Der Finnische Lapphund ist, gemäß seiner Herkunft, für seine Anpassungsfähigkeit an kaltes Klima bekannt. Er gilt als freundlich und intelligent und fällt mit seinen ausdrucksstarken Gesichtszügen und dickem Fell auf.


Inhaltsverzeichnis:


Herkunft des Finnischen Lapphunds

Die Ursprünge des Finnischen Lapphunds liegen in den nördlichen Regionen von Schweden, Norwegen und Finnland, wo er als Hütehund und Jagdbegleiter eingesetzt wurde. Auch für die Sami, einem indigenen Volk, soll er ein treuer Gehilfe gewesen sein. Diese Rasse, die auch als Suomenlapinkoira bekannt ist, wurde speziell gezüchtet, um in den extremen klimatischen Bedingungen der nördlichen Regionen zu überleben und zu arbeiten. Die Anpassungsfähigkeit und das widerstandsfähiges Fell machten den Finnischen Lapphund zum idealen Arbeitshund für das raue Klima.

Aussehen: Dichtes Fell und muskulöse Statur

Der Finnische Lapphund ist ein mittelgroßer Hund mit einer kompakten und muskulösen Statur. Rüden erreichen typischerweise eine Schulterhöhe von 46 bis 52 cm und Hündinnen 41 bis 47 cm. Ihr Gewicht variiert in der Regel zwischen 16 und 25 kg, abhängig von Geschlecht und Körperbau. Das Fell des Finnischen Lapphunds ist eines seiner markantesten Merkmale: Es ist lang, dicht und von grober Textur, mit einer weichen und dichten Unterwolle, die hervorragenden Schutz vor extremen Wetterbedingungen bietet. Typisch ist auch die auffällige Mähne um den Hals, die besonders bei Rüden ausgeprägt ist. Finnische Lapphunde sind in verschiedenen Farbvariationen zu finden, darunter Schwarz, Braun, Weiß und verschiedene Schattierungen von Grau. Ihre freundlichen Augen und aufrechten Ohren verleihen ihnen einen stets wachsamen und gleichzeitig charmanten Ausdruck. 

Der Charakter des Finnischen Lapphunds

Typisch für den Finnischen Lapphund ist seine liebevolle, aber auch eigenständige Art. Er zeigt sich stets loyal und anhänglich gegenüber seiner Familie, genießt deren Nähe und liebt gemeinsame Aktivitäten. Trotz seiner freundlichen Natur kann er Fremden gegenüber zunächst zurückhaltend sein, was jedoch durch eine gute Sozialisierung überwunden werden kann. Er ist intelligent, neugierig und lernbegierig, was ihn zu einem idealen Begleiter für aktiven Hundesport und geistige Herausforderungen macht. Seine natürliche Wachsamkeit und seine ausgeprägte Spieltrieb machen ihn zu einem wachsamen, aber liebenswerten Familienhund.

Bedenken Sie dabei jedoch, dass jeder Vierbeiner seinen individuellen Charakter entwickelt und sich die Tendenzen einer Rasse niemals pauschal auf jeden Vertreter übertragen lassen. Seien Sie also stets bereit, sich auf die jeweilige Persönlichkeit eines Hundes einzulassen.

Ist der Finnische Lapphund für Familien geeignet?

Grundsätzlich eignet sich der Finnische Lapphund für Familien. Aufgrund seiner freundlichen und loyalen Natur ist dieser Hund ein wunderbarer Begleiter für Kinder. Er ist verspielt und liebt es, Teil des Familienlebens zu sein. Allerdings sollten Sie sicherstellen, dass alle Familienmitglieder wissen, wie man respektvoll und liebevoll mit dem Hund umgeht, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Auch seine Energie und Intelligenz machen ihn zu einem idealen Partner für Aktivitäten und Training, was besonders für aktive Familien von Vorteil ist. Outdoor-Abenteuer dürfen darum trotz Familienchaos niemals zu kurz kommen.

Der Finnische Lapphund und Andere Haustiere: Verträglichkeit und Zusammenleben

Der Finnische Lapphund ist in der Regel gut verträglich mit anderen Haustieren. Dank seines freundlichen und sozialen Wesens können sich Vertreter dieser Hunderasse häufig gut in einen Mehrtier-Haushalt einfügen und freut sich gegebenenfalls über die Gesellschaft. Es ist jedoch wichtig, den Vierbeiner frühzeitig zu sozialisieren, damit er Artgenossen und andere Tiere als Teil seiner Familie akzeptiert. Katzen, andere Hunde oder sogar kleine Haustiere können gute Gefährten für den Finnischen Lapphund sein, solange die Einführung schrittweise und unter Aufsicht erfolgt.

