Jeder Hund hat seinen eigenen individuellen Charakter. Mit dem Clicker-Training können dem Vierbeiner Handlungs- und Verhaltensweisen beigebracht werden, die Sie von ihm erwarten, ohne ihn zu bestrafen. Das fördert einerseits eine harmonische Beziehung zwischen Hund und Herrchen und andererseits das selbstständige Denken des Tieres. Die breiten Einsatzmöglichkeiten des Trainings erstrecken sich über die Grunderziehung des Hundes, das Anerziehen von speziellen Kunststücken und Tricks sowie das Trainieren für Hundesportarten.
Positive Lernerfahrungen
Das Clicker-Training ist eine Methode, die sich das Lernverhalten des Hundes zunutze macht. Damit können Sie dem Tier durch positive Bestärkung sanft und spielerisch beibringen, welche Verhaltensweisen Sie sich von ihm wünschen. Da beim Clicker-Training körperliches Einwirken und Korrektur nicht zum Einsatz kommen, ist auch die Annäherung an verhaltensgestörte Hunde möglich, ohne Angst bei diesen zu erzeugen. Des Weiteren lernt das Tier, selbst mitzudenken und Probleme zu lösen, da es erwünschte Handlungen selbst erforscht hat. Es ist nachgewiesen worden, dass viele Hunde durch das Clicker-Training gelernt haben, ihre Emotionen besser zu kontrollieren und in Ausnahmesituationen Ruhe zu bewahren. Auch andere Eigenschaften, die ein gesundes Tier charakterisieren, werden gefördert. Dazu zählen:
- Ausdauer
- Kreativität
- Selbstbewusstsein
- Hartnäckigkeit
- Optimismus
Vorgehensweise
Die Methode funktioniert anhand eines Klickgeräusches. Um dem Hund zu signalisieren, dass das Klickgeräusch eine Belohnung mit sich bringt, wird zuerst der sogenannte Clicker betätigt. Anschließend bekommt das Tier seine Belohnung in Form eines Leckerlis. Dieser Prozess wird solange wiederholt, bis der Hund das Prinzip verstanden hat. Der Clicker wirkt dabei als positiver Verstärker. Andere einprägsame Geräusche, wie ein Pfiff oder Zungenschnalzen, können ebenfalls eingesetzt werden. Nun können Sie die Methode immer anwenden, wenn Ihr Hund etwas Neues vorgeführt hat, das eine Belohnung wert ist. Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert.
Der Vorteil gegenüber Bestrafung
Wird ein Hund für etwas bestraft, wird er das Verhalten zwar nach einiger Zeit nicht mehr aufzeigen, aber auftretende negative Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen. Einerseits heben Bestrafungen den Stresspegel. Die Konsequenz ist, dass der Lernprozess nahezu ausbleibt. Durch die Bestrafung wird dem Hund auch nicht gezeigt, welches Verhalten von ihm erwartet wird. Ängste vor allen möglichen Situationen könnten dadurch entwickelt werden, die die Psyche des Tieres beeinflussen. Bei dem Clicker-Training wird mit positiven Anreizen anstatt mit Angst gearbeitet.
Stimme anstatt Clicker?
Anstelle des Clickers kann auch die eigene Stimme eingesetzt werden. Das hat aber zwei relevante Nachteile. Während bei der Benutzung des Clickers ein kurzes prägnantes Geräusch hervorgebracht wird, neigen Menschen dazu, zu viel mit dem Hund zu reden. Das vermindert den Lerneffekt. Zum anderen unterliegt die Stimme Gefühlsschwankungen, die vom Hund klar wahrgenommen werden. Eine genervte Tonlage führt dazu, dass das Tier die Belohnung schwerer als solche erfassen kann.