlichen Aktivitäten. Spielerisches Training, Apportieren oder kleine Suchspiele, die seine Intelligenz fordern, machen ihm besonders viel Spaß. Als geselliger Hund liebt der Malteser die Gesellschaft und sollte nicht längere Zeit allein gelassen werden, da er sonst zu Trennungsangst neigen kann. Aufgrund seiner Größe ist der Malteser –  bei ausreichender körperlicher und geistiger Auslastung – sowohl für ein Leben auf dem Land als auch in einer Stadtwohnung geeignet.

Erziehung des lernwilligen Vierbeiners

Malteser sind intelligente und lernwillige Hunde, die gerne gefallen und sich daher gut erziehen lassen. Ihr aufgewecktes und verspieltes Wesen macht Trainingseinheiten mit positiver Verstärkung wie Lob und Leckerchen besonders effektiv. Konsequenz ist jedoch unerlässlich, da der Malteser trotz seiner geringen Größe dazu neigen kann, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Es ist wichtig, ihm klare Regeln zu vermitteln und unerwünschtes Verhalten von vornherein zu unterbinden. Sein sensibles Wesen erfordert Geduld und eine liebevolle, aber bestimmte Führung.

Gesundheit: Diese Erkrankungen sollten Sie kennen

Der Malteser ist eine robuste und langlebige Hunderasse, die jedoch anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme ist. Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Behandlung können viele Beschwerden lindern oder sogar verhindern. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über mögliche Prädispositionen dieser Hunderasse.

Die nekrotisierende Meningoenzephalitis (NME) ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns und der Hirnhäute. Sie führt zu Symptomen wie Krampfanfällen, Schmerzen, Blindheit und Drangwandern bei jungen bis adulten Hunden. Die Ursache ist unbekannt, kann aber auf Autoimmunreaktionen zurückzuführen sein. Für die NME stehen verschiedene Behandlungsprotokolle zur Verfügung, die Prognose ist leider vorsichtig bis schlecht.

Das Tremorsyndrom, auch „White Dog Shaker Syndrome“ genannt, ist eine neurologische Störung infolge einer milden Entzündung des zentralen Nervensystems, die vor allem kleine, weiße Hunderassen wie den Malteser betrifft. Das Syndrom äußert sich unter anderem durch unkontrollierbares Zittern am ganzen Körper. Die genaue Ursache ist unklar, die Behandlung erfolgt meist mit Kortikosteroiden. Eine spontane Heilung innerhalb von vier bis acht Wochen ist möglich.

Ein persistierender Ductus arteriosus Botalli (PDA) ist eine angeborene Herzerkrankung, bei der eine fetale Gefäßverbindung zwischen Hauptschlagader und Lungenarterie bestehen bleibt. Dies führt zu einem unnatürlichen Blutfluss, der eine Überlastung des Herzens und der Lunge verursacht. Die Symptome können stark variieren und viele Patienten sind über einen langen Zeitraum unauffällig. Das einzige klinische Anzeichen kann ein lautes Herzgeräusch sein. Die frühzeitige Erkennung und chirurgische Korrektur ermöglichen oft eine vollständige Heilung.

Die chronisch degenerative Mitralklappenerkrankung (DMVD) betrifft die Herzklappe, die das Blut zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer steuert (Mitralklappe). Bei circa einem Drittel der Patienten liegt parallel eine Beteiligung der Trikuspidalklappe (Herzklappe zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer) vor. Bei degenerativen Veränderungen wird die Klappe undicht. Betroffene Hunde sind am Anfang klinisch unauffällig, später können sie Symptome wie zum Beispiel Husten, Atemnot und Schwäche zeigen. Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten und ist abhängig vom Stadium der Erkrankung.

Die Patellaluxation ist eine häufige Gelenkerkrankung, bei der die Kniescheibe intermittierend oder permanent aus ihrer normalen Position herausrutscht. Die Symptome sind vom Schweregrad der Luxation abhängig, typischerweise zeigen betroffene Hunde eine gelegentliche Lahmheit mit zeitweisem Laufen auf drei Beinen. Eine chirurgische Therapie zur Stabilisierung des Knies ist oft notwendig.

