Katzen sind oft schon bevor sie vollständig ausgewachsen sind geschlechtsreif. Häufig werden die Tiere zwischen Frühling und Herbst sexuell aktiv. Wenn sie rollig sind, ändert sich ihr Verhalten für einige Tage deutlich. Katzen sind dann nicht nur gegenüber ihren Artgenossen, sondern auch im Umgang mit Menschen viel verschmuster und zutraulicher. Häufig nehmen sie mehr Futter zu sich und sind aktiver. Dazu kommen laute Rufe und häufiges Miauen. Dieses Phase dauert etwa vier bis sechs Tage an und signalisiert: Die Katze ist paarungswillig.


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Vorsicht bei Freigänger-Katzen

Dieser Zustand wiederholt sich mehrere Male im Jahr. Ist Ihre Katze viel draußen unterwegs und hat eine solche Phase durchgemacht, kommt es nicht selten auch zu einer Trächtigkeit. Besonders in ländlichen Regionen gibt es viele freilaufende Kater, die nicht kastriert sind. Trifft Ihre Katze, während sie läufig ist, auf einen solchen Kater, kommt es oft zu sexuellem Kontakt. Sie als Besitzer merken dann erst Tage nach dem Vorfall, dass Ihre Katze trächtig sein könnte. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, sollten Sie Ihre Katze deshalb im Alter von wenigen Monaten kastrieren lassen. In vielen Ländern sind ungewollte Geburten und hohe Katzenpopulationen ein großes Problem und enden für die Tiere häufig mit dem Tod.

Eine tragende Katze erkennen

Von der Befruchtung einer Katze bis zu der Geburt der Jungen dauert es durchschnittlich neun Wochen. Bereits nach wenigen Tagen zeigen sich entsprechende Veränderungen. Beachten Sie dabei: Jedes Mal, wenn Ihre Katze läufig ist, ist eine Trächtigkeit danach definitiv möglich. Nach einer aktiven Paarungsphase folgen meist ruhige Tage, in denen sich die Katze zurückzieht. Dies ist auch bei Katzen, die nicht tragend sind, ein völlig normales Verhalten. Erst folgende Veränderungen können auf eine Trächtigkeit zurückzuführen sein:

  • Die Zitzen schwellen an und verfärben sich rosa.
  • Der Bauch wird rundlich.
  • Der Rücken beginnt, leicht durchzuhängen.
  • Aus den Zitzen tritt milchige Flüssigkeit aus.

Bedeutende äußerliche Veränderungen treten bei Katzen allerdings erst mehrere Wochen nach der Befruchtung auf. Haben Sie also den Verdacht, dass Ihre Katze trächtig ist, sollten Sie lieber einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann mit absoluter Sicherheit feststellen, ob tatsächlich eine Trächtigkeit vorliegt. Außerdem berät er Sie zur richtigen Pflege einer trächtigen Katze. Versuchen Sie als unerfahrener Katzenbesitzer nicht, selbst nach den Föten im Katzenleib zu tasten. Die noch schwach entwickelten Katzenbabys können dadurch verletzt werden und das Risiko einer Fehlgeburt steigt.

Störungen der Trächtigkeit und nach der Entbindung

Es gibt verschiedenen Gründe, aus denen die Trächtigkeit nicht optimal verläuft. Erkrankungen während der Trächtigkeit können dazu führen, dass einige oder alle Früchte absterben. Anschließend werden sie entweder resorbiert oder abgestoßen. Häufig führt eine Virusinfektion dazu, sodass Tiere bereits vor der Schwangerschaft geimpft sein und während der Trächtigkeit der Kontakte zu fremden Katzen vermieden werden sollten. Auch bakterielle Infektionen können verantwortlich sein, sind aber unwahrscheinlicher. Bei nichtinfektiösen Ursachen sind die Störungen auf äußere Gewalteinwirkungen, Stress, Medikamente, Gifte, Mangelernährung oder allgemeine Vorerkrankungen zurückzuführen. So ist beispielsweise der erhöhte Energiebedarf bei der Fütterung trächtiger Katzen zu beachten und es sollte ihr nicht an Vitamin A oder E sowie an Taurin mangeln. Sollten Ihre trächtige Katze erkranken, informieren sie den Tierarzt über ihren Zustand, damit er nötigenfalls die korrekten Medikamente auswählen kann.

Eine weitere mögliche Störung der Trächtigkeit ist eine Bauchhöhlenträchtigkeit. Sie entsteht, wenn die befruchtete Eizelle oder eine Fruchtanlage direkt in die Bauchhöhle gelangt, beispielsweisenach einem Unfall, der den Uterus beschädigt hat. Die Trächtigkeit verläuft damit zwar nicht weiter, die Gesundheit der Katze wird allerdings meist nicht beeinträchtigt. Nur selten löst die abgestorbene Frucht in der Bauchhöhle Beschwerden aus und muss operativ entfernt werden. Weiterhin kann eine Uterustorsion auftreten. Diese Verdrehung der Gebärmutter kommt selten vor und ist meist an einem gestörten Allgemeinbefinden und starken Bauchschmerzen zu erkennen. Sieht die trächtige Katze ständig nach ihrem Bauch, wälzt sich oder liegt gekrümmt, sollte dringend ein Ultraschall durchgeführt werden. Denn: Bei der Drehung werden wichtige Blutgefäße abgeklemmt. Das führt nicht nur dazu, dass die Früchte nicht mehr ernährt werden und absterben, sondern auch dazu, dass der Kreiskauf der Mutterkatze zusammenbrechen kann.

Aber auch nach der Geburt kann es zu Schwierigkeiten bei der Kätzin kommen. Selten, aber umgehend medizinisch zu behandeln, sind ein Uterusprolaps (Gebärmuttervorfall). Hierbei stülpt sich die Gebärmutter meist  innerhalb 48 Stunden nach der Geburt nach außen. Auchstarke postpartale Blutungen sollten sofort vom Tierarzt versorgt werden. Die Eklampsie beschreibt lebensgefährliche Krampfanfälle aufgrund Kalziummangels, die üblicherweise auf eine Fehlernährung oder eine Überversorgung von Kalzium während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Eine Nachgeburtsverhaltung (Ausbleiben der Nachgeburt) tritt bei unvollständigem Abbruch der Trächtigkeit oder Wehenschwäche auf. Als Besitzer sollten Sie darauf achten, ob ebenso viele Plazenten abgingen wie Früchte geboren wurden. Falls Sie das nicht beobachten konnten, kann auch ein dunkelrot-bräunlich bis grünlicher Ausfluss hinweisend sein. Bleibt die Nachgeburtsverhaltung unentdeckt, können Symptome wie Fressunlust, Schlappheit und Fieber hinzukommen. Spätestens dann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Generell können nach der Geburt verschiedene Entzündungsprozesse innerhalb und um die Gebärmutter sowie des Gesäuges auftreten. Daher sollten Sie das Muttertier immer gut beobachten, ob sie munter ist und sich gut um ihre Welpen kümmert. Im Zweifelsfall sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, da nicht nur die Gesundheit der Kätzin sondern auch die der Welpen davon abhängt!

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