Da Hunde nicht mitteilen können, wo sie Schmerzen haben, ist die Diagnose von Krankheiten oft schwieriger als bei Menschen. Stattdessen können Blutbilder Aufschluss darüber geben, woran Ihr Hund leidet. Beim Blutbild wird dem Hund Blut entnommen und auf seine Bestandteile untersucht. Zwei Formen sind zu unterscheiden: das kleine Blutbild und das große Blutbild. Das kleine Blutbild muss in jedem Fall vor dem großen erstellt werden, da bei dieser Gesundheitskontrolle die allgemeine Zusammensetzung des Blutes untersucht wird. Im großen Blutbild erfolgt dann die detaillierte Untersuchung der weißen Blutkörperchen.
Das kleine Blutbild
Bei der Erstellung des kleinen Blutbildes ist die allgemeine Zusammensetzung des Blutes von Interesse. Je nachdem, wie hoch die Anteile der Bestandteile sind, trifft der Tierarzt Entscheidungen über die weitere Behandlungsweise. Elemente, die dabei untersucht werden, sind unter anderem:
- Die roten Blutkörperchen oder Erythrozythen
- Die weißen Blutkörperchen oder Leukozythen
- Die Blutplättchen oder Thrombozythen
- Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin
Je nachdem, ob einer dieser Werte Auffälligkeiten aufweist, lässt sich auf ein Krankheitsbild Ihres Hundes schließen. So kann eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen beispielsweise bedeuten, dass eine Infektion vorliegt. Auch bei Blutkrebs ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen stark erhöht.
Das große Blutbild
Im Anschluss an das kleine Blutbild kann das große Blutbild erstellt werden. Hierbei werden die weißen Blutkörperchen entweder maschinell oder mit dem Mikroskop auf verschiedene Bestandteile untersucht. Unter anderem heranreifende Eiterzellen, reife Eiterzellen und Allergiezellen werden in diesem Differentialblutbild zusammengestellt. Der Tierarzt vergleicht die Werte mit sogenannten Referenzbereichen. Das sind Bereiche von Werten, in denen die Blutwerte Ihres Hundes liegen dürfen, ohne auffällig zu sein. Wenn sich dabei herausstellt, dass einer oder mehrere der Werte außerhalb des normalen Bereichs liegen, ist das ein Anzeichen dafür, dass ein Organ nicht ordnungsgemäß funktioniert oder eine Infektion vorliegt.
Nicht jede Abweichung ist besorgniserregend
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Werte abweichen, der Organismus des Hundes das Problem aber von allein bewältigen kann. Wenn zum Beispiel nach einer Krankheit die Eisenwerte im Blut nicht hoch genug sind, wird der Tierarzt wahrscheinlich abwarten, statt Tabletten zu verschreiben. Der Körper Ihres Tieres kann die fehlenden Stoffe wahrscheinlich selbst wieder nachbilden. Natürlich beurteilt der Tierarzt den Gesundheitszustand des Hundes nicht allein anhand des Blutbildes, sondern bezieht auch sein gesamtes Krankheitsbild in die Diagnose mit ein. Zögern Sie nicht, bei Fragen zur Prozedur und zum Ergebnis bei Ihrem Tierarzt nachzuhaken, bis Sie alles verstanden haben.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.