Die aseptische Femurkopfnekrose (Legg-Calvé-Perthes-Krankheit) tritt fast ausschließlich bei kleinen Hunderassen wie dem Malteser auf. Dabei kommt es zu einer Durchblutungsstörung im Oberschenkelkopf. Betroffene Hunde zeigen eine einseitige Lahmheit, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, typischerweise im Alter zwischen vier und elf Monate. Eine Operation kann oft eine deutliche Verbesserung bewirken, betroffene Hunde sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Zudem haben Malteser eine Prädisposition für Bandscheibenvorfälle oder -herniationen. Die Symptome können von Rückenschmerzen bis hin zur vollständigen Lähmung reichen. In milden Fällen helfen Medikamente und Ruhe, während schwerere Fälle eine Operation erfordern.

Das brachyzephale Syndrom betrifft Hunde mit kurzen Schnauzen und führt zu Atemproblemen durch verengte Atemwege. Symptome sind unter anderem Schnarchen, Atemnot und Überhitzung. Eine chirurgische Korrektur der Atemwege kann die Beschwerden deutlich lindern.

Der Trachealkollaps ist ein Zusammenfallen der Luftröhre des Hundes und kann zu Husten und schweren Atemproblemen führen. Betroffen sind mittelalte bis ältere Hunde, die Ursache ist eine fortschreitende Schwäche der Trachealringe. Die Behandlung umfasst Medikamente, Gewichtsmanagement und Stressreduktion; in schweren Fällen kann die chirurgische Stabilisierung der Luftröhre in Erwägung gezogen werden.

Ein portosystemischer Shunt (PSS) ist eine angeborene oder erworbene Lebergefäßmissbildung, bei der das Blut die Leber umgeht. Dies führt zu einer Vielzahl gastrointestinaler sowie neurologischer Symptome wie zum Beispiel Verhaltensänderungen, Appetitlosigkeit und Krampfanfällen. Die einzige spezifische Therapie ist der operative Verschluss des Shunts.

Die primäre Pfortaderhypoplasie ist eine angeborene Erkrankung, bei der die Pfortader unterentwickelt ist. Der klinische Schweregrad ist abhängig vom Ausmaß der Pfortaderhypoplasie und viele Hunde können klinisch unauffällig sein oder erst mit drei oder vier Jahren vorgestellt werden. Mögliche Symptome sind Untergewicht, gelegentlich Erbrechen und vermehrtes Trinken. Die Therapie umfasst Diät und Medikamente zur Unterstützung der Leberfunktion, eine Heilung ist nicht möglich.

Die Glykogenspeicherkrankheit Ia (Von-Gierke-Krankheit) ist eine genetische Störung des Glykogenstoffwechsels, bei der der Körper Glykogen nicht richtig abbauen kann. Zu den Symptomen gehören zum Beispiel langsames Wachstum und Müdigkeit. Eine spezielle Diät kann helfen, die Symptome zu lindern.

Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine Gruppe erblicher Erkrankungen der Photorezeptoren, die beidseitig symmetrisch auftreten und bei denen die Netzhaut langsam degeneriert. Die Symptome beginnen mit zunehmender Nachtblindheit, die sich bis zur vollständigen Erblindung verschlechtert. Eine Heilung gibt es nicht, aber betroffene Hunde passen sich oft gut an das eingeschränkte Sehvermögen an.

Das Primärglaukom, das bei Maltesern vermehrt auftritt, ist ein erhöhter Augeninnendruck, der unbehandelt zur Erblindung führen kann. Symptome sind Schmerzen, rote Augen und eine trübe Hornhaut. Die Behandlung umfasst Augentropfen und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe.