Haltung und Erziehung vom Finnischen Lapphund

Der Finnische Lapphund ist ein äußerst anspruchsvoller Begleiter, wenn es um seine Haltung und Erziehung geht. Diese Rasse benötigt eine aktive Umgebung mit reichlich Bewegung und geistiger Stimulation. Tägliche Spaziergänge sind unverzichtbar, ebenso wie Spielzeiten und Herausforderungen, die ihren intelligenten Geist anregen. Hundesportarten wie Agility und Gehorsam sind ausgezeichnete Möglichkeiten, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Einfache Gassirunden reichen nicht aus, um den Vierbeiner zufriedenzustellen.

Die Erziehung eines Finnischen Lapphunds sollte konsequent, aber liebevoll erfolgen. Frühe Sozialisierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass er sich sicher und wohl in unterschiedlichen Umgebungen fühlt. Positive Verstärkung, wie Lob und Belohnungen, zeigt gute Ergebnisse, da diese Rasse lernfreudig und menschenbezogen ist. 

Auch die Fellpflege erfordert besondere Aufmerksamkeit. Der Finnische Lapphund hat ein dichtes, doppeltes Fell, das mindestens einmal pro Woche - eher häufiger - gründlich gebürstet werden sollte, um Verfilzungen zu vermeiden und die Haut gesund zu halten. Während des Fellwechsels kann tägliches Bürsten notwendig sein.

 Die Pflege des Finnischen Lapphunds kann eine erfüllende Aufgabe sein, die nicht nur die Gesundheit Ihres Hundes unterstützt, sondern auch Ihre Bindung zueinander stärkt. Regelmäßiges Bürsten ist unerlässlich, um das lange, dichte Fell sauber und frei von Verfilzungen zu halten und die Haut vor Infektionen zu schützen. Sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, wie umfassend die individuelle Fellpflege ausfallen sollte - vor allem während des Fellwechsels. Auch Besuche im Hundesalon können beim Finnischen Lapphund nötig sein, um auch versteckte oder schlecht erreichbare Stellen zu erreichen und zu entfilzen. Am besten gewöhnen Sie Ihren Finnischen Lapphund frühzeitig daran.

 

Wie viel Auslauf benötigt ein Finnischer Lapphund?

Wie viel Auslauf ein Hund braucht, hängt immer vom individuellen Vierbeiner ab - beim Finnischen Lapphund sollten Sie allerdings mit einem erhöhten Aufwand rechnen, um Ihren Hund aktiv zu halten und ausreichend auszulasten. Der Finnische Lapphund ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung und geistige Anregung benötigt. Tägliche Spaziergänge von mindestens einer Stunde sind ein Muss, jedoch reichen einfache Spaziergänge oft nicht aus. Zusätzliche Spieleinheiten, Trainingseinheiten und Hundesportarten wie Agility oder Suchspiele sind ideal, um seinen Bewegungsdrang und seine Intelligenz zu fördern. Wenn Sie dem Finnischen Lapphund genügend Auslauf und Beschäftigung bieten, wird er ein ausgeglichener und glücklicher Begleiter sein.

Welche Ernährung ist für den Finnischen Lapphund geeignet?

Der Finnische Lapphund ist ein aktiver und robuster Hund, der eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung benötigt. Hochwertiges Hundefutter, das speziell auf die Bedürfnisse mittelgroßer und aktiver Hunde abgestimmt ist, eignet sich besonders gut.

Was gehört in eine perfekte Hundemahlzeit?

Achten Sie darauf, hochwertiges Hundefutter zu wählen und die Portionen entsprechend seinem Aktivitätslevel anzupassen, um Über- oder Untergewicht zu vermeiden. Der Finnische Lapphund neigt etwas zu Übergewicht, haben Sie also –­ gerade in inaktiveren Phasen – ein Auge darauf.

Gesundheit des Finnischen Lapphunds

Die Lebenserwartung eines Finnischen Lapphunds liegt in der Regel bei 12 bis 15 Jahren, wie bei Hunden seiner Größe nicht unüblich ist. Es handelt sich generell um eine recht robuste Hunderasse, obwohl sie, wie die meisten Rassen, anfällig für bestimmte genetische Erkrankungen sein können. Grundsätzlich bringt das dicke Fell seine Herausforderungen mit sich, da sich bei mangelnder Pflege leicht Parasiten und Verschmutzungen auf der Haut sammeln können, was schnell zu Hautproblemen führt. Zudem werden beim Finnischen Lapphund häufiger Ohrenentzündungen beobachtet, die durch das dicke Fell im Ohr begünstigt werden. Daneben sollten Finnische Lapphunde besonders regelmäßig auf Gelenk- und Augenprobleme untersucht werden:

Hüft- und Ellenbogendysplasie

Diese Erkrankungen betreffen die Hüft- und Ellenbogengelenke des Hundes und können zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Besonders im Alter können Symptome wie Unsicherheit beim Laufen, Lahmheit oder Schwierigkeiten beim Aufstehen auftreten. Durch sorgfältige Zuchtpraktiken und die Vermeidung von Inzucht wird daran gearbeitet, das Risiko dieser Erkrankung zu minimieren.

