Bei einer Ataxie sind die Bewegungsabläufe des Hundes gestört. Die Ataxie beruht auf verschiedenen organischen Veränderungen des Gehirns und Rückenmarks oder des peripheren Nervensystems. Bei Hunden wird in verschiedene Ataxien differenziert. Bei folgenden Rassen ist ein vermehrtes Auftreten zu verzeichnen:
- Airedale-Terrier
- Boston-Terrier
- Französische Bulldogge
- Golden Retriever
- Gordon Setter
- Greyhound
- Kerry-Blue-Terrier
- Labrador
- Samoyede
Außerdem neigen Collies zur Kleinhirn- und Wirbelsäulenerkrankung, Foxterrier zur progressiven Ataxie und Jack-Russell-Terrier zur hereditären Ataxie. Insgesamt sind große Rassen und Rüden merklich öfter von Spinaler Ataxie betroffen.
Unterschied zwischen Zerebellärer Ataxie und Spinaler Ataxie
Die Zerebelläre Ataxie geht von Degenerationen des Kleinhirns aus. Dieses ist für Gleichgewicht und Koordination der Muskulatur verantwortlich. Es handelt sich um eine autosomal-rezessive Erbkrankheit, d.h. beide Eltern geben die Krankheit an das Junge weiter. Die Krankheit ist erkennbar an unkontrollierten und unkoordinierten Bewegungsabläufen. Der zeitliche Ablauf der Schrittfolge ist ungleichmäßig, weshalb betroffene Hunde tänzeln, stolpern oder rückwärts stürzen. Zerebelläre Ataxie ist nicht heilbar und nicht behandelbar. Die Symptome können sich im Krankheitsverlauf sowohl verschlechtern als auch stabilisieren.
Die Spinale Ataxie wird in der Tiermedizin unter der Bezeichnung Wobbler-Syndrom geführt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Quetschung des Halsmarks und die damit einhergehende Schädigung der Nerven im Bereich des Rückenmarks und der Halswirbelsäule. Die stärksten Schäden zeigen sich an den Nervenbahnen, die an der Oberfläche liegen. Angeborene Fehlbildungen bzw. Erkrankungen der Bandscheiben sind die häufigste Ursache dieser Krankheit. Auch ein schnelles Wachstum und eine falsche Ernährung, beispielsweise in Form einer zu hohen Kalziumzufuhr, wirken sich mitunter fördernd für Spinale Ataxie aus.
Behandlung des Wobbler-Syndroms
Bei der Therapie von Spinaler Ataxie besteht je nach Diagnose die Wahl zwischen operativer und konservativer Behandlung. Erstere sieht vor, den beschädigten Wirbel zu dekomprimieren und zu stabilisieren; letztere beruht darauf, den Hund konsequent ruhigzustellen. Für den Vierbeiner bedeutet das: kurze Spaziergänge, Leinenzwang sowie kein Spielen und Springen. Leichte Fälle des Wobbler-Syndroms können mit Hilfe von entzündungshemmenden Medikamenten, Schmerzmitteln und Schonung vorübergehend Besserung erfahren, anstatt das Tier der risikoreicheren Operation zu unterziehen. In den meisten Fällen verschafft jedoch nur der chirurgische Eingriff eine langfristige Linderung. Die konkrete Art der Operation hängt davon ab, in welchem Ausmaß das Rückenmark eingeengt wird.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.