Hinter dem Begriff Kortison steht ein körpereigenes Hormon, das vielfältige Funktionen im Körper übernimmt, beispielsweise ist es wichtig für das Immunsystem. Wir haben für Sie herausgefunden, was genau man eigentlich unter Kortison bei Hunden und seiner Wirkung verstehen kann. Außerdem erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Anwendung von Kortison beim Hund und was es zu beachten gilt.

Inhaltsverzeichnis:


Kortison bei Hunden: Was steckt dahinter?

Wenn Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin Ihrem Hund eine Therapie mit Kortison (auch Kortison) verschreibt, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Hinter dem Namen Kortison verbirgt sich in der Regel die biologisch inaktive Form des Steroidhormons Cortisol. Letzteres wird bei gesunden Menschen und Säugetieren von allein in der Nierennebenrinde zusammen mit anderen, ähnlichen Steroiden gebildet. In der Anwendung werden unter Kortison bei Hunden alle diese Hormone zusammengefasst, über deren genaue Verwendung die Veterinäre entscheiden. Kortison beim Hund nimmt zahlreiche Funktionen wahr. Es reguliert den Zuckerstoffwechsel, die Immunabwehr sowie den Wasserhaushalt und kontrolliert die Reaktion auf Stress durch Beeinflussung des Blutdrucks und Herzschlags. Eine normale Funktion des Körpers ist daher ohne Kortisone nicht möglich.

Über- und Unterproduktion bedingt durch Erbkrankheiten zeigen sich beispielsweise im Cushing-Syndrom oder in der Addison-Krankheit. Die Produktion des Hormons wird in der sogenannten Hirnanhangsdrüse überwacht, die bei zu hohem oder zu niedrigem Kortisonspiegel entsprechend die Bildung veranlasst oder reduziert.

Die Anwendung von Kortison bei Hunden

Am häufigsten wird Kortison beim Hund für die Behandlung von akuten oder chronischen Entzündungen verschrieben. Darunter fallen Entzündungen von Gelenken oder Organen, aber auch einige Virusinfektionen oder Allergien. Bei vielen dieser Erkrankungen ist eine kurz oder mittellang dauernde Therapie ausreichend, bei manchen Allergien oder anderen chronischen Erkrankungen ist aber oft auch eine Gabe von Langzeitwirkstoffen erforderlich. Die heute eingesetzten Kortisone werden synthetisch hergestellt und nicht mehr aus Schlachtabfällen gewonnen. Je nach Zusammensetzung der Wirkstoffe sind vier Wirkdauern und Anwendungsgebiete zu unterscheiden:

  • Ultrakurzzeitkortisone: bis 8 Stunden Wirkdauer, werden bei Unfällen und Allergischen Schocks eingesetzt
  • Kurzzeitkortisone: 24 bis 36 Stunden Wirkdauer
  • Mittellang wirkende Kortisone: bis 10 Tage Wirkdauer
  • Langzeitkortisone: Wirkdauer von bis zu 3 Monaten

Gegeben werden können gerade bei chronischen Erkrankungen nicht nur Langzeitpräparate, sondern auch Kurzzeitkortisone, die entsprechend häufig eingesetzt werden.

Kortison beim Hund: Was gilt es zu beachten?

Bei der Anwendung von Kortison bei Hunden fällt vor allem der veränderte Zucker- und Wasserhaushalt auf. Die Tiere haben einen erhöhten Fress- und Wasserbedarf und müssen entsprechend öfter ausscheiden. Besondere Vorsicht ist bei an Diabetes erkrankten Hunden geboten. Weisen Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin in diesem Fall unbedingt auf die Diabeteserkrankung hin. Bei einer Langzeitanwendung können auch Veränderungen am Fell oder der Haut Ihres Tieres auftreten, eine Gewichtszunahme durch Wasser- und Fetteinlagerung ist häufig. Auch ist die Behinderung des Immunsystems nicht zu missachten. Zwar ist diese im Falle von Allergien erwünscht, der Hund ist aber trotzdem anfälliger für Infektionen. Bei zu hoher Dosierung kann es auch vorkommen, dass die Nebenniere die Produktion eigener Kortisone einstellt. Deshalb sollte bei Kortison beim Hund immer die kleinstmögliche, wirksame Menge gegeben werden und bei Beenden der Therapie muss eine Entwöhnung langsam erfolgen.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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