Progressive Retinaatrophie (PRA)

Die Progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine genetisch bedingte Augenerkrankung, die beim Finnischen Lapphund vorkommen kann. Diese Krankheit führt zu einem fortschreitenden Verlust der Netzhautfunktion und kann letztendlich zur Erblindung des Hundes führen. Es gibt bislang keine Heilung für PRA.

 Es ist wichtig, bei der Anschaffung genau auf die Herkunft des Hundes zu achten, um keine gesundheitsschädliche Zucht zu unterstützen. Haben Sie einen Hund bei sich aufgenommen, helfen regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
 

Die Anschaffung eines Finnischen Lapphunds

Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Finnischen Lapphunds entschieden haben, ist es wichtig, eine seriöse Zuchtstelle zu finden oder sich über Tierschutzorganisationen zu informieren. Achten Sie darauf, dass die Züchterin oder der Züchter Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband ist und alle notwendigen Gesundheitsuntersuchungen an den Elterntieren durchgeführt wurden. Sie sollten offen Auskunft über die Herkunft der Welpen und deren Gesundheitszustand erhalten und ausführlich über die Rasse informiert werden.

Eine andere Möglichkeit ist die Adoption aus dem Tierschutz. Es gibt viele Hunde, die auf ein liebevolles Zuhause warten, und oft sind auch Rassehunde in Tierheimen zu finden - oder Sie verlieben sich in einen ganz einzigartigen Mischling. Die Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz gibt Ihnen die Chance, einem Hund ein neues Leben zu schenken und gleichzeitig Tierschutzorganisationen zu unterstützen. Besuchen Sie das Tierheim oder die Organisation persönlich, um den Hund kennenzulernen, sich über mögliche Traumata zu informieren und sicherzustellen, dass Sie seinen Bedürfnissen gerecht werden können.

Denken Sie daran, dass die Anschaffung eines Hundes eine langfristige Verpflichtung ist, die viel Zeit, Geduld und Ressourcen erfordert. Informieren Sie sich gründlich über die Bedürfnisse und Eigenschaften des Finnischen Lapphunds und überlegen Sie, ob Sie diesen gerecht werden können. Mit der richtigen Vorbereitung und einem verantwortungsbewussten Ansatz können Sie und Ihr neuer vierbeiniger Freund eine glückliche und erfüllende Zeit miteinander verbringen.

Passt der Finnische Lapphund zu Mir? Ein Selbsttest

Überlegen Sie, ob folgende Aussagen auf Sie zutreffen: 

  • Ich habe genügend Platz und einen Garten oder Wohnraum in grüner Lage für einen aktiven Hund.
  • Ich bin bereit, täglich Zeit für Bewegung und geistige Auslastung meines Hundes aufzubringen.
  • Ich habe Freude daran, regelmäßig Hundesportarten wie Agility oder Gehorsamkeitstraining auszuprobieren.
  • Mein Alltag erlaubt es mir, täglich mehrere Stunden mit dem Hund und seinem Training zu verbringen.
  • Ich kann die intensive Fellpflege, die der Finnische Lapphund benötigt, regelmäßig durchführen.
  • Ich habe Erfahrung im Umgang mit Hunden oder bin bereit, eine Hundeschule zu besuchen.
  • Ich bin mir der Verantwortung von Hundehaltung bewusst und kann mich die nächsten Jahre zuverlässig um einen Vierbeiner kümmern.
  • Ein treuer und manchmal zurückhaltender Hund entspricht meiner Vorstellung von einem idealen Begleiter.
  • Ich kann die medizinische Versorgung des Hundes zuverlässig finanzieren.

Falls Sie die meisten dieser Punkte mit "Ja" beantworten können, ist der Finnische Lapphund möglicherweise der passende Hund für Sie!

Ähnliche Hunderassen

Sollten Sie sich noch nicht für eine Rasse entschieden haben oder bei Ihrer Suche nach einem Tierschutzhund gegenüber mehreren Vierbeinern offen sein wollen, könnten auch folgende Rassen für Sie interessant sein:

  • Shetland Sheepdog: Freundlich und vielseitig, ebenfalls mit dichtem Fell und bemerkenswerter Intelligenz.
  • Samojede: Bekannt für sein weißes, plüschiges Fell und seine freundliche, gesellige Art.
  • Isländischer Schäferhund: Robust und wachsam, mit ähnlich langem, dichten Fell und einem aktiven Wesen.
  • Norwegischer Elchhund: Ähnlich in Bezug auf Größe und Fell; bekannt für seine Fähigkeit, in kalten Klimazonen zu arbeiten.
  • Schwedischer Lapphund: Direkte Verwandtschaft mit dem Finnischen Lapphund, mit ähnlichen Eigenschaften in Bezug auf Temperament und Aussehen.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

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