Die Prostata ist die männliche Vorsteherdrüse. Sie liegt hinter der Harnblase im Becken und umschließt die Harnröhre des Hundes. Kommt es zu einer Entzündung oder Vergrößerung der Prostata, ist nicht nur das Organ selbst, sondern auch die umliegenden Organe betroffen. Der Hund hat Schmerzen und fühlt sich allgemein sehr unwohl. Aus einer Prostataentzündung kann sich durch den Einfluss auf die Harnröhre schnell eine Harnwegsinfektion entwickeln, andersherum kann aber auch eine Harnwegsinfektion Auslöser für eine Entzündung der Prostata sein.
Erkrankungen der Prostata
Prostataentzündungen und -veränderungen können in vielen unterschiedlichen Facetten auftreten:
- Akute Entzündungen
- Chronische Entzündungen
- Abszesse
- Zysten
- Tumore
- Gutartige Vergrößerungen der Prostata
Tritt einer der oben genannten Fälle ein, äußert sich dies bei Ihrem Hund in den meisten Fällen wie folgt:
- Schlechtes Allgemeinbefinden
- Fieber
- Verstopfungen
- Krämpfe
- Eitriger Ausfluss aus dem Penis
- Eingeschränkte Bewegung durch die Schmerzen
- Probleme beim Wasserlassen
Behandlung und Vorbeugung
Eine akute Entzündung entsteht meist durch Bakterien, die durch die Harnröhre aufsteigen. Hier sollte sofort mit einem Antibiotikum behandelt werden. Die zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln unterstützt den Heilungsprozess. Anders als die akute Form ist die chronische Form einer Prostataentzündung meist nicht so einfach zu erkennen, da sie recht symptomlos verläuft. Oft kommt es hier nur ab und an zu blutigem Urin und vermehrtem Auftreten von Blasenentzündungen. Die Kastration ihres Hundes kann hierbei eine Behandlungsoption sein, um dem vorzubeugen. Prostataabszesse sind die schwerste Form der Prostataentzündung. Die Abszesse müssen operativ entfernt werden und oft ist die Nachsorge sehr kompliziert. Bilden sich mit Flüssigkeit gefüllte Zysten, müssen auch diese chirurgisch entfernt werden. Eine gleichzeitige Kastration verspricht gute Chancen auf vollständige Heilung. Kleinere Zysten in der Prostata selbst stören den Hund meist nicht, liegen die Zysten allerdings auf der Prostata und sind so groß, dass sie die Arbeit anderer Organe behindern, müssen diese umgehend entfernt werden.Tumore in der Prostata treten eher bei älteren Hunden auf. Bei einer Prostatavergrößerung kommt es zur Verdrängung anderer Organe im Bauchraum. Bei fast allen nichtkastrierten Rüden vergrößert sich die Prostata im Laufe ihres Lebens, aber nicht allen Hunden bereitet dieser Vorgang Probleme. Wird die Prostata allerdings übermäßig groß, kann es zu Beschwerden kommen. Der Hund hat hierbei keine Schmerzen, wohl aber Probleme beim Kotabsatz. Zu behandeln ist hier auch mittels Kastration, damit die Prostata wieder Normalgröße erlangt. Wie beim Menschen gehört eine Prostatauntersuchung bei älteren Rüden zur Routineuntersuchung. Ab dem siebten Lebensjahr empfiehlt sich eine jährliche Untersuchung, wobei die Prostata Ihres Hundes per Ultraschall kontrolliert wird.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.