Struvitsteine und Kalziumoxalatsteine sind häufig vorkommende Harnsteine beim Malteser. Mögliche Symptome sind Schmerzen beim Urinieren, Blut im Urin und häufiger Harndrang. Die Behandlung erfolgt medikamentös und über eine spezielle Diät; chirurgische Maßnahmen können notwendig sein.

Das Hämangiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der meist die Milz oder das Herz betrifft und plötzliche Blutungen verursachen kann. Die Prognose ist oft schlecht, aber eine chirurgische Entfernung – wenn möglich – und eine Chemotherapie können die Lebenszeit verlängern.

Außerdem sind Malteser für die Entwicklung einer chronischen lymphozytären Leukämie (CLL) prädisponiert. Die Symptome sind meist unspezifisch (zum Beispiel Müdigkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit) und treten nur sehr langsam in Erscheinung. Nicht selten ist die Diagnose ein Zufallsbefund bei einer routinemäßigen Laboruntersuchung. Die Behandlung erfolgt in der Regel mittels Chemotherapie.

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine häufig vorkommende hormonelle Erkrankung beim Hund, die zu einer verminderten Versorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen führt. Beim Malteser wird sie oft durch einen autoimmunen entzündlichen Prozess (lymphoplasmazelluläre Thyreoiditis) ausgelöst. Typische Symptome sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, sprödes Fell, Hautproblemen und Kälteempfindlichkeit. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch die tägliche Gabe von Schilddrüsenhormonen.

DAS SOLLTEN SIE ÜBER SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION WISSEN

Anschaffung eines Maltesers

Die Entscheidung, sich einen Malteser als Familienmitglied zu holen, sollte gut überlegt sein. 

Malteser liegt auf Decke und schaut in die Kamera

Beim Kauf eines Welpen aus einer Zucht ist es wichtig, auf seriöse Züchterinnen und Züchter zu achten, die großen Wert auf die Gesundheit und artgerechte Haltung der Tiere legen. Lassen Sie sich Gesundheitszeugnisse der Elterntiere geben, insbesondere über rassetypische Krankheiten. Eine Alternative ist die Adoption aus dem Tierheim oder über Tierschutzorganisationen: Dort warten viele Malteser auf ein liebevolles Zuhause und freuen sich über eine zweite Chance. Lassen Sie sich bei einer Adoption aus dem Tierheim auf jeden Fall über die Charaktereigenschaften und mögliche Traumata des Tieres aufklären.

Ähnliche Hunderassen

Der Malteser gehört zur Gruppe der kleinen Begleithunde und hat einige Verwandte mit ähnlichem Aussehen und Charakter:

  • Bichon Frisé: Der Bichon Frisé ist ein fröhlicher, kleiner Hund mit lockigem, hypoallergenem Fell. Er ist verspielt, menschenbezogen und teilt die charmante, aufgeschlossene Art des Maltesers.
  • Havaneser: Der Havaneser hat ein langes, seidiges Fell und ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit und Fröhlichkeit. Er ist etwas robuster als der Malteser, bleibt aber ebenso ein anhänglicher Familienhund.
  • Shih Tzu: Der Shih Tzu ist ein kleiner Hund mit majestätischem, langem Fell und einer starken Bindung zu seiner Familie. Er ist etwas eigenständiger und liebt es, im Mittelpunkt zu stehen.
  • Bolonka Zwetna: Der Bolonka Zwetna ist klein, verspielt und menschenbezogen. Sein weiches, leicht welliges Fell erinnert an den Malteser, und er ist ebenfalls ein idealer Begleiter für Familien.
  • Yorkshire Terrier: Der Yorkshire Terrier ist zwar etwas lebhafter und eigenwilliger als der Malteser, teilt aber dessen Größe und seine Hingabe an seine Familie. Sein seidiges Fell benötigt ebenso viel Pflege.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

Foto: © Titel: Dyrefotografi.dk - stock.adobe.com | Text: otsphoto - stock.adobe.com; michaelheim - stock.adobe.com; Nico - stock.adobe.com